Sagenhafte Sagentour durch Erle

Sagentour_Erle21Erle. Einen tiefen Einblick in die Heimatgeschichte erfuhr eine überschaubare Teilnehmerzahl bei der „Sagentour“ des Heimatvereins Erle.

Start und Ziel für die Radfahrer ist das Heimathaus Erle. Von hier aus führt der Weg über eine knapp fünf Kilometer lange Strecke mit acht Stationen. „Es geht uns nicht darum Strecke zu machen. Wir wollen den Teilnehmern an den Stationen dazugehörige Erler Sagen vortragen“, meint Ingrid Horstmann, die sich mit Kostümen und Utensilien für die teilnehmenden Kinder auf dem Gepäckträger eingedeckt hat. Aber Kinder nehmen keine teil, daher brauchen sich Klaus Werner, Vorsitzender des Heimatvereins und Ingrid Horstmann bei den vorgetragenen Sagen auch keinen Maulkorb umbinden.

Die erste Station ist die Femeiche, an der von der Magd erzählt wird, die vom Grafensohn geschwängert worden war. Bei dem alten Grafen fand sie für ihr Schicksal kein Gehör und sie wusste sich keinen anderen Rat, als das Kind im Schlossteich zu ertränken. Das Knäblein soll noch heute als Irrlicht auf dem Wasser erscheinen. Die Magd wurde vom Freigericht zum Tode durch den Strang verurteilt.

Hier greift Klaus Werner korrigierend ein und nimmt der Sage ihren Stachel: „Unter dem Freigericht ist niemals eine Frau verurteilt worden, nur Männer, auch Adelige. Die Grafen waren ja ursprünglich Raubritter.“ Der Heimatvereinsvorsitzende weiß viel über die Hintergründe, und so erfahren die Teilnehmer mehr, als würden sie das gerade erschienene Sagenbuch daheim lesen. „Die Sagen kennt keiner mehr in Erle“, ist sich Werner sicher, „deshalb haben wir sie veröffentlicht. Viele davon hat Bauer Hermann Kuhlmann 1922 aufgeschrieben. Mit Sicherheit gibt es noch viele mehr zu entdecken, denn beispielsweise war die Marienthaler Straße bis 1922 zwar nur ein Sandweg aber auch eine Wallfahrtsstrecke nach Kevelaer. Um solche Wege ranken sich etliche Geschichten und Sagen.“

Die Sage vom Geheimgang zwischen Raesfeld und Erle ist von Ingrid Horstmann schnell erzählt. Darin taucht ein Schatz auf, den die Kinder an einem Stein an der Eiche hätten finden können. Jetzt suchen die Erwachsenen den Schoko-Gold-Schatz zusammen, den Ingrid dort vorher versteckt hat.

Weiterlesen in der Borkener Zeitung

 

Stadtmuseum schließt für drei Monate

Stadtmus-Tübke08Finissage mit Führung zum Abschluss

Borken. Die Vernissage ist bekanntlich die Eröffnung einer Kunstausstellung, die Finissage deren Beendigung.

Im Stadtmuseum Borken endete am Sonntagnachmittag die Ausstellung des Kunstvereins Borken mit Arbeiten des vor zehn Jahren verstorbenen Künstlers Werner Tübke „Es bleibt alles so, wie es niemals war“. Damit wollte der Kunstverein noch ein letztes Mal auf die Ausstellung aufmerksam machen.

Die Gelegenheit, die Werke eines der berühmtesten Künstlers der ehemaligen DDR zu bewundern ergriffen viele Kunstinteressierte buchstäblich im letzten Moment. Kunsthistorikerin Daniele Schmidt führte durch die Ausstellung und stand auch für Zwischenfragen zur Verfügung. Insbesondere wies sie immer wieder auf kleine Details in den Aquarellen und Drucken Tübkes hin, der als einer der wenigen DDR-Künstler die Gelegenheit hatte auch außerhalb des „Eisernen Vorhangs“ zu reisen. Werner Tübke hat sich in etlichen Bildern selbst verewigt, dem jeweiligen Stil des Bildes angepasst. Betrachtet man seine Werke oberflächlich gewinnt man den Eindruck vor einem Goya, Picasso, Dürer oder anderem Meister zu stehen, offensichtlich hat Tübke diese Stiladaptionen geliebt. Gerne hat er nach Aussage der Kunsthistorikerin während seiner Arbeit Schlagermusik gehört.

