Reken mausert sich immer mehr zu einer kleinen Kunstmetropole. Am Samstagnachmittag präsentierte die Essener Künstlerin Ingeborg Kuhn ihre neusten Werke in einer Vernissage im Saal der Gaststätte „Alter Garten“ in Klein Reken.
Zahlreiche Besucher waren gekommen, darunter Freunde und Bewunderer ihrer Kunst. Die Ölgemälde der Künstlerin zeigen faszinierende großformatige Blüten, altes Porzellan, scharrende Hühner oder Stadtansichten von Venedig. An einigen klebt ein roter Punkt, das Zeichen, dieses Bild ist verkauft. Die Preise sind moderat, wer sich kein Original leisten kann, es gibt auch Kunstdrucke ihrer klein- und großformatigen Bilder.
„Ich bin froh, wenn ich von dem Erlös mein Wochenendhaus im Sauerland finanzieren kann. Dort male ich“, verrät die Essenerin.
„Wir gehen mit diesen Bildern über Rekens Grenzen hinaus bis Essen. Viel Gäste sind aus Haltern und dem Ruhrgebiet gekommen, um Inges Blumengärten zu bewundern“, lobt Erika Reichert in ihrer Laudatio. Die Blumengärten sind die Lieblingsmotive der Künstlerin, die Fotografien als Vorlagen für ihre Bilder benutzt. Dabei entstehen Gemälde, die man als Fotorealistischen Impressionismus bezeichnen könnte. Porzellan-Arrangements, die zum Greifen echt wirken; die Köchin am Herd, die wie ein alter Vermeer sein könnte.
Die ehemalige Kunst- und Werklehrerin ist Autodidaktin. Gemeinsam mit der Laudatorin interessiert sie sich für die Geschichte „der Droste“, deshalb hat sie auch ein lebensgroßes Bild der Dichterin gemalt. Erika Reichert freut sich den Besuchern mitteilen zu können, dass ihr neues Buch über die Droste demnächst erscheint, in dem viele Bilder von Ingeborg Kuhn als Illustrationen dienen.
Sehr bescheiden tritt die 73-jährige Künstlerin in den Hintergrund, diese Vernissage macht sie schon viele Jahr in Klein Reken: „Ich weiß gar nicht, das wievielte Mal das ist. Ein Jahr fiel es wegen Krankheit aus. Ich weiß nicht, ob es vom Terpentin kam, mit dem ich meine Ölfarben verdünne. Jetzt nehme ich sicherheitshalber Salatöl, das braucht leider länger zum trocknen.“ Die Sammler begrüßen diese Entscheidung, denn sie möchten sich noch lange auf die herrlichen Bilder der Künstlerin freuen können.