Jazz rockt Borken im Kulturraum³

Drei Jazzbands, drei Stilrichtungen, und alle kamen gut beim Borkener Publikum an.
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Borken (csp). „Wenn ich mich hier im Saal umsehe, erkenne ich ja nur Leute, die alle in Enschede Jazz studiert haben“, meinte Sebastian Altekamp. Sein Trio startete den grandiosen Jazzabend im Kulturraum³. Er muss wissen wovon er spricht, denn er ist Dozent für Jazzklavier am ArtEZ Konservatorium in Enschede und an der HfK Bremen und gibt regelmäßig Workshops im In- und Ausland: „Wir improvisieren nicht, sondern spielen heute „Gold“ aus dem amerikanischen Songbook.“ „Falling in love with love“ oder die Ballade „Yesterdays“ standen auf der Playlist des Trio, Sebastian Altekamp (Piano), Ingo Senst (Bass) und Sebastian Netta (Drums).
„Barja“ folgten nach einer kurzen Pause. Die Youngster rissen mit ihren gekonnten Improvisationen und ihren eingängigen Melodien alle mit und ernteten den größten Applaus dieses Abends. Sie spielten bekannte Stücke wie „It don’t meen a thing“ von Duke Ellington oder „All the things you are“. Julian Bohn, Mitorganisator der Veranstaltung und gelegnetlich Moderator an diesem Abend verriet: „Wir wissen eigentlich gar nicht, wie sich unser Bandname richtig ausspricht, es gibt da so viele Versionen.“ Wichtiger für die Besucher war schließlich, diesen begabten Musiker zuzuhören, das waren Arnan Kaemingk (Saxophon), Alexander Florin (Guitar), Julian Bohn (Piano), Ruud Derks (Bass), Lukas „Bob-by“ Büning (Drums). Etwas schüchtern betrat die blonde Magdalena-Sophie Otto die Bühne, als gehöre sie nicht dazu. Mit den ersten ins Mikrophon gesungenen Tönen war diese Schüchternheit verflogen und mit sehr schöner, kraftvoller und beweglicher Stimme verzauberte sie das Publikum unter anderem mit dem Titel „Cry me a river“.
Stimmen zum Jazzkonzert:
Der zufrieden stahlende Christian Hammer, leitet Jazzwork-shops an der Musikschule Bor-ken, auf die Frage, ob er mit seinen ehemaligen Schützlingen zufrieden ist: „Die Jungs sind der Musikschule entwach-sen.“
Pfarrer Dr. Matthias Mikoteit, der zum ersten Mal ein Jazzkonzert besuchte: „It’s great. Gefällt mir sehr gut. So etwas müsste man mal in den Gottesdienst einbauen.“It's Jaazz(1)
Julian Bohn, Musiker und Organisator: „Ein toller Abend, vielleicht kann man das ja nächstes Jahr wieder machen, das war ganz (Pause) schön.“
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Den Rausschmeißer bildete das „Patric Siewert Trio“: Patric Siewert (Bass), Thorsten Schwarz (E-Gitarre) und Wilm Flinks (Drums). Das Trio um den Bassisten Patric Siewert rundet das Programm mit Eigenkompositionen ab. Zu vor-gerückter Stunde wurde es mit dieser Band funkig-rockig mit starken psychedelic Anklängen. Mit der Abfolge der drei Jazzbands, der guten Musik, den angenehmen Räumlichkeiten und der stimmigen Atmosphäre hatten die Organisatoren ins Schwarze getroffen.

Modenshow zeigt Frühlingstrends

Modenshow-Rekenforum(3)

Reken (csp). Egal ob geblümt oder uni, wie man Mode pfiffig kombinieren kann, welche Farben im Frühling und Sommer angesagt sind, das wurde auf der Modenshow im Rekenforum am Dienstagabend vorgeführt. „Wir machen keine Modenschau, sondern eine Modenshow. Die wievielte das ist, weiß ich nicht, nach der zehnten habe ich aufgehört zu zählen“, sagt die Organisatorin Klaudia Storzer.