Stadtmus-Tübke03

Bild: v.l. Museumsleiterin Dr. Britta Kusch-Arnhold,

Klaus Queckenstedt (Vorsitzender des Kunstvereins Borken),

Kunsthistorikerin Daniele Schmidt

 

 

 

 

Den kompletten Artikel finden Sie in der Borkener Zeitung, dort auch nähere Informationen zur dreimonatigen Schließung des Stadtmuseums.

Offene Gärten in Raesfeld

Gartentage-Rae62Raesfeld. Immer wenn Privatleute ihr Gärten für Außenstehende öffnen ist der Besucheransturm groß. Es ist vielleicht die Neugier der Menschen, ähnlich wie mancher gerne wissen möchte wie es wohl in der Wohnung von Familie XY aussieht. Beim Garten könnte man schon einmal einen Blick über den Gartenzaun erhaschen. Besser ist es jedoch sich mit den Besitzern zu unterhalten, nachzufragen wie, wo, was und warum sie das so und so gestaltet haben. Dabei ist es unwesentlich, wie groß das Grün ist. Ob ein Garten 300 Quadratmeter groß ist, oder 3000, er muss gestaltet und gepflegt werden. Wenn er dann irgendwann „wie gewachsen“ aussieht, stecken jahrelange hingebungsvolle Arbeit dahinter.

Zu den Gartentagen am Samstag und Sonntag in Raesfeld kamen wieder zahlreiche Besucher in die kleinen und großen Gärten der Raesfelder, die sich an dieser Aktion beteiligten. Christel und Richard Eißings Paradies ist nicht sehr groß und trotzdem entdecken die Gäste an allen Ecken und Enden Interessantes und Neues. An der Garagenwand hängen Pflanzsäcke, aus kleinen Öffnungen wachsen blühende Lieschen. „Das Ganze ist sehr pflegeleicht. Oben befindet sich eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche, darüber versorgen sich die Blümchen selber mit Wasser“, erklärt Christel Eißling. Sie ist stolz auf ihren Garten. „Jedes Jahr kommt neues dazu und mit der Pflege hält sich das in Grenzen. Eine Stunde am Tag vielleicht gießen und aufräumen.“ Schnell kommt man mit ihr ins Gespräch und gerne verrät sie ihr Tipps und Tricks. Ob in diesem Jahr wieder 400 Leute ihren Garten besuchen weiß sie noch nicht: „Das hängt auch von Wetter ab.“ Für Richard Eißling steht fest: „Urlaub brauchen wir nicht, wir haben hier unser kleine Paradies. Der Garten ist unser Urlaubsort.“ Natürlich wissen sie auch wie andere Gärten ausschauen, aber darauf sind sie nicht neidisch. Brauchen sie auch nicht zu sein. Dem Rentnerehepaar ist klar: „Jeder gestaltet seinen Garten so, wie er ihm gefällt.“

Anders haben Heike Vedder und Metin Özcilingir ihre Fläche aufgeteilt. In einer Ecke gibt es einen Sandkasten, denn Lenny Özcilingir spielt da noch gerne drin. Für die Erwachsenen gibt es viele Sitzgelegenheiten. Unter dem Apfelbaum haben sie ihren Sohn im Blick, gefrühstückt wird auf der überdachten Terrasse vor der zwei Palmen stehen, nachmittags, wenn die Sonne herumwandert, sitzen sie seitlich am Haus. Und wenn sie mal für sich unbeobachtet sein wollen ist da ein Strandkorb. Von jedem Platz aus kann man andere Pflanzen beobachten oder dem kleinen Wasserfall zuhören. Jedem Besucher fällt sofort der grandiose „Gartenzaun“ auf, eine Mischung aus Eichenhölzern, Natursteinen und Bäumen.

Mehr lesen Sie in der Borkener Zeitung.

60 Jahre Heimatverein Velen

Heimatverein60J42Velen. Das war ein ständiges Kommen und Gehen vieler Besucher und Gäste am Heimathaus am Sonntag. Hier feierten die Velener das 60-jährige Jubiläum des Vereins mit vielen Attraktionen im und um das Heimathaus.

Besonders freute sich der Vorsitzendes des Heimatvereins Karl-Heinz Honerbom: „so viele Gäste begrüßen zu dürfen, das zeigt uns, dass der Heimatverein lebt.“ Er wünschte sich: „gute Begegnungen, Informationsaustausch und Gespräche am festlich geschmückten Heimathaus.“

Informationstafeln drinnen und draußen zeigten den Besuchen, wie aktiv der Heimatverein ist. Dabei ging es nicht nur um die Gestaltung Velens im Hinblick auf Erhaltung der Geschichte, sondern auch um Feiern, Ausflüge und Begegnungen der Mitglieder mit anderen Organisationen. Zweck war aber nicht die Selbstdarstellung, man wollte den Heimatverein für den einen oder anderen Besucher schmackhaft machen.

