Rita Falk – Leberkäsjunkie

LeberkäsjunkieRita Falk – Leberkäsjunkie

dtv premium, 2016
Originalausgabe
320 Seiten, 15,90 € broschiert
Ach ja, der Eberhofer Franz hat’s schwer, er ist Papa geworden, aber so recht etwas von seinem Sprößling hat er nicht, denn die Susi macht ihm Stress, die Besuchszeiten organisiert die Mutter knallhart durch, da kennt sie kein Pardon. Schließlich sind Franz und Susi ja nicht verheiratet, eben nur Vater und Mutter. Und außerdem lässt die Susi den Franz irgendwie nicht mehr näher an sich rankommen.

Nach seiner Versetzung nach München sieht die Welt für den Dorfpolizisten ja etwas anders aus, ausgerechnet da passiert wieder etwas in Niederkaltenkirchen, die Pension von der Mooshammer Liesl brennt ab und mit der Pension ein Fremder, der mit Brandpaste beschmiert und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde. Wer ist das Brandopfer, was wollte es im Dorf? Schnell gerät der angolanische Fußballspieler Buengo vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen unter Mordverdacht. Franz nimmt die Ermittlungen auf natürlich mit der aufgedrängten Hilfe seines Ex-Kollegen und Freundes dem Birkenberger Rudi.

Aber dem Franz wird immer so schwummrig. Auch dem Doktor Brunnermeier gefällt der Eberhofer gar nicht und so führen die Schwindelanfälle dazu, dass der Franz von der Oma auf Cholesterindiät gesetzt wird, Schluss mit Fleischpflanzerln oder mit den „Warmen“ vom Simmerl. Das erschwert die Ermittlungen ungemein und  der „Leberkäsjunkie“ Franz leidet unter Entzugserscheinungen, seine Laune ist damit auch völlig im Keller.

Nicht aber die Laune der Leser. Mit dem siebten Eberhofer-Krimi geht die Provinzkrimireihe um Franz und seinen treuen Hund Ludwig, die schwerhörige Oma, den kiffenden Papa, den ungeliebten Bruder Leopold, Ex-Kollegen Rudi und den anderen wohlbekannten und geliebten Figuren weiter. Logisch und liebevoll gestaltet Rita Falk ihre Geschichte und die Figuren. Wieder kann der Leser in die nicht immer heile Dorfwelt eintauchen. Zu lachen gibt es selbstverständlich bei den Falk-Krimis sehr viel. Sie ist eine der wenigen, die es gekonnt versteht Witz und Krimigeschichte zu verbinden, so wird das Lesen zu einem Leckerbissen. Zum Schluss gibt es außerdem alle erwähnten Gerichte der Oma noch einmal zum Nachkochen vom Franz aufgeschrieben, und auch die Koch- und Backrezepte sind mit reichlich Humor gewürzt.

 

 

Sarah Smith rockt Erle

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Freundin aus Kanada gibt ihr drittes Konzert

„Wir sind bei diesem Konzert ausverkauft“, freut sich Veranstalter Michael Oestreich am Samstagabend auf der Erler-Kleinkunst-Bühne. „Viele Worte brauche ich nicht zu machen und ihnen die Künstlerin auch nicht vorstellen, es ist eine alte Freundin aus Kanada.“

Damit überließ Oestreich der Rock-Röhre Sarah Smith und ihrer Band (Gitarre: Pat Anthony, Bass: Ian Stewart, Drumms: Ralf Neuhaus) die Bühne, die mit frenetischem Applaus von den Zuhörern empfangen wurde. Zum dritten Mal in Erle vor ihrem Publikum zu spielen kommentierte Smith vor dem Konzert mit den Worten: „It`s like commin´ home.“ (Es ist, als ob man nach Hause kommt).  Und genauso warm und herzlich war die Atmosphäre am ganzen Abend für ihre alten Fans und die wenigen neuen Besucher, die Sarah Smith noch nicht kennen aber alle vom ersten Moment an begeistert waren. Kein Wunder also, dass viele Textpassagen mitgesungen wurden.

Ein neues Album hatte die Kanadierin dieses Mal nicht im Gepäck, dafür überraschte sie mit hervorragend interpretierten Titeln ihrer vorausgegangenen Scheiben wie das allseits beliebte „Runaway“ mit dem sie das Konzert eröffnete. Als Dank an die Erler folgte „Your Love“. Auch Fremdtitel streut Sarah in ihr Repertoire ein, das in Kanada und den USA sehr beliebte „I`ll be waiting“. Ihr wie auf den Leib oder die Stimme zugeschnitten ist der Song „Valerie“ von der viel zu früh verstorbenen Amy Winehouse.

Gut dass die Mehrzahl des Publikums in Brömmel-Wilms Saal steht, so können sie ungehindert ihrem durch die fetzigen Rock-Rhythmen angeregten Bewegungsdrang nachkommen, Tanzen erlaubt. Sarah Smith präsentiert natürlich auch die Stücke, die ihre Fans von ihr hören wollen, zum Beispiel „Angels“, „Empty void“, „Into the Light“ oder „Stand up“. Aber mit „Black velvet“, „Bobby McGee“ und als letztes Stück „Proud Mary“, beweist sie ihre Vielseitigkeit. Standing Ovations zeigen der Kanadierin, wie sehr sich die Zuhörer auf ihren nächsten Auftritt freuen.