Wer kennt das nicht, Geräte im Haushalt, die nach einer gewissen Zeit „ihren Geist aufgeben“? Je länger sich diese Gegenstände schon in unserem Besitz befinden, desto mehr häufen sich die Ausfälle. Das ist der „normale“ Verschleiß. Wenn eine Waschmaschine ihre 20 Jahre auf dem Buckel hat, ist verständlich, dass irgend etwas kaputt geht.
Reparaturen lohen sich kaum. Zum einen bekommt man ein neues Gerät heute eventuell günstiger als man damals dafür bezahlt hat, zum anderen macht es ja auch Spaß, mit dem neuen Teil zu arbeiten, weil es neu ist, weil sich das Design oder die Funktionen verbessert haben. Bei anderen Teilen ist man schon etwas trauriger, haben sie all die Jahre gute Dienste verrichtet, man hatte sich an sie gewöhnt und kannte die Macken und vielfach waren sie einfach solider gebaut.
So,langer Rede kurzer Sinn: Bei mir geht in den letzten Jahren ständig irgendetwas kaputt. Diesmal war es meine Personenwaage, irgendwann in den 90ern gekauft für damals „viel Geld“ in DM-Zeiten. Kürzlich wollte sie mein stets zu hohes Gewicht nicht mehr anzeigen, obwohl ich zwei Wochen vorher eine neue Batterie gekauft und eingelegt hatte. Sie ging nicht an. Was tun? Als Bastelkönigin gebe ich nicht so schnell auf.
Hier mein Reparaturplan – Reparatur Personenwaage – zum Nachmachen:
1. Batterie getestet, war ok. (9,35 Volt)
2. Vorsichtshalber mit einer zweiten neuen Batterie getestet. Keine Anzeige.
3. Ärgern und im Internet nach neuen Personenwaagen ausschau gehalten. Gewundert, wie günstig die zu haben sind. Erschreckende Test- und Erfahrungsberichtet gelesen. Daraufhin neuen Mut geschöpft, mich selber an die Reparatur zu machen.
4. Waage umdrehen und mit 17er Nuss die Schraube auf der Unterseite lösen. Selbst mit der Knarre braucht man hier ein paar beherzte Schläge gegen den Griff. Wir haben die Glasplatte vom Gehäuse mit den Füßen getrennt.
5. Der Batteriekasten muss ab, wenn man an die Platine muss. Das hätte ich mir schenken können, obwohl der nur geklippst ist und leicht und schnell eingesetzt oder herausgeholt werden kann.
6. Die vier Blechnasen an der Unterseite mit einem Schraubendreher aufbiegen. Jetzt kann der obere Teil des Gehäuses abgenommen werden.
6. Bei mir war die Fehlerquelle sofort offensichtlich. Vom elektronischen Einschalter – der, der auf Erschütterung reagiert, wenn man die Waage antippt – war ein Kabel ab.
7. Kabelende 3 Millimeter abisoliert und neu angelötet. Getestet und geht wieder.
8. In umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen. Achtung, die Blechnasen können vorsichtig mit einer Zange zurückgebogen werden, dazu zur Oberseite des Gehäuses etwas Pappe zwischen Zange und Gehäuse legen um das Gehäuse nicht zu verschrammen.
9. Als letztes habe ich auf das Metallteil, das an der Scheibe klebt und in das die Mutter geschraubt wird etwas Sekundenkleber gegeben. Ich meine ich hätte spuren von Kleber beim Auseinanderschrauben gesehen.
10. Fertig. Und nicht vergessen, die „gemerkten“ Waagen wieder vom „Wunschzettel“ zu löschen, sonst habt ihr demnächst zwei im Bad stehen. Ja, ja, ich weiß, ist doch praktisch: Eine für den rechten Fuß und eine für den linken. Und dann? Dann muss man wieder addieren, verrechnet sich, ärgert sich ….