Reken. Für rund 300 Zuschauer, Groß und Klein, war das Bühnenprogramm des Heimatvereinsfest am Samstagabend im RekenForum ein riesen Spaß. Ein sehr abwechslungsreiches Programm, dass man auch ohne ausgefeilte Plattkenntnisse problemlos verfolgen konnte. In gemütlicher, nachbarschaftlicher Atmosphäre flossen bei dem einen oder anderen Sketch reichlich die Lachtränen.
Vorsitzender Bernhard Hensel moderierte gekonnt das Programm und sorgte für viele Lacher, wenn er mit seinen kleinen Geschichten und Anekdoten die Pausen zwischen den Künstlergruppen überbrückte. Gleich zu Anfang bittet er bei der Begrüßung: „Damit ich keine Prominenten vergesse, bitte ich die, doch einmal aufzustehen.“ Doch da meldet sich keiner im Saal.
Zu Walter Hülsermanns Akkordeonklängen singt der ganze Saal zur Einstimmung das Heimatlied. Über „De olle Tied“ tragen Kiepenkerl Heinrich Winkelmann und Botterfienken Bernardette Röttgers plattdeutsche Verse vor.
Hensel erinnert die älteren Rekener daran, wie es zu ihrer Schulzeit zuging: „Da war Hochdeutsch die Fremdsprache, die alle lernen mussten. Heute ist es umgekehrt.“ Und er lobt die Michaelschule, die sich mit einer Platt Arbeitsgemeinschaft darum bemüht, dass diese Sprache nicht ganz ausstirbt. So kündigt er gleichzeitig den Auftritt des Frauenchores mit den Schulkindern an: „Jung un Old küürt Rekske Platt“.
Die ersten Lachtränen fließen beim Sketch der Maria Veener Heubachlerchen „Die Bowle“, bei dem sich die Frauen heimlich im Pfarrhaus an der Bowle gütlich tun und alle Zuschauer betrunkene Gäste erwarten. Die tatsächliche Bowle wird später aufgetischt und der Brüller ist, dass in dem anderen Bowle-Gefäß die Socken des Herrn Pfarrer eingeweicht wurden.
Cilli Terlau erzählt witzig über die Städterin „Se will dat Melken lärn“, damit erinnert sie daran, dass es vor Melkmaschinen und -Robotern den Beruf des Melkers gab. Begeistert bekommt die Aufführung der Stepptanzgruppe unter der Leitung von Gerlinde Klein Bong viel Applaus. „Pröätken an´ne Waaterpumpe“ zeigt durch Britta Huvers und Mirija Hensel die „beiden Welten“ zwischen „vernünftig Bodenständig und total Abgehoben“.
Zwei weitere Bühnenauftritte müssen als absolut professionell und fernsehreif bezeichnet werden: „Schreck in´t Bärre“, schauspielerisch perfekt dargestellt von Marita und Günter Thiehoff, und der plattdeutschen Vortrag von Helmut Elling „Bericht des Vatikanbeauftragten für das westfälische Schützenwesen“, spitzfindiger und witziger als viel Kabarettsendungen im Fernsehen.
„Das Rekske Kerkengeflüster“ mit Hermann Benning, Andreas Fraune, Leo Witt, Gerharde Korte und Bernd Hensel ist der letzte Sketchbeitrag vor dem Schlusslied „Die Rekener Schweiz“ von und mit Heinz Wüller. Daran schlossen sich die Verlosung der Tombolapreise an und zu den Klängen der Rekener Band „The Harlies“ durfte noch lange das Tanzbein geschwungen werden.