Schmackhaft waren die vielen kulinarischen Angeboten, über die Kuchentafel, den Imbiss, den Eiswagen bis hin zum Grill oder Getränkewagen. Für Groß und Klein gab es vieles zu bestaunen und es galt die Devise, nur der Neugierige erfährt etwas.

Altes Handwerk wurde vorgeführt, Sattler Berhard Schöttler demonstrierte, wie man eine Ziernaht auf dickem Leder mit zwei Nadeln und Zwirn steppt.

Den gesamten Artikel finden Sie in der Borkener Zeitung.

Nebenan spielt der Musikverein einen Evergreen, im Heimathaus treten verschiedene junge und ältere Musiker auf. Ein Höhepunkt des Nachmittags sind die traditionsgemäß gekleideten „Kumpendänzer“, die über den Innenhof wirbeln und viel Applaus erhalten.

Die Doskerkerls dürfen nicht fehlen. Mit ihrer Seilerei stehen sie auf dem Parkplatz neben dem Heimathaus, die Gelegenheit für Besucher selbst aktiv zu werden und mit Hilfe und Anleitung ein Seil in den Lieblingsfarben zu drehen, Schwarz-Rot-Gold geht gerade besonders gut.

 

 

 

Dorfolympiade in Klein Reken

Dorfolympiade86Begeisterung, Spaß und Teamgeist bei der vierten Dorfolympiade

Reken. Silbern glänzt der große Wanderpokal, den alle haben wollen in der Sonne. Er ist das ausgesprochene Ziel bei der vierten Dorfolympiade auf der Wiese hinter der Antonius-Schule in Klein Reken.

Sicherheitshalber ist die Trophäe am dem Tisch angekettet. Es soll niemand auf dumme Gedanken gebracht werden. „Der soll ja nicht entführt und ausgelöst werden müssen“, verrät Barbara. „Allerdings sind hier nicht mehr so viele Besucher wie bei den ersten Malen, obwohl sich die Wettbewerbsaufgaben immer etwas ändern.“

Zwölf Teams, Nachbarschaften aus Klein Reken treten im sportlichen Wettkampf gegeneinander an. Frauen, Männer, Jungen und Mädchen ab zwölf Jahre sind in den Teams von Böckeboom, Konradi’s, Fosskeskamp, Buttstegge, Hubertustal, Brüggepower, Dorfkamp, Everskamp, Stegge/Heesternweg, Brimmings Kamp, Dorfstraße und Mühlenweg/An der Landwehr. Ziel neben dem Pokal sind Spaß, Teamgeist und sportliche Betätigung bei Geschicklichkeitsspielen, Koordination oder Treffsicherheit in sechs Disziplinen: Riesenball, Schlangen-Rennen, Kletterwand, Biathlon, Klötzchen-Stapeln oder Schwimmring.

Um 12.30 Uhr geht es mit dem ersten Spiel los. Von jedem Team liegen vier Personen auf dem Rasen, ein 1,8 Meter großer Ball wird ihnen von zwei weiteren Mitspielern auf die acht Füße gelegt, dann legen sich die zwei dazu und der Ball muss weiter gegeben werden, ohne den Boden zu berühren. Auch das Schlangen-Rennen ist für die Zuschauer einfach nur witzig anzusehen, für die Olympioniken sehr anstrengend. Auf einer drei Meter langen aufblasbaren Gummischlange sitzen je vier Sportler. Durch rhythmisches Hüpfen müssen sie die Schlange in Bewegung setzen und möglichst schnell ins Ziel kommen.

Den kompletten Artikel finden Sie in der Borkener Zeitung

Feiern werden auf jeden Fall die Sieger der diesjährigen Dorfolympiade, die Nachbarschaft Brüggepower, die sich den Pokal sicherte, zweiter SiegerBrimmings Kamp, dritter Böckeboom.