Präsentiert wurden 120 Outfits von zwölf Laienmodels im Alter von 18 bis 60 Jahren in den Größen 34 bis 46, denen der Catwalk viel Spaß zu machen schien. Rund 300 Besucherinnen verfolgten interessiert die abwechslungsreiche Modenshow, deren Choreographie und Musikauswahl auf die jeweiligen Models und dem, was sie vorführten von Klaudia abgestimmt worden war. Zwischendurch gab es ‚Überraschungsacts‘, die Showcharakter hatten und die reine Modepräsentation auflockerten, so dass sogar die wenigen männlichen Besucher Spaß hatten. „Wir beide hatten da zwei so Karten auf der Kommode liegen“, erklärten zwei ‚mitgeschleppte‘ Herren. Drei sehr junge Männer nach ihrem Motiv für ihren Besuch befragt: „Da oben läuft Verwandtschaft, macht aber Spaß zu gucken.“ Dagegen berichteten zwei ältere Damen: „Wir kommen aus Greven und Münster. Und wir sind extra wegen der Modenschau angereist. Herrliche Farben! Das ist toll hier und die Stimmung ist ganz famos.“

Neben Treffpunkt Mode wurden Nina’s Handtaschen und Schuhe von LaScarpa aus Raesfeld präsentiert, Friseur Brömmel unterstützte die Models mit Hairstyling und Make up, Tisch- und Bühnendeko stammten von ‚Das Weiße Haus‘, Tapeten Ewering und Niewerth. Hermann Schneermann sorgte mit seinem Team für das leibliche wohl der Gäste.

Großes Konzert des MGV Concordia in der Stadthalle

Borken (csp). „Wir sind ja kein Männergesangsverein mehr. So wie es in der neuen Straßenverkehrsordnung keine Fußgänger mehr gibt, sind wir jetzt Liedersingende“, scherzt zweiter Vorsitzender Martin Winkler. Aufgeregt ist er nicht, nur ein wenig Lampenfieber hat er, aber das gehört seiner Meinung dazu.

Sonntagnachmittag präsentierte der Männergesangsverein MGV Concordia Heiden sein Können in der Stadthalle Vennehof vor über 400 begeisterten Besuchern. Chorleiter Otto Groll leitete die ausgezeichnete 50-köpfige  Männergruppe, die ihr ausgefeiltes Repertoire vorstellte.

Neben Volksliedern und einem flotten Titel von Udo Jürgens „Alles, was gut tut“ bot der Chor viele Lieder von Otto Groll dar, der bereits seit 47 Jahren den Chor leitet und Tags zuvor mit der Willy-Giesen-Urkunde geehrt worden war. „Statt 78-jährig, könnte er gut als 65-jähriger durchgehen“, so Stefan Lex.

Neben a capella Stücken waren Lieder mit Klavierbegleitung  von dem hervorragenden Professor Xaver Poncette am Flügel oder mit Akkordeon, gespielt von Hans Deing zu hören. Bei einigen Liedern wurden die Sänger von der Rhythmusgruppe Heiden begleitet, das sind Albert Berger (Gitarre), Hans-Georg Knüver (Bassgitarre) und Willibald Knüver (Schlagzeug). Egal ob mit Begleitung oder ohne, immer traf der Chor den richtigen Ton.

Der Erste Vorsitzende Hans-Bernd Beumling lieferte den Damen und Herren im Publikum gute Gründe für die Herren, einem Männergesangsverein beizutreten: „ Chormusik findet Wege die Sinne und Herzen zu erreichen. Für die Damen: Sänger sind prädestiniert für Hausarbeiten, charmant und feinfühlige Liebhaber, meine Damen schicken sie ihre Männer in unseren Verein. Und für die Herren: Nach einer Probe kann man bei einem kühlen Blonden sehr gut den Alltagsstress abbauen.“

