Ramsdorf. „Aufstehen, aufstehen“, rufen die Kinder voller Begeisterung in der Alten Molkerei als der Wecker klingelte. Aber alles Rufen hilf gar nichts. Das „Kleine Gespenst“ in seiner Truhe wird trotz Weckerklingeln und Kinderrufen nicht wach. Wieder hatte es den Tag verschlafen.
Das Wittener Kinder- und Jugendtheater führt das Stück „Das kleine Gespenst“ von Otfried Preußler zwar rund 50 mal im Jahr auf, von dem großen Publikum in der alten Molkerei zeigten sich die drei Akteure sehr begeistert. „Ich fand das toll, wie die auf ihren Kissen direkt vor uns hockten. Die waren so nah ohne uns zu bedrängen“, meint Dominique Christine Fürst nach der Vorstellung.
Gekonnt schlüpfen sie, Andreas Richter und Lena Kupke als Gespenst in verschiedene Rollen und Kostüme. Geht Andreas Richter als Bürgermeister durch die Mitteltür raus, kommt er kurze Zeit später als Uhrmacher an einer anderen Stelle hervor. Dieser Uhrmacher verstellt bei seiner Kontrolle die Rathausuhr um harmlose 12 Stunden. Nun schlägt es nicht mehr um Mitternacht zwölfmal und weckt dadurch das „Kleine Gespenst“ auf sondern um zwölf Uhr mittags.
Zum ersten Mal sieht das „Kleine Gespenst“ die Sonne, aber zu seinem Unglück hat es durch den Zeitwechsel auch seine Farbe verändert von Weiß nach Schwarz . So stört es jetzt die Vorbereitungen der Eulenberger Stadtbewohner zur 325 Jahresfeier. Besonders den Bürgermeister hat das Gespenst im Visier. Weil das Gespenst den Bürgermeister mit dem schwedischen General Thorsten Torstenson verwechselt, jagt es dem Bürgermeister großen Schrecken ein und hetzt ihn durch die Reihen der begeisterten Kinder und durch den ganzen Saal der Alten Molkerei. Leider kann das Gespenst nicht mehr seinen Freund Herrn Schuhu, den Uhu um Rat fragen, wie es aus der misslichen Lage herauskommt. Die neue Freundin, Tochter des Uhrmachers hilft dem „Kleinen Gespenst“ indem sie den Vater bittet, die Rathausuhr noch einmal zu überprüfen. Und „Ticki-Tacki“ ist alles wieder in Ordnung, nachdem die Zeiger um zwölf Stunden weiter gerückt werden und das Glockengeläut wieder um Mitternacht erklingt.
Langen Applaus von großen und kleinen Zuschauern gibt es zum Schluss und etwas ganz Besonderes, eine persönliche Verabschiedung von den drei Akteuren mit Handschlag. Ein Gespenst zum Anfassen, für die die sich trauen und mit dem man sich sogar unterhalten kann.