Mobbing-Projekt in der EvT-Realschule

Mobbing08Reken. Wenn es um Mobbing geht, geht es auch immer um ein Machtgefälle vom Täter zum Opfer hin.

„Das Mobbing-Projekt der 8er Klassen soll Bewusstsein schaffen“, wünscht sich Silke Schedorn, Konrektorin der Elisabeth-von-Thüringen Realschule in Banhof Reken.Mobbing im Internet ist ein riesengroßes Thema. Davon haben auch die Schülerinnen und Schüler einiges mitbekommen, sei es durch Zeitungartikel oder im Fernsehen. Auf „sozialen Seiten“ ist es besonders leicht Mitschüler oder sogar Lehrer zu mobben, es läuft dort anonym ab und es ist leichter, jemanden schriftlich zu bedrohen als ihm das ins Gesicht zu sagen.

In dem Mobbing-Projekt sollen alle Achtklässler einen ersten Einblick in dieses Problem bekommen. Aus den auf dem Boden verstreuten Bildern hat sich jeder eins ausgesucht und in den Stuhlkreis gesetzt. Nicht jedes Bild ist eine erste Wahl: „Das lag halt vor mir.“  Nicht jeder kann das gewählte Bild dem Thema Mobbing zuordnen, dennoch kommen in dieser Vorstellungrunde schon einige Grundbegriffe zum Vorschein. Die Moderation hat die Schulsozialarbeiterin Kerstin Bühning übernommen. Sie fragt nach ohne zu drängen. Till fällt es relativ leicht sein Bild zu interpretieren: „Ein Fisch aus roten und blauen Symbolen, der ein Männchen frisst.“ Damit sind die drei Handelnden gemeint, die Täter, die Mitläufer und das Opfer.

Wenig Zeit bietet die Doppelstunde für solch ein komplexes Thema. Aber für den Einstieg in das Projekt reicht es. „Wir wollen die Schüler erst einmal für dieses Thema sensibilisieren und ihnen Möglichkeiten zeigen, wie man Mobbing verhindern kann oder sich dagegen zur Wehr setzt“, so Silke Schledorn, deshalb sind die Klassenlehrer erst einmal ausgeschlossen, damit sich die Schülerinnen und Schüler frei äußern können.

Im zweiten Teil des Projekts ordnen die Mädchen und Jungen verschiedene Begriffe den Stichwörtern `Streit´ und `Mobbing´ zu. So erfahren sie beispielsweise, dass `Wut´ zum Streiten gehört, weil es ein kurzfristiger Gefühlsausbruch ist, `erniedrigen´ dagegen typischer Weise ein Bestandteil des Mobbens ist. Die Schüler haben ein gutes Gespür, welcher Begriff wo zuzuordnen ist.

Mit dem Film „Du bist schlimm“ des Medienprojektes Wuppertal und der anschließenden Analyse endet die Doppelstunde. In dem Streifen über Mobbing äußern sich Opfer, Täter und Mitläufer konkret zu einem Fall. Die Klasse in drei Gruppen geteilt soll sich auf jeweils einen der Handelnden konzentrieren. Nach der Auswertung wissen die Schüler, dass es bei Mobbingfällen immer einen gibt, der das Ganze ins Rollen gebracht hat, die Mitläufer sich überwiegend gar nicht bewusst sind, dass sie den Mobbenden unterstützt haben, und dass das Opfer aus Angst und Scham hilflos den anderen ausgesetzt ist. Wie wichtig es für das Opfer ist, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen, um nicht in dem Strudel des Mobbings zu versinken oder sogar Flucht im Selbstmord zu suchen, ist den Achtklässlern nach diesem Projekt bewusst geworden. Ebenfalls wie sie Mobbing in der Klasse frühzeitig erkennen können, und dass sie Möglichkeiten haben, dem entgegen zu steuern.