 

 

 

 

Afrikanisches Theater und Akrobatik

Mutoto Chaud in der Thesingbachhalle

Mutoto53Velen Mutotot Chaud, 14 Darsteller und Akrobaten zwischen neun und 30 Jahren,  aus der Demokratischen Republik Kongo machten auf Einladung der Realschule halt in Velen. Ein Turm aus vier Artisten reicht fast bis an die Decke der Halle, nonstop springen, tanzen und wirbeln die jungen Frauen und Männer eine knappe Stunde vor der Bühne herum. Aber sie können auch hervorragend Musik machen und Theater spielen. Wie Vielseitig die Akteure aus Lumbumbashi sind, bewiesen sie in einer mitreißenden Show vor rund 250 Besuchern in der Thesingbachhalle am Mittwochabend.

Schockierend ist der Inhalt des Theaterstücks „Festung Europa“, den die 14 Ensemblemitglieder im ersten Teil der Show aufführen, Ein Stück, das mit der Ausreise Musafiris, dessen Familie zu diesem Zweck ihr Grundstück verkauft hat, auseinandersetzt. Das Schiff nach Europa kentert, Musafiri ist der einzige Überlebende. Wegen schlepperei und illegaler Einreise gerät er für zehn Jahre ins Gefängnis. Damit platzt der Traum von einem besseren Leben für viele Menschen. Das Stück von Kanteng Tshiseng umfasst den Alltag, Gegenwart und Zukunft, sowie Glauben und Hoffnung vieler Afrikaner. Der Text des Dramas wird in Suahili aufgeführt, das Publikum kann aber problemlos folgen, da die Geschichte aus dem off auf Deutsch erzählt wird. Die Darsteller und Musiker sind: Chérubin NGOY (Musafiri), Angel ILUNGA (Frau von Musafiri), Djeni MUJINGA (seine Mutter), Joel LUYA (sein verrückter Bruder), Samuel NTUMBA (Todesgeist), Michel KABUMBA (Kapitän), Gloire TSHAKA (Idiot des Dorfes), Ezekel MUSANDJI (Polizist), Josué NGANDU (Polizist), Dieudonné YUMBA (Dieb), Irène Kampinda, Parfait NGOIE (Die Reisenden), die Musiker: Marc KABANGE, Marcel KASAPI, Remy NAHUMU und Mikey MBINDA.

Nach der Pause beweisen alle, dass sie nicht nur sehr gut Schauspielen können sondern auch großartige Artisten sind. Zu afrikanischen Klängen wirbeln die jungen Frauen und Männer pausenlos durcheinander, zeigen Kunststücke die das Publikum nur staunen lassen. Jonglage gehört mit zum Programm, am meisten begeistern aber immer wieder die Menschenpyramiden, die wenn vier Artisten übereinander stehen fast bis zum Hallendach reichen. Artistik, Akro-Sport, Tanz, Gesang und Musik bilden hier eine Einheit. Die Begeisterung der Zuschauer kennt kaum Grenzen, so werden Zugaben gefordert und am Ende ehrt man das Ensemble mit stehenden Ovationen.

Für Musiker, Akrobaten, Schauspieler und die Gastgeber endet der anstrengenden Abend mit einer kleinen Feier. Die Wirtegemeinschaft Velen hatte alle Darsteller eingeladen.

Artikel in der Borkener Zeitung

 

 

Mobbing-Projekt in der EvT-Realschule

Mobbing08Reken. Wenn es um Mobbing geht, geht es auch immer um ein Machtgefälle vom Täter zum Opfer hin.

„Das Mobbing-Projekt der 8er Klassen soll Bewusstsein schaffen“, wünscht sich Silke Schedorn, Konrektorin der Elisabeth-von-Thüringen Realschule in Banhof Reken.Mobbing im Internet ist ein riesengroßes Thema. Davon haben auch die Schülerinnen und Schüler einiges mitbekommen, sei es durch Zeitungartikel oder im Fernsehen. Auf „sozialen Seiten“ ist es besonders leicht Mitschüler oder sogar Lehrer zu mobben, es läuft dort anonym ab und es ist leichter, jemanden schriftlich zu bedrohen als ihm das ins Gesicht zu sagen.

In dem Mobbing-Projekt sollen alle Achtklässler einen ersten Einblick in dieses Problem bekommen. Aus den auf dem Boden verstreuten Bildern hat sich jeder eins ausgesucht und in den Stuhlkreis gesetzt. Nicht jedes Bild ist eine erste Wahl: „Das lag halt vor mir.“  Nicht jeder kann das gewählte Bild dem Thema Mobbing zuordnen, dennoch kommen in dieser Vorstellungrunde schon einige Grundbegriffe zum Vorschein. Die Moderation hat die Schulsozialarbeiterin Kerstin Bühning übernommen. Sie fragt nach ohne zu drängen. Till fällt es relativ leicht sein Bild zu interpretieren: „Ein Fisch aus roten und blauen Symbolen, der ein Männchen frisst.“ Damit sind die drei Handelnden gemeint, die Täter, die Mitläufer und das Opfer.

