La Signora kämpft mit der Beleuchtung

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La Signora, das ist Carmela de Feo, Diseuse, Direkteuse und Dompteuse aus Oberhausen, die am Samstagabend das Publikum für zwei Stunden auf der Erler Kleinkunstbühne mit ihrem Programm „Träume nicht Dein Leben, sondern nimm Deine Tabletten!“ zum Lachen brachte und begeisterte.

„Man nennt mich La Signora und ich bin eine Frrrrauu.“ Mit diesem Satz hat sie sich selber eine Denkmal gesetzt, das viele ihrer „Stalker“ kennen. Und wer sie noch nicht live erlebt hat, ist begeistert von ihrer Bühnenpräsens und Power. Die „Ruhrgebieterin“ tanz ulkige Tänze, verhunzt aktuelle Popmusiktitel mit ihren spaßigen Texten und begleitet sich dabei selber perfekt auf dem Akkordeon aber in erster Linie quatscht sie ihr Publikum voll, dass vor Lachen die Tränen fließen, die üblichen Angriffe auf die Männerwelt inklusive

La Signora trägt Dutt und Denkerstirn, ihr schwarzes strenges Outfit mit flachen Schuhen, langem Rock und bis zum Kinn geschlossener Bluse passt auch zu einer italienischen Kellnerin eines Nobelrestaurants, so ist sie hübsch hässlich. „Andere lassen sich schön machen.“ Mit ihrem koddrigen Ruhrgebietsslang desillusioniert das Publikum durch absurde Wahrheiten, beispielsweise wenn sie sich über den menschlichen Körpergeruch den „Gusto penetranto“ auslässt, denn „wir Frauen riechen nicht von Natur aus nach frisch gemähtem Heuhaufen“. Und für „die untere Bastion“ hat sie ganz spezielle Tipps.

Sie macht sich über das englische Könighaus lustig und zeigt das Wichtigste, dass sie intensiv geübt hat, minimalistisches Winken wie die Queen.

Unnahbar scheinend stürmt die kleine resolute Frau hysterisch Lachend immer wieder zum Schrecken der Männer in das Publikum, doch darf der Kontakt nicht zu intensiv werden: Fass mich nicht an!“

„Die italienische Unke aus Oberhausen“ wie sie sich selbst bezeichnet, klärt das katholische Erle über die Schöpfungsgeschichte auf: „Nee, da fangen wir ganz vorne an.“ Ihr imaginärer Gesprächspartner – Gott – zu dem sie sich wieder und wieder bei der heißen Diskussion umdreht ist hinter ihr: „Die Kollegen machen sich schon lustig über mich, weil ich immer mit dem Vorhang rede.“ Dem Publikum erklärt sie, den Fehler in der Bibel, dass nämlich nur Frauen als erste im Paradies gelebt haben, aber dann „fehlte da etwas, jemand, den man rumkommandieren kann. Dein Fehler“, meint sie zu Gott, der ihrer Meinung an Burnout litt. Der erschuf darauf notdürftig den Mann auf den Resten, „nackt, deshalb müssen wir Frauen den Männern immer noch die Anziehsachen raus legen.“

La Signoras Debüt in Erle gefiel der Künstlerin wegen der mangelhaften Lichttechnik, weniger als dem begeisterten Publikum. So musste die Künstlerin ihren Schlussapplaus im Dunkeln stehend entgegennehmen. Da muss an der Technik noch einiges verbessert werden.

 

 

Tom Gaebel bringt Las Vegas Flair nach Borken

Tom-Gaebel50Gleich das erste Konzert der Musiklandschaft Westfalen war mit dem Sänger Tom Gaebel und seiner Big Band ein voller Erfolg.

In der gut gefüllten Stadthalle Vennehof gab es am Donnerstagabend mit „So Good to be me“ Songs aus Gäbels neuer CD sowie Lieder seines übrigen Repertoires. Angekündigt als der „deutsche Frank Sinatra“ steht er diesem in Auftreten, Bühnenpräsens und stimmlich in nichts nach. Vom ersten Ton an zaubert die Big Band und Tom Gaebel das Flair der großen Showbühnen Las Vegas auf die Borkener Bühne. Erinnerungen an das „American Songbook“ kommen auf, doch das liegt wohl an dem Ambiente, der farbigen Bühnenbeleuchtung und dem mitreißenden Sound der Big Band. Denn Gaebel präsentiert mit „So good to be me“, „Gentle on my mind“, „Papa loves Mambo“ oder das Lied über den eifersüchtigen Mann „Mad Man“ nicht die alten amerikanischen Klassiker. Vergleicht man die Songs, die er in Borken performt mit den selben Titeln auf seinen CD’s stellt man einen großen Unterschied fest. Die Stücke auf seinen Scheiben sind „Musik zum Träumen“, romantisch, ein wenig an „WDR4“ erinnernd, doch auf der Bühne ist Gaebel in seinem Element, da geht die Post ab, da reißt er das Publikum mit. Und so folgen alle brav seiner Aufforderung beim nächsten Titel mit zu schnipsen, denn das gehört eben zum Elvis-Titel „Fever“, dabei kommt Tom Gaebel nicht auf die Idee das Original in irgendeiner Weise zu kopieren. Der gebürtige Gelsenkirchener bleibt auch bei solchen Stücken sich selbst treu.

