12. „Burns Supper“ sechsstündiges Abendessen mit Dudelsackmusik
Das Programm war schon gestrafft worden, dennoch geriet das diesjährige Abendessen zu Ehren des schottischen Dichters Robert Burns zu einer langen „Sitzung“ Zum sieben Gänge Menü wurden sechs Whiskysorten verkostet, Informationen, Lieder, Gedichte und Dudelsackmusik bildeten ein unterhaltsames Programm zwischen den kulinarischen Genüssen.
Haltern. (csp) Die Nase ins Glas senken und immer wieder riechen, schwenken, schnüffeln, erst dann ein Schlückchen probieren, das ist Whiskytasting beim Burns Supper. Leidenschaft für oder Neugier auf schottische Leckereien hatten rund 80 Besucher veranlasst, am 12. Burns Supper mit Whiskytasting am Samstag im „Jägerhof zum Stift“ teilzunehmen.
Dieses Jahr fand das alljährliche, traditionelle, schottische Abendessen zu Ehren und zum Geburtstag Robert Burns mit einem Tag Verspätung statt. Der Dichter wird es verzeihen, ist er doch als Zeitgenosse Goethes schon einige Jahre nicht mehr unter den Lebenden. Leben in die Bude brachten jedoch der Piper Christian Grammel mit perfektem Spiel auf dem Dudelsack und das Duo Black Hill, die schottische Gedichte und Lieder von Burns zum Besten gaben, kommentierten und den 80 Gästen aus dem Leben und der Zeit Robert Burns erzählten. „Burns Gedichte sind so, als wäre Bayrisch Schriftsprache in Deutschland. Auch die Engländer verstehen das nicht alles“, meinte Heiner Czyganowski.
Die Küche des Jägerhofs hatte keinen Aufwand gescheut, den Besuchern ein ausgefallenes schottisches Menü zu servieren. Es gab: Makrelen-Pralinen, ein Lachs-Bonbon mit Spinatfüllung, eine schottische Wurzelsuppe, Haggis mit Stampfkartoffeln und gelben Rüben, geschmorte Lammrippe, köstliche Trunkene Crumbles mit Himbeeren und endlich Salbei-Cheddar. Wer das gerne nachkochen möchte, sollte sich die dazu gereichten Whiskysorten besorgen: Benromach, Glen Scotia, Tobermory, Bruichladdich, Glenrothes und Glenfarclas. Whisky, denken sicher einige, ist doch ein „Alt Herren Getränk“, dem widerspricht die zahlreiche Anwesenheit auch jüngerer Besucher, Männlein sowie Weiblein, bei diesem Whiskytasting. Der Veranstalter Horst Bilkenroth hatte die Whiskys ausgesucht, Dr. Siegmar Schmidt erklärte den Gästen „Nosing und Tasting“ der verschiedenen Sorten, berichtete Interessantes über die Destillerien und ihre Geschichte und vermittelte die wichtige Regel: „In ein Single Malt Glas kann man nur zwei Dinge geben; Single Malt oder Quellwasser.“
Horst Bilkenroth verabschiedete sich nach Mitternacht von den begeisterten und zufriedenen Gästen: „So voll war es hier noch nie. Wenn es ihnen gefallen hat, kommen sie nächstes Jahr wieder.“ Für einige Besucher endete dieser Abend nicht mit der Nachspeise, sie begaben sich noch mit den Experten in den Keller des Hotels, in dem sich die Räumlichkeiten des Whisky-Clubs befinden. Für alle anderen wurde die „Zeremonie“ mit dem gemeinsamen Anstimmen des allseits bekannten Burns Lied „Auld Lang Syne“ beendet.