Afrikanisches Theater und Akrobatik

Mutoto Chaud in der Thesingbachhalle

Mutoto53Velen Mutotot Chaud, 14 Darsteller und Akrobaten zwischen neun und 30 Jahren,  aus der Demokratischen Republik Kongo machten auf Einladung der Realschule halt in Velen. Ein Turm aus vier Artisten reicht fast bis an die Decke der Halle, nonstop springen, tanzen und wirbeln die jungen Frauen und Männer eine knappe Stunde vor der Bühne herum. Aber sie können auch hervorragend Musik machen und Theater spielen. Wie Vielseitig die Akteure aus Lumbumbashi sind, bewiesen sie in einer mitreißenden Show vor rund 250 Besuchern in der Thesingbachhalle am Mittwochabend.

Schockierend ist der Inhalt des Theaterstücks „Festung Europa“, den die 14 Ensemblemitglieder im ersten Teil der Show aufführen, Ein Stück, das mit der Ausreise Musafiris, dessen Familie zu diesem Zweck ihr Grundstück verkauft hat, auseinandersetzt. Das Schiff nach Europa kentert, Musafiri ist der einzige Überlebende. Wegen schlepperei und illegaler Einreise gerät er für zehn Jahre ins Gefängnis. Damit platzt der Traum von einem besseren Leben für viele Menschen. Das Stück von Kanteng Tshiseng umfasst den Alltag, Gegenwart und Zukunft, sowie Glauben und Hoffnung vieler Afrikaner. Der Text des Dramas wird in Suahili aufgeführt, das Publikum kann aber problemlos folgen, da die Geschichte aus dem off auf Deutsch erzählt wird. Die Darsteller und Musiker sind: Chérubin NGOY (Musafiri), Angel ILUNGA (Frau von Musafiri), Djeni MUJINGA (seine Mutter), Joel LUYA (sein verrückter Bruder), Samuel NTUMBA (Todesgeist), Michel KABUMBA (Kapitän), Gloire TSHAKA (Idiot des Dorfes), Ezekel MUSANDJI (Polizist), Josué NGANDU (Polizist), Dieudonné YUMBA (Dieb), Irène Kampinda, Parfait NGOIE (Die Reisenden), die Musiker: Marc KABANGE, Marcel KASAPI, Remy NAHUMU und Mikey MBINDA.

Nach der Pause beweisen alle, dass sie nicht nur sehr gut Schauspielen können sondern auch großartige Artisten sind. Zu afrikanischen Klängen wirbeln die jungen Frauen und Männer pausenlos durcheinander, zeigen Kunststücke die das Publikum nur staunen lassen. Jonglage gehört mit zum Programm, am meisten begeistern aber immer wieder die Menschenpyramiden, die wenn vier Artisten übereinander stehen fast bis zum Hallendach reichen. Artistik, Akro-Sport, Tanz, Gesang und Musik bilden hier eine Einheit. Die Begeisterung der Zuschauer kennt kaum Grenzen, so werden Zugaben gefordert und am Ende ehrt man das Ensemble mit stehenden Ovationen.

Für Musiker, Akrobaten, Schauspieler und die Gastgeber endet der anstrengenden Abend mit einer kleinen Feier. Die Wirtegemeinschaft Velen hatte alle Darsteller eingeladen.

Artikel in der Borkener Zeitung

 

 

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