Klassenlehrer ausgeschlossen
Bei der Konfliktskyline mussten die Klassenlehrer draußen bleiben, an dieser Station konnten die Schüler im geschützten Rahmen über ihre Schulprobleme reden. Anonymisiert erfährt die Schule das Ergebnis, damit sie wenn nötig handeln kann.
Reken (csp). Mittwoch trafen sich die sechsten Klassen der Elisabeth von Thüringen Realschule, um an zehn Stationen ihr Projekt „Stark im Miteinander“, ein Antigewaltprojekt durchzuführen. Wie man mit Bedrohungen, Erpressungen, körperlicher Gewalt, Mobbing und sozialer Ausgrenzung umgehen kann und wie man dem entgegenwirkt, damit beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler spielerisch.
In das Thema hatten Mirjam Meyer, Ela, Agnes und Daniel vom Arbeitskreis soziale Bildung und Beratung Münster eingeführt. Gemeinsam mit den 14 Streitschlichtern der Realschule vermittelten sie den Sechstklässlern Lösungsansätze für eine konstruktive Konfliktkultur. Der Zehn-Stationen-Parcours machte alle viel Spaß, neben körperlichen Aktivitäten kam auch das diskutieren über Probleme nicht zu kurz. Auf dem Basketballplatz waren drei Stationen aufgebaut an denen sich die Mädchen und Jungen auspowern konnten: Station eins „Gemeinsam sind wir stark“, dort musste ein Schüler, auf einer Leiter stehend, sich fortbewegen. Was eigentlich schwierige Akrobatik ist, wurde hier auch dem Anfänger ermöglicht, indem mehrere Klassenkameraden die Leiter an Bändern hielten und führten. Station zwei „Zaunkönig“: „Das ist viel zu leicht“, meinten alle, denn sie sollten durch ein aufgespanntes Netz steigen. Vielleicht zu einfach, oder nicht richtig durchgeführt? Die schüler sollten nirgends anstoßen. Ums Tauziehen ging es auf Station drei „Künstlertauziehen“, zwei Leute am Seilende sollten ein Bild auf eine Tafel malen, kamen an die Tafel aber nur, wenn die eigenen Leute genug zogen.
„Das ist wohl ganz cool“, fanden Nik und Anna das Projekt. Beiden gefiel der Bereich „Safer Hacking“, Station acht, bei dem sie Fragen zum sicheren Umgang mit dem Internet beantworten mussten am besten. Überall konnten die Schülerinnen und Schüler vieles spielerisch und ganz ohne Druck lernen. Die Preisgabe persönlicher Daten wurde ihnen an der „Litfaßsäule“ ,Station zehn, bewusst. Möchtest du, dass alle auf dem Schulhof das über dich lesen können?
Interessant auch Station sechs: „Der Ton macht die Musik“, ein Schüler liest hinter einer Wand einen kurzen Satz mit Emotion , die anderen Raten, welche Emotion hier mitschwingt. Station neun „Das gläserne Zimmer“, an drei Tafeln beantworteten die Jugendlichen auf der Rückseite Fragen zum Verhalten im und mit ihrem Zimmer und konnten auf der Vorderseite ablesen, welche Konsequenzen das haben kann. Ein Bewußtmachungsprozess, der sich nicht nur auf das Ausspähen mit Web-Kameras bezieht.
Gewalt hat heute andere Dimensionen als früher, die Elisabeth von Thüringen Realschule beschreitet mit dem bereits mehrfach durchgeführten Projekt einen guten Weg, ihre Schüler zu schützen.