St. Antoniskirche Klein Reken – Turmsanierung bis Ende April

Kirche33Klein Reken. Eine steinerne Kirchenmaus wie in den großen Kathedralen,  findet man in der St. Antonius Kirche in Klein Reken nicht. Aber um die Steine, beziehungsweise die Fugen zwischen selbigen kümmert man sich gerade sehr aufwendig.

Seit Oktober letzten Jahres ist der 52 Meter hohe Turm eingerüstet. An der 100-jährigen Kirche sind schon viele Fugen zwischen den Sandsteinen erneuert worden. Auffällig ist das am Hauptportal, hier sieht die Wand sehr Schmuck aus mit den leicht nach hinten versetzten Fugen, die die Sandsteinblöcke gut zur Geltung kommen lassen.

Nachdem 2013 der Turm von seiner baulichen Substanz begutachtet worden war, war schnell klar, dass hier schleunigst gehandelt werden muss. Alle Fugen müssen erneuert werden und Flickstellen mit Ziegelsteinen fachgerecht bearbeitet werden, darum kümmert sich jetzt eine Spezialfirma. Bei der Begutachtung des denkmalgeschützten Gebäudes war noch ein weiterer Schaden entdeckt worden, das Schieferdach des Turms weist erhebliche Schäden auf. Schieferschindeln sind gerissen oder abgeplatzt ebenfalls ist die Befestigung der Platten nicht mehr sicher, einige lösen sich schon. Das bedeutet für alle Passanten eine potenzielle tödliche Gefahr.

Architekt Norbert Kessel und Kirchenvorstandsmitglied Lothar Knippschild überzeugten sich am Dienstagnachmittag vom Fortschritt der Arbeiten. „Die ganze Maßnahme kostet 310.000 Euro alles in allem. Kostenträchtig ist unter anderem, dass hier eine Spezialfirmen am Werk sind“, weiß der Architekt. Diesen Betrag muss aber zum Glück nicht die Kirchengemeinde aufbringen. „300.000 Euro übernimmt das Bistum, da bleiben dann 10.000 Euro für die Kirchengemeinde“, ergänzt Lothar Knippschild, „Über Spenden würden wir uns sehr freuen.“

Weil der Turm so zügig eingerüstet werden konnte, sind 30.000 Euro Kosten weggefallen. Wegen möglicher Gefährdung durch herabfallende Dachschindeln der Turmhaube und der Glockenstube war ursprünglich vorgeschlagen worden, Spezialnetze über beide Teile zu spannen. Durch die Einrüstung ist diese Gefahr gebannt worden.

Dachdecker und Fugenfirma arbeiten gleichzeitig am Turm, damit die Arbeiten möglichst schnell beendet werden können. Jeweils auf verschiedenen Seiten sind sie tätig, damit auch sie nicht durch herabfallende Schieferplatten verletzt werden.

Im Zuge der Sanierung wird die Schalung des Dachstuhls erneuert und in der Turmspitze werden aus Sicherheitsgründen für Revisionszwecke zwei Zwischenebenen eingezogen mit einem Leitergang. Auch die Schalllöcher der Glockenstube werden erneuert.

„Bis Ende März sind wir wohl fertig, sofern das Wetter mitspielt“, schätzt Norbert Kessel, doch Lothar Knippschild wendet ein: „Sagen wir lieber Ende April.“

Kirchenmaus: siehe Beispiel (http://www.ostsee.de/luebeck/marienkirche.html)          Die Kirchenmaus war eine in oder aus Stein gehauene Maus, die nicht nur Zierrat war sondern gut versteckt als Erkennungsmerkmal diente. Die Kirchenmaus war unter den Steinmetzen der Gotik eine Art „Ausweis“, wer behauptete, an einer gewissen Kathedrale mitgearbeit zu haben, musste erklären, wo in der Kirche die Kirchenmaus zu finden ist. Das konnten natürlich nur die, die sie tatsächlich gesehen hatten.

 

 

 

 

 

 

 

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