Ramsdorf. Es ist Herbst, was gibt es da schöneres, als drei Tage in „Gräftenstimmung“ zu schwelgen. Von Freitag bis Sonntag strömten viele Besucher auf den Hof Hillejan-Revert. Auf dem weitläufigen Gelände und in den zahlreichen Gebäuden schauten sich die vielen Gäste alle Attraktionen an. Zwölf Stationen konnten sie anlaufen, überall wurde Schmackhaftes für alle Sinne geboten: Buchpräsentationen, Messerschmiede, Holzobjekte, Leckereien aus der Wildküche, Arbeiten aus Metall, Holz, Speckstein oder Gemälde und vieles mehr.
Trotz des regnerischen Wetters am Freitag waren sogar Besucher auf dem Fahrrad gekommen. Veranstalter Georg Hillejan zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf und über die Rückmeldungen der Gäste: „Trotz des verregneten Freitags sind viele Besucher erschienen. Wir führen diese Veranstaltung nur alle zwei Jahre durch, obwohl sich viele wünschen, dass das jährlich stattfindet. Das hier ist unser drittes Event. Ich glaube, eine kleine aber feine Sache.“ Einen Grund, warum diese tolle Veranstaltung nur im Zweijahres-Rhythmus aufgezogen wird verrät der Hausherr: „Das wird alles im Familienkreis organisiert und ist viel Arbeit. Da braucht die Familie schon einmal über ein Jahr, um das wieder zu vergessen.“
Während sich die Einen in der Wildscheune leckere Buchweizenpfannkuchen und Wildgerichte schmecken lassen, bevorzugen die anderen Besucher im Tennestübchen selbstgebackenen Apfel- oder Pflaumenkuchen zum Kaffee oder Kakao. Wieder andere decken sich in der Weinlaube mit Wein, Wildschweinschinken oder Wildfleisch ein.
In der Kunstscheune kann man Gemälde von Daniela Luers bestaunen, der Hirsch als Ikone aber nicht im Stil „Gelsenkirchener Barocks“ über dem Sofa. Am späten Nachmittag füllt sich die Scheune zur „Alpaka-Modenschau“. Gabi Rasim führt ihre herrliche Kollektion vor. Ihr Mann verkündet über Lautsprecher: „Die erste Modenschau seit 500 Jahren in dieser Scheune.“ Ein paar Scheinwerfer mehr hätten die Models auf dem Laufsteg besser ins rechte Licht gerückt. Das tat aber der Begeisterung des Publikums keinen Abbruch.
„Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler haben wir im Laufe der Zeit gefunden. Und wir müssen ja auch schauen, was zu unserem Konzept passt. Die Hirschbrunft ist schon seit über einer Woche dran. Unsere Veranstaltung fällt in diese Zeit, deshalb haben wir die „Gräftenstimmung 2013“ „Zur Hirschbrunft“ getauft und uns mit den Dekorationen und allem darauf eingestellt.
Und zur romantischen Abenddämmerung hört man über dem Gelände den Hirschrufer Christian und die Parforcehornbläser.