 

 

So mystisch ist das Münsterland – Ausstellungseröffnung

AusstellungseRek07Reken. Großer Andrang herrschte am Samstagabend zur Eröffnung der Sammelausstellung „Mystisches Münsterland“. Gleichzeitig wurde damit das neue Vereins- und Bildungszentrum Reken eingeweiht.

Nach einer kurzen Eröffnungsrede durch die stellvertretende Bürgermeisterin Brita Weishaupt, in der sie signalisiert: „“Wir als Gemeinde haben das Projekt sehr gerne unterstützt. Wenn noch einmal etwas ähnliches kommt, sie wissen, wir haben dafür immer ein offenes Ohr.“, übergab sie das Mikrofon an die Initiatorin der Ausstellung Heike Vullriede. „Bleiben sie auf ihren Plätzen“, wandte sich die Autorin an die Besucher „Wir führen sie durch einen Teil der Ausstellung indem wir hier vor den Bilder die jeweiligen Texte lesen.“

„Die mystischen Texte in Kombination mit den Bildern gehen sehr unter die Haut“, so eine Besucherin. Und das ist das Besondere, die Symbiose von Text und gemaltem Bild oder Foto, diese drei Künste vereinigen sich hier. Zu jedem Bild gibt es einen korrespondierenden Text. 19 Künstler und Künstlerinnen der Farbmühle Reken und vier Literaten von LitVier haben hier interdisziplinär und gelungen zusammengearbeitet.

An der Ausstellung nehmen teil:

Ulrike Benson, Gaby Eggert, Liza Ettwig, Franziska Hark, Dr. Ursula Heidbüchel, Katharina Iglinski, Ivonne Inholte, Heike Kappe, Guido Kuschel, Marita Lehmann, Bärbel Lippe, Erika Reichert, Ule Rolff, Inge Schemmer, Ulla Steinkamp, Heike Vullriede, Veronika Wenker, Bernhilde Wüller, Monika Zalewski.

In drei hervorragend gestalteten Räumen und im Flur des VerBiz Reken ist die Ausstellung während der Öffungszeiten bis zum 25. Mai zu bewundern, danach geht sie im Münsterland „auf Reisen“.

Ausstellung in den Räumen des Vereins- und Bildungszentrum Reken, Am Wehrturm 13, Groß-Reken

St. Antoniskirche Klein Reken – Turmsanierung bis Ende April

Kirche33Klein Reken. Eine steinerne Kirchenmaus wie in den großen Kathedralen,  findet man in der St. Antonius Kirche in Klein Reken nicht. Aber um die Steine, beziehungsweise die Fugen zwischen selbigen kümmert man sich gerade sehr aufwendig.

Seit Oktober letzten Jahres ist der 52 Meter hohe Turm eingerüstet. An der 100-jährigen Kirche sind schon viele Fugen zwischen den Sandsteinen erneuert worden. Auffällig ist das am Hauptportal, hier sieht die Wand sehr Schmuck aus mit den leicht nach hinten versetzten Fugen, die die Sandsteinblöcke gut zur Geltung kommen lassen.

Nachdem 2013 der Turm von seiner baulichen Substanz begutachtet worden war, war schnell klar, dass hier schleunigst gehandelt werden muss. Alle Fugen müssen erneuert werden und Flickstellen mit Ziegelsteinen fachgerecht bearbeitet werden, darum kümmert sich jetzt eine Spezialfirma. Bei der Begutachtung des denkmalgeschützten Gebäudes war noch ein weiterer Schaden entdeckt worden, das Schieferdach des Turms weist erhebliche Schäden auf. Schieferschindeln sind gerissen oder abgeplatzt ebenfalls ist die Befestigung der Platten nicht mehr sicher, einige lösen sich schon. Das bedeutet für alle Passanten eine potenzielle tödliche Gefahr.

