Bernhard Kegel
Die Natur der Zukunft
Tier- und Pflanzenwelt in Zeiten des Klimawandels
384 Seiten, Gebundenes Buch, 24 Euro
Dumont Buchverlag
Erscheinungstag: 12.04.2021
ISBN 978-3-8321-8138-3
In seinem neu erschienen Werk beschäftigt sich Bernhard Kegel mit den Auswirkungen des nicht mehr zu leugnenden Klimawandels. Detailliert geht der Wissenschaftler der Frage nach dessen Auswirkung in Flora und Fauna nach. Was machen Pflanzen im Gebirge beispielsweise, wenn sie in der für sie optimalen Temperaturumgebung wachsen wollen, die Temperatur jedoch stetig steigt. Nun, sie versuchen weiter nach oben zu „wandern“, wofür er zahlreiche Beweise gibt. Erschreckend ist es dann für den Leser von Kegels Buch, wenn ihm bewusst wird, dass auch Berge nach oben begrenzt sind und es daher irgendwann keine „Fluchtmöglichkeit“ mehr gibt.
So fährt einem hin und wieder bei der Lektüre ein Schrecken durch die Gehirnwindungen, der nicht von irgendeinem erhobenen Zeigefinger der Autors herrührt, sondern einfach vom Bewusstwerden nicht zu leugnender Tatsachen im Zusammenhang mit dem Klimawandel in dem wir leben. Den älteren Lesern wird klar, die Natur, wie wir sie aus der Kindheit kennen, gibt es nicht mehr und wird es nie mehr geben. Wir müssen den Wandel akzeptieren, macht uns Kegel klar. Pflanzliche und tierische Arten sind schon zu Hauf eingewandert, durch die Globalisierung und durch Migration aus südlicheren Gefilden. Dieser Prozess ist noch lange nicht beendet. Andere Arten werden verdrängt oder sterben aus.
Für die Erde ist Klimawandel nichts Neues, dafür gibt uns der Wissenschaftler interessante Beispiele aus der Erdgeschichte, zeigt aber auch, dass es mit menschlichem Zutun noch nie so rasant gegangen ist. Die Folgen sind unüberschaubar und dieses Buch zeigt uns einen kleinen Ausschnitt, dessen, was passieren kann. Covid-19 ist nur eine der Krankheiten, die durch engen Kontakt zwischen Wirt und Erreger entstanden ist, eine der Emerging Infectious Diseases wie Vogelgrippe, Denguefieber, AIDS, SARS, Ebola und weitere. Nach Auffassung der Wissenschaftler besteht die Gefahr, dass der Klimawandel die Liste noch länger und brisanter machen könnte, schreibt der Autor.
Bernhard Kegel ist kein Prophet und kann nicht in die Zukunft blicken, daher ist der Titel seines Buches etwas reißerisch aus der Überschrift genau des letzten Kapitel gewählt worden, das gerade einmal vier Seiten umfasst. Es endet versöhnlich mit einem Vergleich zwischen Flora, Fauna und uns Menschen, versöhnlich für Flora und Fauna.
Knapp 40 Seiten Anmerkungen und Literaturhinweise bieten jedem die Möglichkeit, tiefer in das Thema ein zu steigen.