Wenig Zeit bietet die Doppelstunde für solch ein komplexes Thema. Aber für den Einstieg in das Projekt reicht es. „Wir wollen die Schüler erst einmal für dieses Thema sensibilisieren und ihnen Möglichkeiten zeigen, wie man Mobbing verhindern kann oder sich dagegen zur Wehr setzt“, so Silke Schledorn, deshalb sind die Klassenlehrer erst einmal ausgeschlossen, damit sich die Schülerinnen und Schüler frei äußern können.

Im zweiten Teil des Projekts ordnen die Mädchen und Jungen verschiedene Begriffe den Stichwörtern `Streit´ und `Mobbing´ zu. So erfahren sie beispielsweise, dass `Wut´ zum Streiten gehört, weil es ein kurzfristiger Gefühlsausbruch ist, `erniedrigen´ dagegen typischer Weise ein Bestandteil des Mobbens ist. Die Schüler haben ein gutes Gespür, welcher Begriff wo zuzuordnen ist.

Mit dem Film „Du bist schlimm“ des Medienprojektes Wuppertal und der anschließenden Analyse endet die Doppelstunde. In dem Streifen über Mobbing äußern sich Opfer, Täter und Mitläufer konkret zu einem Fall. Die Klasse in drei Gruppen geteilt soll sich auf jeweils einen der Handelnden konzentrieren. Nach der Auswertung wissen die Schüler, dass es bei Mobbingfällen immer einen gibt, der das Ganze ins Rollen gebracht hat, die Mitläufer sich überwiegend gar nicht bewusst sind, dass sie den Mobbenden unterstützt haben, und dass das Opfer aus Angst und Scham hilflos den anderen ausgesetzt ist. Wie wichtig es für das Opfer ist, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen, um nicht in dem Strudel des Mobbings zu versinken oder sogar Flucht im Selbstmord zu suchen, ist den Achtklässlern nach diesem Projekt bewusst geworden. Ebenfalls wie sie Mobbing in der Klasse frühzeitig erkennen können, und dass sie Möglichkeiten haben, dem entgegen zu steuern.

 

 

Neues Grün für den Garten von der Pflanzenbörse

Pflanzenbörse02Heiden. Zum Frühjahr werden auf vielen kleinen, unscheinbaren Märkten wahre Schätze angeboten. Die Sprache ist von Pflanzen für den Garten. So fand im April hinter dem Pfarrheim St. Josef in Heiden die alljährliche Pflanzentauschböres statt. Hier kann man seine Ableger aus Garten und Gewächshaus mit anderen Gartenfreunden tauschen. Wer nicht vorher buddeln will, kann auch die Knollen, Zwiebeln, Stauden und was sonst noch angeboten wird gegen eine Spende käuflich erwerben. Das besondere dieser Pflanzenbörsen, Standort- und Pflegetipps gibt es gratis dazu. Gerne wird aus dem kleinen Verkaufsgespräch eine Fachsimpelei und außerdem lernt man noch nette Leute kennen.

Ramsdorf. Auch hier gab es Ende April eine Staudenbörse. Ramsdorfer, Velener und sogar eine Anbieterin aus Münster verkauften am Raiffeisenmarkt im Gewerbegebiet ihre teils sehr ausgefallenen Staudenpflanzen, Beratung inclusive. Die Staude des Jahres 2014 „Die Elfenblume“ war allerding so begehrt, dass die wenigen Pflänzchen schon sehr schnell nach der Eröffnung ihren neuen Besitzer gefunden hatte.

Wer im kommenden Jahr seinen Garten etwas mit neuen Pflanzen aufhübschen möchte und seinen Geldbeutel schonen möchte, braucht also nicht unbedingt in die Supermärkte zu fahren. Es reicht die lokale Presse aufmerksam zu verfolgen und die eine oder andere Pflanzenbörse zu besuchen. Die Qualität der Pflanzen und die niedrigen Preise sind einfach unschlagbar.

