Schüler üben mit großem Eifer für ihr Theaterprojekt.
Maria Veen (csp). Von 8 bis 13 Uhr dauerten am Donnerstagmorgen die Proben für „Traumfänger“ in der Aula des Gymnasiums in Maria Veen. Zwei Musikkurse der 10er Jahrgangsstufe haben selber dieses Musiktheaterstück auf die Beine gestellt, das sie am 26. und 27. September im Konzert-Theater Coesfeld uraufführen werden.
„Noch hält sich die Aufregung der Schülerinnen und Schüler in Grenzen am kommenden Dienstag wird sich das vielleicht etwas ändern. Dann proben wir zum ersten Mal auf der Bühne des Konzert-Theaters Coesfeld“, meint Doris Hesselmann Musiklehrerin am Gymnasium der Mariannhiller.
82 Schülerinnen und Schüler haben alles selbst gemacht: 13 Musikstücke sowohl Songs, die schon bei der Probe unter die Haut gehen, Instrumentalstücke, Choreografie und „Kunst“, denn auch der Kunstkurs ist an dem Projekt mit Bildern, Collagen, Filmprojekt und Bühnengestaltung beteiligt. Die Musik ist vielfältig: „Hier haben wir ein Lied, das mehr an ein französisches Chanson erinnert, das müsst ihr aber auf französisch singen, habe ich die Truppe angeregt. Daraufhin haben sich die Schüler mit `den Franzosen´ an der Schule zusammengesetzt und den Text übersetzen lassen“, so die Musiklehrerin und Regisseurin. Ein Instrumentalstück, das von allen 82 gespielt wird, klingt sehr kraftvoll, erschreckend und gruselig, nicht weil es so schlecht gespielt wird, sondern weil es sich um einen Kanon in 12-Tonmusik handelt. Passendere Musik zum Titel „Albtraum“ kann man sich nicht vorstellen.
„Traumfänger“ haben sie ihr Musikprojekt genannt. „Einer kam ganz zufällig und wie selbstverständlich mit dem Titel raus. Den haben wir dann sofort genommen“, erzählt Doris Hesselmann. Jede Art von Traum taucht unter diesem Thema auf, Tagträume, Albträume, Wunschträume, alles als die freiwillige oder unfreiwillige Flucht in ein anderes Leben. „Lange haben wir überlegt, wie wir dem Zuschauer auf der Bühne den Wechsel zwischen Realität und Traum vermittel können. Die Lösung ist `das Mädchen mit der Klarinette´, das die Menschen in die andere Welt führt, sozusagen die Brücke bildet zwischen diesen beiden Welten“, erklärt die Hesselmann. Wie das interessante Theaterstück endet wollte keiner verraten: „Kommen Sie und schauen Sie zu, dann erfahren Sie es.“
Lisa und Maike sind stolz auf ihre bisherige Arbeit: „Jeder konnte sich mit seinen eigenen Träumen in dieses Thema einbringen. Die Lieder haben wir alle selbst gemacht, sowohl die Texte als auch die Kompositionen und auch die Bewegungen, die Choreografie dazu“ Die 82 Jugendlichen bekommen von Doris Hesselmann immer wieder Hinweise zu ihrer Tanzperformance über Mikrofon, das erinnert an professionelle Musical- oder Theaterproben und so verhalten sich die Schüler auch. „Einige Mädchen haben sich die Choreographie ausgedacht, dann hier dann vorgetanzt und uns angeleitet. Das war am Anfang etwas peinlich“, verrät Christian „aber jetzt ist das normal. Übrigens habe ich mit Träumen nicht so viel zu tun“, meint er „das ist wohl mehr für ältere Leute.“ Da protestiert sein Mitschüler Steffen: „Ich finde nicht, dass das was mit dem alter zu tun hat, ich träume gerne.“ Schauspielerei zum Beruf zu machen, kann sich Christian noch nicht vorstellen, aber das ändert sich vielleicht nach der Premiere im September.