Borken. „Singende Männer haben nur positive Eigenschaften“, so stellte es die Moderatorin Angelika Nehm den hunderten Besuchern in der Stadthalle dar. Das abwechslungsreiche und bunte Konzert des MGV Heiden am Sonntagnachmittag wurde vom Publikum mit stehenden Ovationen belohnt. Alle musikalischen Darbietungen knüpften an das bereits sehr hohe Niveau des vergangenen Jahres an oder übertrafen diese sogar.
Unter der Leitung von Otto Groll sangen die rund 50 Tenöre und Bässe von Groll bearbeitet Volkslieder und Schlager. „Wir singen unsere Lieder“, „Heijoho Santiano“, „Ich liebe das Leben“ und „Spiel Zigeuner, spiel“ aber auch „Kum ba jah“ oder das lodernde „Steppenfeuer“. Als Gastsolisten standen der stimmgewaltige Tenor Uwe Buchmann und die hervorragende junge Sopranistin Christina Maria Heuel auf der Bühne. Buchmann hat eine herrliche Operettenstimme, hatte aber Schwierigkeiten bei den hohen Passagen von Verdis „Lodern zum Himmel“. Dagegen saß bei der Sopranistin jeder Ton perfekt an der richtigen Stelle. Mendessohn-Bartholdys „Kleines Frühlingslied“ wurde in ihrer Interpretation zum Hochgenuss.
Begleitet wurden die Solisten und auch der Chor von „Professor Xaver Poncette, der die Tasten des Flügels streichelt“, so Angelika Nehm. Die professionelle Moderatorin sagte nicht nur die Stücke an, sondern erzählte auch zum Erheiterung des Publikums kleine Anekdoten über die Musiker: „Wenn wir groß sind spielen wir Instrumente auf der Bühne und du singst dazu“, berichtete sie hat Buchmanns Nachwuchs gesagt. „Und was ist mit Mama? Die kocht!“ Womit die Rollenverteilung wieder gesichert ist.
Auch die weiteren Spitzen-Musiker auf der Bühne waren alles Männer: Hans Deing perfekt am Akkordeon und die Rhythmusgruppe Heiden mit Albert Berger (Gitarre), Hans-Georg Knüwer (Bass) und Willibald Knüwer (Schlagzeug). Der Louis Armstrong Titel „What a wonderful world“ stand zwar auf der Programmliste, zur Überraschung und Begeisterung aller wurde der aber mit fast original Armstrong-Stimme vom Schlagzeuger vorgetragen, der gleichzeitig noch seine Drums bediente.
Nach der Pause ging es exotisch weiter mit dem „African Song“. Als Chorsolist ließ Dieter Rehmann mit „When the Lion sleeps tonight“ den Löwen brüllen und erntete jubelnden Applaus. Der gesamte Chor glänzte besonders mit den „Drei kroatischen Volkslieder – Tanzlied – Im Rosengarten – Marina“. Die beiden Solisten beendeten mit allen Musikern das Konzert mit einem spritzigen Musical-Medley „Wäre das nicht wunderschön“ mit Melodien von Porter, Herrmann und Loewe.
Erst nachdem das Publikum drei Zugaben mit ihren lauten und stehenden Ovationen erhalten hatten, endete das erfolgreiches Frühlingskonzert.