„Wie alt mag der sein?“, diese Frage diskutierten einiger Zuschauerinnen in der Pause trotz seiner Bemerkung: “ Ab 40 geht das ja los, dass es hier und da mal weh tut. Damit sie die Knochen etwas strecken können, machen wir jetzt eine Pause.“

Im zweiten Teil starten die Musiker gleicht mit „Wonderful World“ und „Don’t you worry baby“. Sehr schwungvoll dann „The Cat“ bei dem zwei Schlagzeuger benötigt werden. Begeisterung erzeugt der Sänger mit seinem herrlichen „Sinatra Medley“. Natürlich darf eine Vorstellung der Musiker in solch einer Show nicht fehlen: Denis Gäbel (Saxophon), Jan Schneider (Trompete), Richard Hellenthal (Posaune), Lars Duppler (Keyboard), Martin Feske (Gitarre), Nico Brandenburg (Bass), Florian Bungardt (Schlagzeug) und Chirs Fehre (Percussion). Diese Big Band bringt auch „El Cumbanchero“ auf den Punkt und der letzte Titel „No more goodbyes“ ist die Verabschiedung vom großartigen Publikum und mit seinem Refrain eine Verbeugung vor dem anderen Geschlecht „Can’t take my eyes off of you“.

Aber ein begeistertes und großartiges Publikum wäre nicht großartig, wenn es nicht Zugaben fordern würden. So gibt es als Belohnung den Ohrwurm „Happy“ und „What a wonderful world“.

 

Theatergruppe lässt kein Auge trocken

KFD-Reken88So steigt die Vorfreude auf Karneval, besonders wenn die KFD-Theaterfrauen die Bühne im Pfarrheim St. Elisabeth betreten. „Ihr wisst, wie es ist, wenn in Reken die Frauen feiern“, singt die Theatergruppe auf der Bühne und schafft damit bereits vor dem Kaffeetrinken eine lockere Stimmung im Publikum zu erzeugen.

Glänzende vier Vorstellungen am Mittwoch und Donnerstag absolvieren Bernadette Ebbing, Detti Homfedt Renate Jensfeld, Inge Löchtermann, Adelheit Schemmer, Petra Schumacher, Birgit Wenning und Astrid Wicking, dabei bestritten sie mit ihren Sketchen, Gesangsdarbietungen und Tanzvorführungen jeweils ein mehrstündiges Programm, in dem sie auch noch den Kostüm- und Maskenwechsel sowie das Umräumen der Requisiten selbst übernehmen müssen. Die Moderation der Vorstellungen wurde erstmalig auf die Frauen verteilt.

Ob Männer oder Frauen, ob Kinder, Erwachsene oder Fußballfans, alles können die acht Theaterfrauen hervorragend umsetzten. Da schlummert in mancher ein echtes schauspielerisches Talent. Und großen Spaß bei der Sache haben sie alle, genauso wie das Publikum, das begeistert im Saal mitgeht und sich bei einigen Sketchen vor Lachen ausschüttet.

KFD-Reken29Da wollen drei Männer in den überfüllten Himmel und erzählen Petrus ihre jammervolle Geschichte. Auch wenn der Witz bereits bekannt ist, so schön wie er gespielt wird, bringt er doch alles zum Lachen. Herrlich auch der Besuch der beiden älteren Damen bei „Mack Donalts“, bei der die eine auf keinen Fall „Hähnchenplätzchen“ essen möchte und „schicken“ schon gar nicht, sondern sofort essen will.

In diesem Jahr traut sich auch der Vorstand der KFD auf die Bretter, die die Welt bedeuten, verschiedenen Schlager haben sie umgetextet und kommen zu dem Fazit: „Was könn‘ wir Frauen denn dafür, dass wir so rund sind?“, damit sprechen sie ein allgemeines Problem aller im Saal an.

Es muss nicht immer Text sein, der das Publikum belustigt. Ganz hervorragend und fernsehreif gemacht ist die „Tanznummer der Kleinwüchsigen“. Vor dem schwarzen Vorhang „tanzen“ drei Mädels den Ententanz, Kasatschok, Ballett, Can-Can, einen erotischen Stangentanz oder Sirtaki, wobei die Arme die Beine der Kleinwüchsigen sind und die Hände von drei Frauen hinter dem Vorhang stammen. Da bleibt vor Lachen kein Auge trocken.

Sehr gut kommt auch der gespielte Witz über BVB- und Schalkefans an. Oder der kleine Sketch zur Entwicklungshilfe auf der „Reh Bär Bahn“ in Hamburg, bei der zur Überraschung der Damen im Saal die „Entwicklungshelferin“ für die armen Frauen in Hamburg, die nichts richtiges anzuziehen haben „Liebestöter“ aus dem Koffer holt. Vier gelungene Vorstellungen mit großem Spaß für das Publikum und viel Applaus für KFD-Vorstand und besonders die Theaterfrauen.

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