Als innovative Idee hatte der MGV in diesem Jahr zwei Solisten engagiert. Die wunderbare Sopranistin Christiane Linke vom Theater Bielefeld und den Tenor Stefan Lex, nicht nur ein herausragender Sänger, sondern auch ein charmanter und locker plaudernder Moderator. So führte er mit viel Witz durch die verschiedenen Programmpunkte: Mein Vater hat mir geraten: Such dir eine Frau die Kochen und Backen kann, eine die viel Geld hat und viel verdient, eine die eine zärtliche Liebhaberin ist und sorge dafür, dass sich die drei nie begegnen.“ So leitete er zum Johann Strauß Lied „Als flotter Geist. Ja das alles auf Ehr“ aus dem Zigeunerbaron über. Sehr gut kamen die Duette mit der Sopranistin beim Publikum an. Doch die Höhepunkte waren eindeutig, wenn alle Sänger und Musiker gemeinsam die Titel darboten. Am frühen Abend endete diese wirklich gelungene Aufführung vor einem zufriedenen und begeisterten Publikum.

In nostalgischen Gefühlen versinken

Fotoauss-Rummel(64)

Von Claudia Peppenhorst

Borken.  Sie ist etwa ein Meter 50 groß, ihre 67 Jahre sieht man ihr nicht an, und sie wirbelt bei jeder Gelegenheit mit ihrer Fotokamera durch die Gegend, selbst an dem Abend, an dem sie im Mittelpunkt steht, ihr 50-jähriges Berufsjubiläum mit Freunden und Kunden feiert. Die Rede ist von der Fotografin Margarethe Rummel, einer großartige Frau.

Mittwochabend eröffnete die VR-Bank in ihren Geschäftsräumen am Butenwall  die Fotoausstellung „Auf alten Fotos sieht jeder jünger aus“ von Margarethe Rummel. Zahlreiche Besucher schauten sich die Porträtaufnahmen der Profifotografin an. Viele ihrer Kunden hatte sie gebeten, sich in den letzen eineinhalb Jahren noch einmal von ihr fotografieren zu lassen. Jetzt können Besucher den direkten Vergleich anstellen, in Gegenüberstellung hängt jeweils ein Bild von früher neben einem aktuellen derselben Person.

Mit dem Titel der Ausstellung sind nicht alle Abgelichteten einverstanden. „Ich finde, früher habe ich älter ausgesehen, vielleicht liegt es an der Frisur, vielleicht an der starren Haltung“, meint eine Porträtierte. Auch einem weiterer Modell fällt auf: „Auf dem aktuellen Foto sehe ich viel lockerer und lebendiger aus.“ Der zwölfjährigen Hanna gefällt ihr Kleinkinderbild besser, obwohl sie sich nicht an das Shooting erinnert und sich kaum wiedererkennt.

Auf 20 Stellwänden finden sich 40 Fotos, die jeder vergleichen kann, das älteste Portrait von 1964.  Margarethe Rummel ist begeistert von der Resonanz: „Jeder hat mitgemacht, den ich angesprochen habe, hat sich der Veränderung gestellt. Am deutlichsten sieht man die natürlich an den Kindern, die erwachsen geworden sind.“ Hannas Eltern lassen ihre beiden Töchter jährlich von Margarethe Rummel fotografieren: „Wenn man immer mit den Kindern zusammen ist, bemerkt man die Veränderungen gar nicht so, als wenn man die jährlichen Fotos anschaut.“ Auch Brigitte und Ludwig Grave betrachten ihr Hochzeitsfoto von 1992 und vergleichen es mit dem von 2012, was sie denken und fühlen verraten sie nicht, aber sie machen einen glücklichen Eindruck.

Ihre Lehrjahre hatte die Fotografin bei Eva Heuermann: „Damals musste ich noch unter diesem Tuch verschwinden, die Kamera einstellen, den Film einschieben und keiner durfte sich bewegen.“ Die neue Digitaltechnik findet sie „wunderbar“ und „faszinierend“, wobei sie sich die Arbeit mit Ehemann Werner teilt; sie ist für das Fotografieren zuständig, er für das Bearbeiten der Fotos. Im Hintergrund spielt das Duo „Ten Strings“ (Barney Walters und Wolfgang Becks). Dann hält sie ihre Begrüßungsrede für die Besucher: „Wir sind in letzter Zeit gefragt worden: Wann wollt ihr denn endlich aufhören? So schnell noch nicht! Wir bleiben ihnen noch etwas erhalten.“

Zu sehen sind die Bilder in der Zeit vom 4. bis zum 29. April in der VR-Bank Westmünsterland, Butenwall 57  während den Öffnungszeiten.

Osterfeuer in Rhade als Ort der Kommunikation


Rhade (csp). In die Flammen schauen, die Funken beobachten, mit den Nachbarn klönen, den Kindern den Brauch vermitteln, das Bratwürstchen genießen und dazu ein kühle Bierchen zischen, dazu hatten sich auch in diesem Jahr hunderte auf dem Schützenplatz in Rhade versammelt. Pünktlich um 20 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr Rhade zum Schützenplatz gezogen um das Osterfeuer anzuzünden. Der Erste Vorsitzende des Heimatvereins Christoph Höller begrüßte die zahlreichen Zuschauer. Pfarrer Franz-Gerd Stenneken und der evangelische Pastor Hans-Jürgen Patro wiesen auf die Bedeutung des Osterfeuers für die Menschen hin: „Das Feuer hat eine lange Tradition im Leben der Menschen, schon die alten Römer und Germanen wussten um seine magische Kraft. Das Feuer ist ein Ort der Versammlung, des Austauschs und der Kommunikation.“ Und so handelten auch die vielen Besucher und genossen bei kaltem Wetter die wohlige Wärme des Feuers.


„Ich bin so scharf. Ich hab Bedarf“

Biggi Wanninger und Anne Rixmann begeisterten am Weltfrauentag die Borkenerinnen mit ihrem Programm „200% Frauenquote“ in der ausverkauften Stadthalle im Vennehof.

Von Claudia Peppenhorst

Borken. Freitagabend treten Wanninger & Rixmann in der ausverkauften Stadthalle vor ein von Frauen dominiertes Publikum. Mit ihrem Programm „200% Frauenquote“ begeistern sie alle, auch die wenigen Männer, die zu Besuch gekommen sind, denn ihre Kabarettnummern richten sich nicht gegen Männer. Organisiert und eingeladen zu diesem brillanten Abend hatten die Geleichstellungsbeauftragten von Borken, Reken und Heiden, Anna Grütering-Woeste, Sabine Rentmeister und Heike Twyhues.

„Es ist so schön, in Borken zu spielen“, schummelt Biggi Wanninger gleich zu Beginn: „Ich glaube, ich habe Borken die ganze Zeit vermisst.“ Das glaubt ihr Anne Rixmann nicht und schließt sie an einen Lügendetektor an. Am Ende der Nummer ist klar: „Bei uns Frauen sind es nur Notlügen. Lieber vier Mal stöhnen, als die ganze Nacht diskutieren.“ Mit ihren frechen Anspielungen nehmen sie sich und die Frauen (und auch Männer) auf die Schippe. Als Telefon-Wahrsagerinnen beraten sie Hitler: „Du wirst an einem jüdischen Feiertag sterben.“ Er will wissen, an welchem genau. „Das ist gleichgültig, wenn du stirbst ist jeder Tag ein jüdischer Feiertag.“

Unerschrocken nimmt das Duo auch alle Religionen in ihrem Göttertest aufs Korn mit dem Fazit: „Alle Schöpfergötter sind Machos und wenn es kritisch wird, verpissen sie sich.“

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Indisches Kismet wird verbal verhunzt als: „Ma-hat-ma-Glück, ma-hat-ma-keins.“

Politisch wird Anne Rixmann in ihrer Rolle als Angela Merkel: „Ich bin auf dem Teppich geblieben, aber mein Teppich kann fliegen“, oder: „Jesus konnte über das Wasser gehen, ich kann an Land schwimmen.“ Dann wenden sie sich wieder mehr sozialkritischen Themen zu,  als typische Hausfrauen in ihrem „Reihenhausgetto“, spielen sie auf ungleiche Entlohnung von Männern und Frauen an mit ihrem Rap: „Zu wenig Brutto und  ne Schlange bei netto.“ Oder sie demonstrieren als Omas vor dem Kernkraftwerk Kalkar, bis sie der Sicherheitsdienst des Vergnügungsparks auf ihren Fehler aufmerksam macht.

