„Female affairs“ A- cappella nicht nur für Frauen
Wegen Krankheit musste das Sextett seinen Auftritt im Rekenforum verschieben. Am Freitagabend konnten die Zuhörer dann endlich die großartige musikalische Leistung der fünf Sängerinnen plus einem Sänger genießen.
„Female affairs“ nennt sich das A-cappella-Ensemble, das Schlager, Popmusik und Jazz präsentiert. Einige Besucher äußern sich vor dem Konzert etwas skeptisch: „Nur Gesang!? Keine Instrumente.“ Das erscheint dem Einen oder Anderen etwas dürftig. Mit dem ersten Stück jedoch setzte schnell bei den rund 100 Zuhörern die Begeisterung ein. Stimmgewaltig zeigen sich die Musikerinnen, ausgefeilt ihre Darbietung und an vielen Stellen sogar sechsstimmig.
Von bekannten Schlagern haben sie die Melodielinie übernommen und dazu ihre witzigen Texte selbst gedichtet. So wird aus Trude Herrs „Ich will keine Schokolade“ ein Song, der sich nicht mit Männern, sondern mit dem Abnehmen beschäftigt, und in ihrem „italienieschen Block“ wird aus dem Song „Rum and Coca-Cola“ von den Andrew Sisters „Pasta und Ruccola“. Aber auch die Beatles, Sting oder Michael Jackson haben sie im Gepäck, musikalische Highlights bei deren Präsentation niemand die Instrumente vermisst. Gekonnt imitieren sie mit ihren Stimmen Lead-, Rhythmus- und Bassgitarre und der Mann im Ensemble ersetzt ein komplettes Schlagzeug. „Pete the Beat“ (Peter Wehrmann) ist Vorreiter der deutschen Beatboxszene und Vocalpercussionist außerdem Soundimitator allererste Klasse.
Das Publikum wird in einem Quiz mit einbezogen, alle müssen Melodien weitersingen, die die Damen auf der Bühne vorgeben, ein riesen Spaß. Bei Mozart hapert es etwas am Tempo, dafür ist DJ Ötzis „Hey Baby“ leicht zu ergängen, das „Uhh, ahh“ bekommen alle hin, genauso wie die Ergänzung nach „Mahna mahna“. Begeisterten Applaus bekommt das A-Cappella-Sextett reichlich, dafür bedanken sie sich mit „Es regnet Männer „und dem wundervollen Gute-Nacht-Lied „Evening Rise“, einem Gänsehauttitel. „Female affairs“ sind ein Geheimtipp, den man sich merken sollte.