Fahrsicherheitstraining des Vereins „Leben im Alter e.V.“ aus Reken
Von Claudia Peppenhorst
Reken . 58 Mitglieder hat der Verein „Leben im Alter in Reken“, 13 davon hatten beschlossen an dem Fahrsicherheitstraining für Autofahrer teilzunehmen, nur acht erschienen am Samstagmorgen. Schatzmeisterin des Vereins Ida Schimkowiak hat selber schon mehrfach an diesem Training teilgenommen: „Ich halte das für sehr wichtig. Es geht ja nicht darum Auto fahren zu lernen, sondern in Gefahrensituationen richtig zu reagieren. Ziel des Fahrtrainings ist der sichere Umgang mit dem eigenen Pkw und eine vorausschauende, angepasste Fahrweise um Gefahren rechtzeitig zu erkennen, richtig einzuschätzen und zu vermeiden. Das kann man trainieren. Viele im Verein haben gesagt, so etwas brauche ich nicht, ich fahre schon seit Jahrzehnten Auto.“
Brauche ich das, frage ich mich. Immerhin mache ich ja in jedem Winter meinen persönlichen kleinen Scheuderkurs. Ich suche mir bei Glatteis oder festgefahrener Schneedecke ein einsame größere Fläche, auf der ich niemanden gefährde und nichts kaputt gehen kann. Dann gebe ich Gas und trete voll auf die Bremse. Bei der Gelegenheit habe ich zum erstenmal erfahren, wie das ABS funktioniert. Es hämmerte ein wenig unter meiner rechten Fußsohle. Eine kleine Erfahrung, die man nicht täglich macht. Da habe ich auch gesehen, dass mein Fahrzeug mit ABS-Bremsung kaum aus der Spur ausbricht.
Das ist aber gar nichts gegen die Erfahrung vom Samstag. Natürlich durfte ich mit meinem Auto auch einmal durch die Hütchen fahren. Ich wollte mir vor den Senioren nicht die Blöße geben, da bei der ersten Fahrt nur mit 15 km/h durchzuschlängel, also Gang rein und Gas geben. Es schaukelt mich durch, alle Hütchen bleiben stehen. Vor mir die lange, nasse, weiße Fläche. Die vier Hütchen schaffe ich auch noch. Nach dem zweiten bricht der Wagen hinten aus, dreht sich um 180 Grad. Ich bremse und rutsche. Hat Spaß gemacht, gleich noch einmal. Der Trainer ruft mir zu: „Na, Angst bekommen?“ Nein, ich weiß ja, dass ich auf diesem riesigen Platz nirgendwo gegenknallen kann, im Gegensatz zu meinen Winteraktionen auf dem Aldi-Parkplatz, da war ich wesentlich vorsichtiger.
Mein Entschluss steht fest, irgendwann muss ich auch mal so ein Training mit Schleuderkurs mitmachen. Mir macht das Spaß.
Interessiert lauschen die Teilnehmer den Tipps, die Sicherheitstrainer Udo Dahmer ihnen gibt und versuchen die scheinbar banalen Fragen zu beantworten. „Wohin haben sie geschaut, als sie durch den Slalom- Parcours gefahren sind?“ Schweigen, grübeln, so richtig ist es keinem bewusst, dann kommt die Antwort: „Auf die Hütchen.“ Das die Fahrer besser auf die Zwischenräume achten sollten, macht Dahmer am Beispiel vieler Straßenkreuze bewusst: „Wo stehen die? An den Bäumen! Man sollte dahin sehen, wo man hin will. Nicht auf den Baum, sondern auf die Zwischenräume zwischen den Bäumen, dann landet man im Graben und nicht am Baum.“ Dann kommt etwas scheinbar ganz leichtes, ins Auto einsteigen, hinsetzen und anschnallen. Die Senioren lernen, wie der Sitz, die Kopfstützen und der Sicherheitsgurt richtig eingestellt werden, warum das so sein sollte und dass diese Kleinigkeiten Leib und Leben retten können. Was noch bevorsteht, sind viele Fahrübungen und natürlich der Kracher, vor der Wasserwand zum Stehen kommen oder der kleine Schleuderkurs auf der seltsamen weißen Fläche. Dafür ist noch jede Menge Zeit, der Kurs geht bis weit in den Nachmittag auf dem Gelände der Verkehrswacht in Gescher-Estern.
Von meinem „perönlichen Schleuderkurs“ gibt es ein Video von borio (Link folgt)