Das lockere Publikum ist begeistert, zwischen Bühne und Zuschauerraum scheint es keine Barriere zu geben. Immer wieder scheint man bekannte Gesichter durch die auf der Bühne überzeichneten Figuren – selbst wenn nur aus der Boulevardpresse – wiederzuerkennen. Dann steht das Duo als reiche Russinnen auf der Bühne, die die Geschäfte der Düsseldorfer Kö snobistisch als Billigläden bezeichnet. Übrigens: „Irinas erste Worte waren „Gucci, Gucci, Gucci“. Demnächst fahren wir zum Shoppen nur noch nach Dubai. Da haben die keine Ratten in der Kanalisation, sondern Nerze.“

Selbstbewusst bringen sie mithilfe eines Plakates den Frauen gegen Ende ein Lied bei. Alle singen mit (auch die Männer): „Ich bin so scharf. Ich hab Bedarf. Will wenn ich darf. Beischlaf.“

Schließlich ist es schwierig für Wanninger und Rixmann von der Bühne zu kommen, denn das Publikum fordert Zugaben und bekommt sie. Spätestens dann hat auch der letzte bemerkt, dass die auf der Bühne vermeintlichen Konkurrentinnen ein Herz und eine Seele sind und gerne vor dem Borkener Publikum gespielt hat.

Rekener erleben abendfüllende Geburtstagsparty mit Horst Schroth

Von den Frauen ließ sich der Kabarettist bestätigen, dass es auch in Reken Männer mit Bindungsangst gibt. Männer, Frauen, Fotografen, Sauerländer, Katholiken, Politiker und viele mehr nahm der Komiker in seinem Bühnenprogramm aufs Korn.

Horst Schroth(24)

Reken (csp). Im Rekenforum verfolgten am Freitagabend 300 Besucher den Auftritt von Horst Schroth. Was der Kabarettist dort auf die Bühne brachte war eine zusammenhängende Geschichte, die sich um die Party zum 65. Geburtstag von Freund „Fränki“ drehte. Rasant wechselt er die dargestellten Charaktere, temporeich reisst er das Publikum in immer neue Situationen, so dass zwar zum Lachen aber für Applaus kaum Zeit bleibt. „Manchmal fällt es mir schwer ihm zu folgen, weil er so schnell erzählt und die Figuren so schnell wechselt“, meint eine Besucherin in der Pause. Mit scharfer Zunge macht er sich über seine Kunstfigur Nicki her und verteilt Seitenhiebe in alle Richtungen, Männer und Frauen nimmt er gleichermaßen aufs Korn, spielt mit dem Publikum und spricht gezielt einzelne Besucher an. Viele Pointen stimmen nachdenklich, die schnellen Gags begeistern die Besucher. Auch die Fotografin der BZ bekommt ihr „Fett weg“: „Von mir gibt es genug Bilder, kommen sie rauf und fotografieren sie das Publikum. Hier kommt ihre Reporterin von der Borkener Zeitung.“
Manche seiner schnellen Witze sind einfach: „Eine Frau ist immer so alt, wie sie vor dem Frühstück aussieht.“ Manche sind neu, Männer die im alter Väter würden: „Anthony Quinn, Picasso, Jean Pütz, sind DOBYs – Daddy old, baby young“; wieder andere politisch: „Die Vogelgrippe nahm ihren Anfang im Wahlkreis von Frau Merkel, dann hat sie sich über ganz Europa ausgebreitet.“ Über Politiker aller Parteien und über Politik machte sich Horst Schroth erst in der letzten Viertelstunde seines Programms lustig: „Schmidt konnte nur die Wahrheit sagen, Kohl konnte nur Lügen, Merkel kennt den Unterschied nicht.“ Am Ende erklärte er noch die Schuldentilgung „auf griechisch“: „Gehen sie in ein griechisches Hotel, legen sie 100 Euro auf die Theke und sagen, sie wollen sich ein Zimmer anschauen. Dann rennt der Hotelbesitzer mit dem Geld zum Metzger um seine Schulden zu bezahlen, der wiederum zahlt damit seine beim Bäcker, der beim Fotografen, der Fotograf wiederum beim Hotelier. Endlich liegt das Geld wieder auf der Theke, sie nehmen es zurück und sagen, dass sie das Zimmer doch nicht wollen. In den zehn Minuten sind sie nicht ärmer geworden und die vier Griechen haben alle ihre Schulden bezahlt.“ Horst Schroth tanzt zum Applaus der Besucher Sirtaki und lädt alle Rekener ein, ihn in seinem St. Pauli Theater in Hamburg zu besuchen, aber gerne kommt er auch noch einmal nach Reken.

