Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die Preisschummelei in gut 100 Fällen bei Aldi-Nord festgestellt und den Discounter wegen falschen Preisangaben verklagt.
Bereits zum dritten Mal in den letzten zwei Wochen ist es mir selbst beim Einkauf passiert, dass der an der Ware befindliche Preis, an der Kasse nicht „mehr“ gilt.
Zum Beispiel lag einmal die gute Kerrygoldbutter gleich an zwei verschiedenen Stellen im Regal. Unübersehbar mit nagelneuem rotem Preisschild für 3,29 € angeboten, vier Meter weiter an der regulären Stelle mit weißem Schild für 3,49 €. Wer greift da nicht zum vermeintlichen Sonderangebot? Doch der Kassenscanner spuckte den höheren Preis aus. Eine mündliche Beschwerde beim Kassierer führte zum Angebot, die Butter zu stornieren, den günstigen ausgezeichneten Preis konnte er mir nicht geben.
Aktion oder doch nicht?
Beim nächsten Einkauf dann also zum Ersatzprodukt greifen, siehe da die „Irische Butter“ kostet nur 2,59 €. Doch die Kasse verlangt 2,75 €. Dieses Mal bequemt sich der Kassierer sogar zum Butterregal und kommt mit dem Preisschild 2,59 € zurück und dem Angebot, die Butter zu stornieren. Hatten wir das nicht bereits vorige Woche so ähnlich?
Sein Argument: „Der Preis ist nur ein Angebot. Momentan ändern sich die Preise täglich, da kommen wir nicht nach, die Etiketten zu aktualisieren.“
Dass die Preisschilder lediglich als Richtwert dienen und erst an der Kasse ein rechtlich gültige Kaufvertrag zustande kommt, kann man in den letzten Monaten häufig in verschiedenen Printmedien lesen. Das scheint wohl rechtliche Grundlage.
Die Beschwerden häufen sich, auch über die Preisauszeichnung bei anderen Discountern und Supermärkten. Aldi steht nicht alleine im Focus.
Offensichtlich nutzen die Händler hier eine Masche, um ihre Gewinnen weiter nach oben zu treiben. Vertrauen beim Kunden schafft das nicht.
Für den Verbraucher heißt das, noch mehr aufpassen beim Einkauf.