Raesfeld. Immer wenn Privatleute ihr Gärten für Außenstehende öffnen ist der Besucheransturm groß. Es ist vielleicht die Neugier der Menschen, ähnlich wie mancher gerne wissen möchte wie es wohl in der Wohnung von Familie XY aussieht. Beim Garten könnte man schon einmal einen Blick über den Gartenzaun erhaschen. Besser ist es jedoch sich mit den Besitzern zu unterhalten, nachzufragen wie, wo, was und warum sie das so und so gestaltet haben. Dabei ist es unwesentlich, wie groß das Grün ist. Ob ein Garten 300 Quadratmeter groß ist, oder 3000, er muss gestaltet und gepflegt werden. Wenn er dann irgendwann „wie gewachsen“ aussieht, stecken jahrelange hingebungsvolle Arbeit dahinter.
Zu den Gartentagen am Samstag und Sonntag in Raesfeld kamen wieder zahlreiche Besucher in die kleinen und großen Gärten der Raesfelder, die sich an dieser Aktion beteiligten. Christel und Richard Eißings Paradies ist nicht sehr groß und trotzdem entdecken die Gäste an allen Ecken und Enden Interessantes und Neues. An der Garagenwand hängen Pflanzsäcke, aus kleinen Öffnungen wachsen blühende Lieschen. „Das Ganze ist sehr pflegeleicht. Oben befindet sich eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche, darüber versorgen sich die Blümchen selber mit Wasser“, erklärt Christel Eißling. Sie ist stolz auf ihren Garten. „Jedes Jahr kommt neues dazu und mit der Pflege hält sich das in Grenzen. Eine Stunde am Tag vielleicht gießen und aufräumen.“ Schnell kommt man mit ihr ins Gespräch und gerne verrät sie ihr Tipps und Tricks. Ob in diesem Jahr wieder 400 Leute ihren Garten besuchen weiß sie noch nicht: „Das hängt auch von Wetter ab.“ Für Richard Eißling steht fest: „Urlaub brauchen wir nicht, wir haben hier unser kleine Paradies. Der Garten ist unser Urlaubsort.“ Natürlich wissen sie auch wie andere Gärten ausschauen, aber darauf sind sie nicht neidisch. Brauchen sie auch nicht zu sein. Dem Rentnerehepaar ist klar: „Jeder gestaltet seinen Garten so, wie er ihm gefällt.“
Anders haben Heike Vedder und Metin Özcilingir ihre Fläche aufgeteilt. In einer Ecke gibt es einen Sandkasten, denn Lenny Özcilingir spielt da noch gerne drin. Für die Erwachsenen gibt es viele Sitzgelegenheiten. Unter dem Apfelbaum haben sie ihren Sohn im Blick, gefrühstückt wird auf der überdachten Terrasse vor der zwei Palmen stehen, nachmittags, wenn die Sonne herumwandert, sitzen sie seitlich am Haus. Und wenn sie mal für sich unbeobachtet sein wollen ist da ein Strandkorb. Von jedem Platz aus kann man andere Pflanzen beobachten oder dem kleinen Wasserfall zuhören. Jedem Besucher fällt sofort der grandiose „Gartenzaun“ auf, eine Mischung aus Eichenhölzern, Natursteinen und Bäumen.
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