Ein Krokodil besuchte das Haus St. Josef

Großes „Ah“ und „Oh“ hörte man aus allen Ecken des Begegnungsraumes im Haus St. Josef. Gelernt hatten die Bewohner, dass man Stachelschweine nur von vorn nach hinten streicheln darf. Aber die Würgeschlangen wollten nicht alle Senioren anfassen, dafür begeisterten sie die zwei Kapuzineräffchen und „der Boss“ Jacky, ein Schweinsaffe.

Heiden. (csp) „Tränkler‘s rollender Zoo“ war am Freitagnachmittag mit Affen, Schlangen, Frettchen, Stinktieren, dem Stachelschwein Hansi, zwei Schildkröten, einem Brillenkaiman und drei Würgeschlangen zu Besuch im Haus St. Josef. Das war eine Sensation für die Bewohner und Betreuer. Rund 50 Personen waren zu der Vorführung zusammengekommen. Immer wieder war ein „Oh“ und „Ah“, ein „Schau‘ mal“ oder „Das gibt’s doch nicht“ zu hören, Ausdrücke absoluten Erstaunens und der Freude.

Welche therapeutische Wirkung das hatte, zeigte sich an den Gesichtsausdrücken der Zuschauer. Fast alle Tier durften auch angefasst, gefüttert und gestreichelt werden. Hier taute manche unbeweglich geglaubte Hand auf, manche vorsichtig, einige ängstlich und respektvoll vor den exotischen Tieren, andere mutig.Rollender-Zoo-(42)

Martin Tränkler erzählte zu jedem Tier interessantes über die Herkunft, Verhalten und Fressgewohnheiten. Bei der Vorstellung der vier Meter langen Würgeschlange scherzte er: „ Sie brauchen vor ihr keine Angst zu haben, sie hat gut gefrühstückt, wir waren heute Morgen schon in einem Kindergarten.“ Dabei deutete er auf die deutlich sichtbare Beule im Bauchbereich.

Frau de Jong meinte nach der Stunde mit den ausgefallenen, exotischen Tieren, die sie noch nie so nah zu Gesicht bekommen hatte: „Das war toll, das können wir gerne wiederholen.“ Und die Pflegedienstleitung Irmhild Scheffner war sich sicher: „Das war ein großer Erfolg. Da haben die Bewohner jetzt noch sehr viel Gesprächsstoff.“ Die Erlebnisse mit den eigenen Tieren wurden sofort nach der Vorstellung noch im Gemeinschaftsraum ausgetauscht, da erzählte man sich von seinen Hunden und Katzen, die man gehabt hatte, von der Schlange, auf die man in der Jugend fast getreten wäre, von Ängsten vor gewissen Tieren und natürlich von angenehmen Erinnerungen. Dieses große Erlebnis zu wiederholen war die allgemeine Bitte aller Bewohner.
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Premiere des JJ Live Club Borken mit „Männermusik“

Ein neues Konzept des „Kaffeeklatsch“ bringt noch mehr Musikkultur nach Borken. Einmal im Monat treten musikalische Newcommer im Club unter dem Motto „…samstags live und lecker“ auf. Zum Start gab es „Männermusik“ auch für Frauen.

