Gaming Projekt der Bücherei Raesfeld

Gaming-Projekt0004Zocken was das Zeug hält

Äußerst begehrt und ständig besetzt sind alle Spielplätze vor den Spielekonsolen in der Bücherei am Sonntagvormittag. „Frau Weber, können sie das mal wieder anmachen“, ruft eine Mutter nach Büchereileiterin Jutta Weber, die mit einigen Klicks das Spiel wieder ans Laufen bringt.

Auch die Bücherei Raesfeld gehört zu den fünfen, die am Gaming-Projekt teilnehmen, das vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW gefördert wird. Das bedeutet auch für das Personal der Büchereien aus Raesfeld, Borken, Geldern, Ochtrup und Lüdinghausen, dass sie sich mit einem Medium auseinandersetzen müssen, dass ihnen nicht unbedingt vertraut ist. „Für mich ist das mehr oder weniger Neuland“, gesteht Jutta Weber. „Inzwischen habe ich auch eine Play Station zu Hause aber sehr vertraut bin ich damit noch nicht.“ Auf der anderen Seite ist die Büchereileiterin in der Lage alle Fragen rund um die verschiedenen Spielekonsolen wie Play Station, xbox, Nintendo oder WII zu beantworten. Und das Ausleihangebot der Raesfelder kann sich auch sehen lassen.

„Vielen reicht es, wenn sie ein Spiel für zwei Wochen ausprobieren können“, meint Weber. Bei den teils recht hohen Preisen der Spiele können die Ausleiher so leichter eine Kaufentscheidung für sich treffen.

Mutter Nadine Bäßler ist mit ihren beiden Söhnen und Gatten auch mitten im Spielegeschehen. Angry Birds wird gedaddelt, bei dem die witzigen Vögel gegen die garstigen Schweine kämpfen. Nein, kein Ballerspiel, hier geht es um Strategie und Physik, denn die seltsamen Gebäude der Schweine müssen so getroffen werden, dass sie komplett umfallen. Die Erlerin sieht zwar kaum eine Chance heutzutage ohne Computerspiele im Kinderzimmer auszukommen: „Aber ein gemütlicher Spieletag mit Gesellschaftsspielen ist mir doch lieber.“ Sie sieht darin einen größeren Kommunikationsgewinn innerhalb der Familie, bestreitet aber nicht den Lerneffekt, den Computerspiele haben können.

Büchereien haben heute eine andere Aufgabe als noch vor Jahrzehnten, dafür gibt Leiterin Jutta Weber ein treffendes Beispiel: „Wozu soll ich hier ein Sachbuch über Mietrecht ins Regal stellen, das schon überholt ist, wenn es angeschafft wird und das niemand liest, weil sich jeder über seine Probleme im Internet schlau macht.“ Dem Wandel wird die Raesfelder Bücherei auf jeden Fall mit dem gelungenen Gaming Projekt der Bücherei Raesfeld gerecht.

 

 

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert