Götz Alsmann „Paris“

„Les Bleus“ bringen „Paris“ nach Borken

Götz Alsmann und Band begeistern ihr Publikum in der Stadthalle Vennehof

Titel-01Jazzig angehauchte Chansons der 30er bis 60er Jahre präsentierten Götz Alsmann und seine Band einem sehr aufmerksamen Publikum im Vennehof. Gewürzt mit phantastischen Anekdoten und Geschichten des Fernsehmoderators war dieser Abend ein absolutes Highlight.

Von Claudia Peppenhorst

Borken. In babyblauen Sakkos traten Götz Alsmann und seine vier Musiker am Samstagabend vor ausverkaufter Stadthalle auf und paradierten zwischendurch als Models über die Bühne. Alsmann bezeichnete die Farbe des neue Outfits als „Borken Bleu“. Sein Programm hatte er „Paris“ genannt. Seinen Gästen spielte er viele unbekannte und bekannte französische Chansons und deutsche Schlager mit französischem Flair vor. Dazwischen erzählte er auf seine witzige Art, wie er zur Musik gekommen war, welche Vorbilder und Idole er hatte. Er wollte werden wie Eddi Constantine, wollte Mädchen so erobern wie dieser und scheiterte kläglich. Er besuchte Paris, traf in einer Kneipe auf alle Chansongrößen (auch verstorbene) und fühlte sich als „Gott von Paris“, dabei ist er schon der König des deutschen Jazzschlagers.

Titel-1Jazzig, tänzerisch spielte er Melodien von Gilbert Becaud, Serge Grainsbough, Charles Trenet, Dalida und vielen anderen am Flügel. Musikalisch wanderte er durch die Zeit zwischen den 30er Jahren bis zu den 60ern. Nicht fehlen durfte ein so bekanntes Stück wie „La Mer“ oder „Wenn es Nacht wird in Paris“,  aber auch das selten gehörte  „Der Wolf tanzt Cha- Cha-Cha“.

Begleitet wurde der Fernsehmoderator von seiner Band: Altfrid M. Sicking (Vibraphon, Xylophon, Trompete), Michael Ottomar Müller (Bass), Rudi Marhold (Schlagzeug) und für viele akustische Effekte sorgte Markus Paßlick (Percussion). Alsmann sang die Songs nicht nur am Klavier, er unterstützte das französische Ambiente auch mit Akkordeonklängen.

„Unfassbar“, fand Götz Alsmann und etliche Besucher die Störung des Konzerts durch ein klingelndes Handy, nachdem er sich beruhigt hatte, nahm er es witzig:  „ In Borken wird viel telefoniert.“

Am Ende des Konzertes trat er alleine mit seiner geliebten Ukulele auf. „Ich hoffe, dass es nicht wieder so lange dauert, bis ich nach Borken zurückkehre“, damit verabschiedete er sich von seinem rundum zufriedenen und begeisterten Publikum in der Stadthalle.

 

Den kannte ich vorher nicht….

Französische Weihnachten im VHS-Forum

Das „Oooh“ der Enttäuschung war laut als das vorweihnachtliches Konzert des Chansoniers Jean-Claude Séférian nach zwei Zugaben endete.

Von Claudia Peppenhorst

Borken.  Den „Souvenirs de Noël -2012“ lauschten die rund 60 Konzertbesucher am Sonntagnachmittag im VHS-Forum. Diese musikalischen Erinnerungen an Weihnachten brachte der französische Chansonier Jean-Claude Séférian gemeinsam mit seiner Frau Christiane am Klavier und gesanglich unterstützt von seiner Tochter Marie auf die Bühne. Schon fast zur Familie gehört der Akkordeonist Piotr Rangno.

Das abwechslungsreiche Programm bot selbstverständlich nicht nur französische Chansons von Moustaki oder Brassens, sondern auch traditionelle französische, deutsche und amerikanische  Weihnachtslieder, Schlager und Instrumentalmusik. Bei allem überwog das französische Flair durch die hervorragende Interpretation der Sänger und die gekonnte musikalische Begleitung durch Klavier und Akkordeon, die von leisen bis lauten Tönen ein ganzes Orchester samt Schlagzeug ersetzten.

Marie Séférian, die Jazzgesang studiert hat, erstaunte die Zuhörer mit einer eigenwilligen Interpretation von „Windmills of your Mind“ von Michel Legrand und dem Schlager „Après Ski“ von Günter Neumann, zu dem sie erzählt, wie sie es geliebte mit ihren Eltern in den Winterurlaub zu fahren, die es aber gar nicht mochten, weil „sie mehr die mediterranen Typen“ seien.  Wenn sie mit ihrem Papa Jean-Claude zusammen sang spürte jeder im Raum die musikalische und seelische Harmonie zwischen Vater und Tochter. Egal wo sie auf der Welt herum tourt, vor Weihnachten kommt sie Heim. „Ich freue mich immer auf die Weihnachtskonzerte mit meiner Familie“, gesteht Marie Séférian und erhält großen Applaus.

Begeistert waren die Zuhörer auch von den Soloauftritten von Christiane Séférian mit dem Salonstück „Noël“ von Tschaikowsky, einem schmissigen Weihnachtswalzer für Klavier  und Piotr Rangno, der aus seinem Akkordeon ungeahnte Töne hervor-“schüttelte“ und dem Publikum bewies, wie fromm und strahlend ein altes Weihnachtslied klingen kann.

Nach zwei Zugaben und einem gelungenen zweistündigen Konzert entließen die Zuschauen das Quartett unter langem Applaus.