Borken. (csp) 21:30 Uhr am Samstag rockten die vier Musiker von Männermusik vor rund 120 Gästen im Kaffeklatsch. Die Vier ließen das Publikum tanzen, springen und singen, Opas pogen, Mädels und Jungs schwofen, swingen und mitsingen. Sie spielten deutsche Schlager, wie man sie noch nie gehört hatte mit Witz, Tempo und groove. Eine ungewöhnliche Musik, von ungewöhnlichen Musikern aus Münster und Borken mit ungewöhnlichen Namen: Svenja (Gesang, Akkordeon,  Chickenegg, Kazoo) bediente das Mikrofon wild tanzend, sehr unterhaltend und freundlich. Renate auch Kunigunde genannt zupft, schlägt und ist der, „der mit dem Kontrabass tanzt“.  Henke, der Schlagzeuger gab alles am Cajon  (der span. Kiste), verliebt und versunken in den Rhythmus. Mahlmään funkte, zupfte oder rockte die E-Gitarre.

Vater Paul Schepping übernahm die Begrüßung der Gäste und stellte die „schüchternen“ Musiker vor. „Der kann besser reden, ich trau mich nicht so vor’s Mikrofon“, meinte Inhaber Jan Schepping. Mit dem neuen Konzept wollen sie überraschende Musikformationen aus NRW in die Liveclubnacht ins Klatsch bringen, den Borkenern neues bieten. Soul, Funk, Blues, Singer und Songwriter werden künftig jeden dritten Samstag im Monat auf der Bühne stehen. Bis zum 16. November stehen die Acts schon fest: 16.3. Ton3 (Düsseldorf), 20.4. Fischgesichter (Düsseldorf), 18.5. Kruse & Blanke (Hanburg/Raesfeld), 15.6. Sundrupband (Münster), 17.8. Billy Bob Buddha (Köln), 21.9. Schlagsaitenquantett (Aachen), 19.10. Lou Dynia (Bocholt) und 16.11. Radio Lukas (Münster).

Für Leute, die neugierig sind und die eingefahrenen Wege verlassen wollen lohnt sich der Eintrittspreis von 8 € im Vorverkauf, 10 € an der Abendkasse; die gelungene Premiere in gemütlichem Ambiente begeisterte die Gäste, die sich auf die nächsten Veranstaltungen freuen.

 

Karnevalsumzug in Groß-Reken

Großartiger Stimmung beim Festumzug des RKV Reken

Petrus hatte ein Einsehen mit den Rekener Jecken und schenkte ihnen relativ gutes Wetter. Zwischendurch blinzelte sogar kurz die Sonne durch helle Wolken. Dementsprechend zahlreich fanden sich zahllose Besucher ein, die den Weg des Festumzugs säumten

Reken. (csp) Scheinbar hüpfende Wagen, teils in dichten Kunstnebel gehüllt bahnten sich sehr vorsichtig und langsam ihren Weg durch die dicht stehenden Menschenmassen beim diesjährigen Festumzug in Groß-Reken. Die Straßen waren am Samstagnachmittag voller bunt kostümierter Besucher, die die Karnevalsgesellschaft mit Helau rufen begrüßten. Die Kleinen Gäste und einige große waren mehr an den vielen Kamellen interessiert. Offengehaltene Plastiktüten und umgedrehte Hüte wurden den Werfern entgegengehalten.

Unvermeidliche Zwischenstopps zwangen den Zug hier und da zum Anhalten, da mussten besondere Gäste begrüßt oder der Pizzeriainhaber vom Prinzen geherzt werden, weil er für den Prinzenwagen eine Runde, beziehungsweise mehrere eckige Pizzen spendiert hatte.

„Erschöpfung macht sich noch lange nicht breit, das macht einfach zu viel Spaß“, so Prinzessin Johanna I, dann griff sie wieder in den Bonbonsack und streute die Kamelle in Volk. Auch dem Prinzen und dem Kinderprinzenpaar machte das alles großes Vergnügen. Kevin I. feuerte seine Leute immer wieder über Lautsprecher an, die richtige Antwort bekam er prompt: „Reken helau!“