Jürgen Beckers Best:
Über die Jugendlichen heute: „Jede Generation ist der Untergang des Abendlandes.“Über die Vampirromane: “ Biss zum Morgengrauen. Biss zum Abendessen. Biss die Tage.“
Über seinen Musiker Harald Claßen: „Es gibt keinen billigeren, eh, besseren Musiker in NRW.“
Über seine Oma: „Die hat immer gesagt: Ich koch mich für zwei Tage, weil, am zweien Tag schmeckt das besser. Warum kochst du dann nicht gestern, hab ich Oma gefragt.“
Über sein Eheleben: „Subtile Arbeitsanweisungen meiner Frau beim Frühstück: Ich glaub heut kommt die blaue Tonne.“
Aus einem Winterurlaubsbrief einer Freundin: „Josef ist so romantisch, er hat mir ein Herz in den Schnee gepinkel, dann hat er sich verpisst.“
Jürgen B. Hausmann bringt die Stadthalle Vennehof zum Brüllen. Das Publikum reagiert blitzschnell auf die Gags des Kabarettisten.
Borken. Die rund 300 Zuschauer in der Stadthalle wurden Sonntagabend ausdrücklich von dem Kabarettisten Jürgen Beckers für ihre schnelle Auffassungsgabe gelobt: „ Das Publikum ist schon zu intelligent für unser Programm, aber wir ziehen das jetzt durch. Wir haben vorige Tage im Sauerland gespielt, da haben die erst gelacht, als wir schon im Bus saßen.“
Jürgen Beckers aus Alsdorf bei Aachen ist eigentlich Lehrer für Latein, Griechisch und Geschichte, mit wachsendem Bekanntheitsgrad nennt er sich heute Jürgen B. Hausmann, damit es keine Verwechslungen mit dem Kölner Kabarettisten Jürgen Becker gibt. Von ihm unterscheidet er sich auch inhaltlich, „Hausmanns“ Comedy ist Hausmannskost, nicht politisch. Ihn interessiert das menschliche Miteinander, das er überspitzt pointiert. Da beschwert sich beispielsweise jemand bei ihm: „Sie haben die selbe Stimme wie ihr Anrufbeantworter.“ Er antwortet: „Wir wohnen ja auch im selben Haus!“
Das Publikum kann sich vor Lachen kaum halten, denn ein hintersinniger Gag folgt auf den nächsten, alles in seinem Aachener Diktion, die er den Zuschauern gerne erklärt. Da kommt dann wieder der Lateinlehrer durch, auch wenn er über Verwandtschaft und seine Schwiegermutter spricht: „ Schwa, Schwä, Schwie, damit fangen die Schwie..rigkeiten an.“ Oder wenn er über den Klassenausflug nach Rom berichtet und sich über die Ungebildetheit eines Schüler mokiert, der fragt: „ Wie Caesar ist tot, stand gar nichts bei Facebook drin.“ Er berichtet aus seinem Unterricht, über den verspäteten Schüler der als Ausrede hatte, sein Pferd sei zusammengebrochen: „Dann kommt noch einer nochmal zehn Minuten später.“ Und der hat eine geniale Ausrede: „Da lag ein totes Pferd auf dem Flur.“
Nicht nur das Publikum hat riesigen Spaß, auch dem Kabarettisten und seinem Musiker Harald Claßen macht es offensichtlich Freude, in Borken auf der Bühne zu stehen. Zwischendurch massiert er diesem die verspannten Schultern und erzählt etwas über Gesundheit, Wellness und Therapie: „Fragt der Füssjologe: Wo haben sie denn Probleme? – Auf der Arbeit!“
Immer wieder sind es diese unerwartet witzigen Kombinationen, die alle begeistern: „Hoffentlich gibt es da genug zu essen. Wenn ich zu wenig krieg, krieg ich zu viel.“ Oder wenn seine Frau beim Gardienen aufhängen fragt: „Josef, hilfst du mir beim Aufhängen?“ und er blitzschnell antwortet „Dir sofort.“
Nach der Pause geht es bei Beckers um „das Liebste“. Jemand im Publikum: „Die Frau.“ Der Kabarettist: „Das ist das Allerliebste, nee, das Auto.“ – „Haben wir damals gesagt, wenn der Sprit über eine Mark, steigt, dann fahren wir nicht mehr.“ Das hat er natürlich nicht gemacht, wie keiner, dafür hat er ganz trocken für die Zuschauer den absoluten Spartipp: „ Strom sparen: Wir haben in jeder Steckdose ein Loch zugeklebt. Man merkt es schon.“ Sparsam mit Applaus war das Publikum nicht und deshalb gab es auch noch eine Zugabe.