Bei „Matilda“ sang, klatschte und tanzte das Publikum mit
Ron Williams als Harry Belafonte und das Ensemble begeistert das Publikum der Kulturgemeinde im Vennehof. Die Aufführung des Schauspiels mit Musik „Die Harry Belafonte Story“ wurde zu einer Bildungsreise durch die letzen 60 Jahre US-amerikanischer Geschichte.
Von Claudia Peppenhorst
Borken. Die Songs von Harry Belafonte waren dem Publikum bekannt, und manch einer summte die Melodien leise mit. In dem Schauspiel mit Musik wurde aber auch Hip-Hop präsentiert und etliche Folksongs, Schlager und Protestlieder. Was der Kulturgemeinde da am Donnertagabend in der Stadthalle geboten wurde, traf auf große Begeisterung. „Die Harry Belafonte Story“ war ein mitreißendes Theaterstück, das für viele zum Lehrstück US-amerikanischer Geschichte wurde. In eine Rahmenhandlung aus dem Jahr 2006 eingebunden, gab es Rückblenden auf verschiedene gesellschaftliche und politische Ereignisse der vergangenen 60 Jahre, die elementar mit Belafontes Leben zusammenhingen, unterstützt durch auf die Bühne projizierte Bilder und Filmausschnitte der Ereignisse. So lernten die Zuschauer beispielsweise neues über die Freiheitsstatue, über Rassentrennung, Rosa Louise Parks, oder die McCarthy-Ära, aber auch persönliches aus Belafontes Leben.
Szenenapplaus und viele Lacher erzeugte das Kinderlied „There’s A Hole In The Bucket“, auch wer des Englischen nicht mächtig war, erkannte sofort das Lied „Ein Loch ist im Eimer“. Die hervorragende komödiantische Darstellung tat ihr übriges dazu.
Sechs Schauspieler und Schauspielerinnen wirbelten über die Bühne, spielten, sangen, schlüpften in verschiedene Rollen und bauten die Szenen blitzschnell um. Und alle sechs begeisterten bei allen Songs mit wundervollen Gesangsdarbietungen. Ron Williams, der in Borken bereits als Martin Luther King und Nelson Mandela auf der Bühne stand, verkörperte Harry Belafonte, Maaike Schuurmans dessen Frau Julie Robinson-Belafonte, Dominique Siassia die Kellnerin Angel, Gerhard Haase-Hindenberg war der Barbesitzer Carly Duke, Karsten Kenzel provozierte als der aufmüpfige Jugendliche Steve und Thomas E. Killinger spielte nicht nur den Barpianisten Jeff, sondern spielte während des gesamten Stücks Klavier und sorgte für den passenden Sound bei allen Liedern. Das ganze Ensemble verdient ausnahmslos größte Bewunderung für diese tolle Leistung.
Mit dem Schlusssong „Mathilda“ war das Calypso-Fieber auf die Borkener übergesprungen. Die Schauspieler wurden vom Publikum dadurch belohnt, indem sich alle in der fast ausverkauften Stadthalle erhoben, den Song mit klatschten, mitsangen und dazu tanzten.