 

„Ich bin`s doch, euer Horsti!“ – Horst Lichter kocht in der Stadthalle

Horst-Lichtert02Borken. Die Stadthalle war gerappelt voll, da musste sogar die hintere Abtrennwand weichen. Das alles nur, um einem Mann mit Schnauzbart beim Kochen zuzuschauen. Horst Lichter präsentierte sein „Jetzt kocht er auch noch“ in Borken. Der Fernsehkoch und Entertainer weiß, wie er mit seiner Baßstimme und dem Dackelblick die Herzen seines Publikums gewinnt, die gespielte Nervosität bietet daher einen schwungvollen Einstieg in seine Geschichtchen und sein Programm.

Die Aufgeregtheit redet sich der sympathische Fernsehkoch schnell von der Seele. Korrigiert einen Freund der Priester geworden und das Lampenfieber mit Wein angegangen war. „Jesus starb nicht auf einer Kreuzung sondern auf einer Kreuzigung.“ Schnell kommt er aber zum eigentlichen Thema des Abends: Lebensmittel und Kochen. Zum Erstaunen des Publikums „benutze ich keine Butter mehr, dafür Quark, so weiß, den könnte ich als Scheinwerfer benutzen.“ Aber da kommt zur Erleichterung aller natürlich Sahne rein. Dann dürfen Zuschauer probieren: „Mhmm.“ Aber Lichter meint „Bähh, Quark, das ist für`n Rücken, wenn de Sonnenbrand hast. Ich bin`s doch, euer Horsti!“

Und Horsti weiß, was seine Fans wollen: viel Butter, viel Sahne,“ Bierschen“, deftig und reichlich. Das macht er immer wieder zum Thema, kocht es vor und zeigt wie die Sterneköche „Löffelschen“ mit „Schäumschen“ auf Gemüsebett dekorieren, dass man fast mit der Lupe drangehen muss, um zu entdecken, dass da was drauf liegt. Parallel dazu „dekoriert“ er seine „Resteplatten“, hier können vier ausgesuchte Zuschauer genüsslich am Tisch auf der Bühne schlemmen. Es schmeckt und satt wird jeder mit Sicherheit.

Damit sein Publikum auch genau verfolgen kann, was da in der auf der Bühne aufgebauten Küche passiert, gibt es Kameramann Michael. Die Bilder werden auf eine riesige Leinwand projiziert und somit hat die Show ein bisschen was von Fernsehen. Andererseits, was ist ein Horst Lichter, wenn man seinen Schnauzbart nicht in groß bewundern kann, ganz von den herrlichen Grimassen zu schweigen. Zwischendurch wird Michael aber immer mal weggeschickt: „Geh mal eine rauchen. Der raucht zwar gar nicht, aber bald hab ich ihn soweit.“ Dann erzählt Horsti ohne Kamera witzige Anekdoten, lästert über die Gourmetküche, seinen Freund Johann, oder regt sich über Kellner auf „die Lavendel-Tarzans“ in Köln. „Früher gab es eine Karte, da stand alles drauf, heute gibt es sogar eine Wasserkarte. Gletscherwasser… wahrscheinlich aufgetaute Eiswürfel aus dem Kühlschrank.“ Auch über die Vokabeln der Haut Cousine macht er sich lustig, bei ihm gibt es nicht nur Bratenfond sondern auch Rebenfond (Rotwein). Er verrät: „Muskatnuss ist kein Rauschmittel, ich hab`s versucht, beim Rauchen verbrennst du dir die Finger.“ Lächerlich findet er: „Fleur de sel – Salzblüten – Quatsch, ich hab ein Pfund Salz eingepflanzt, das hat nicht geblüht.“ Die Kamera schaut in den Kochtopf: „Die Blasen die aufsteigen und platzen, das sind Kalorien die sterben.“ Mit seinen kleinen Weißheiten bringt der lustige Lichter alle zum Lachen. Sein „Frageblock“ am Ende des Programms geht schon fast in Richtung stand-up-comedy. „Ist Kreuzkümmel nur für Katholiken?“-“ Was nehmen sie auf eine einsame Insel mit? Butter oder Sahne? – Die Kuh!“

Aber er kann auch besinnlich, wenn er verrät, warum er immer gute Laune hat. Er holt ein Maßband aus der Tasche und zeigt in Zentimetern, wie viel Lebenszeit wahrscheinlich noch bleibt: “ Liebe Leute, ich habe keine Zeit für Arschlöcher und schlechte Laune.“

(Siehe auch Artikel in der Borkener Zeitung (online oder print) vom 4.4.2014 „Satt werden mit Horst Lichter“)