Architekt Norbert Kessel und Kirchenvorstandsmitglied Lothar Knippschild überzeugten sich am Dienstagnachmittag vom Fortschritt der Arbeiten. „Die ganze Maßnahme kostet 310.000 Euro alles in allem. Kostenträchtig ist unter anderem, dass hier eine Spezialfirmen am Werk sind“, weiß der Architekt. Diesen Betrag muss aber zum Glück nicht die Kirchengemeinde aufbringen. „300.000 Euro übernimmt das Bistum, da bleiben dann 10.000 Euro für die Kirchengemeinde“, ergänzt Lothar Knippschild, „Über Spenden würden wir uns sehr freuen.“

Weil der Turm so zügig eingerüstet werden konnte, sind 30.000 Euro Kosten weggefallen. Wegen möglicher Gefährdung durch herabfallende Dachschindeln der Turmhaube und der Glockenstube war ursprünglich vorgeschlagen worden, Spezialnetze über beide Teile zu spannen. Durch die Einrüstung ist diese Gefahr gebannt worden.

Dachdecker und Fugenfirma arbeiten gleichzeitig am Turm, damit die Arbeiten möglichst schnell beendet werden können. Jeweils auf verschiedenen Seiten sind sie tätig, damit auch sie nicht durch herabfallende Schieferplatten verletzt werden.

Im Zuge der Sanierung wird die Schalung des Dachstuhls erneuert und in der Turmspitze werden aus Sicherheitsgründen für Revisionszwecke zwei Zwischenebenen eingezogen mit einem Leitergang. Auch die Schalllöcher der Glockenstube werden erneuert.

„Bis Ende März sind wir wohl fertig, sofern das Wetter mitspielt“, schätzt Norbert Kessel, doch Lothar Knippschild wendet ein: „Sagen wir lieber Ende April.“

Kirchenmaus: siehe Beispiel (http://www.ostsee.de/luebeck/marienkirche.html)          Die Kirchenmaus war eine in oder aus Stein gehauene Maus, die nicht nur Zierrat war sondern gut versteckt als Erkennungsmerkmal diente. Die Kirchenmaus war unter den Steinmetzen der Gotik eine Art „Ausweis“, wer behauptete, an einer gewissen Kathedrale mitgearbeit zu haben, musste erklären, wo in der Kirche die Kirchenmaus zu finden ist. Das konnten natürlich nur die, die sie tatsächlich gesehen hatten.

 

 

 

 

 

 

 

Heimatverein mit fernsehreifem Programm im RekenForum

Heimatverein-Rekenforum32Reken. Für rund 300 Zuschauer, Groß und Klein, war das Bühnenprogramm des Heimatvereinsfest am Samstagabend im RekenForum ein riesen Spaß. Ein sehr abwechslungsreiches Programm, dass man auch ohne ausgefeilte Plattkenntnisse problemlos verfolgen konnte. In gemütlicher, nachbarschaftlicher  Atmosphäre flossen bei dem einen oder anderen Sketch reichlich die Lachtränen.

Vorsitzender Bernhard Hensel moderierte gekonnt das Programm und sorgte für viele Lacher, wenn er mit seinen kleinen Geschichten und Anekdoten die Pausen zwischen den Künstlergruppen überbrückte. Gleich zu Anfang bittet er bei der Begrüßung: „Damit ich keine Prominenten vergesse, bitte ich die, doch einmal aufzustehen.“ Doch da meldet sich keiner im Saal.

Zu Walter Hülsermanns Akkordeonklängen singt der ganze Saal zur Einstimmung das Heimatlied. Über „De olle Tied“ tragen Kiepenkerl Heinrich Winkelmann und Botterfienken Bernardette Röttgers plattdeutsche Verse vor.

Hensel erinnert die älteren Rekener daran, wie es zu ihrer Schulzeit zuging: „Da war Hochdeutsch die Fremdsprache, die alle lernen mussten. Heute ist es umgekehrt.“ Und er lobt die Michaelschule, die sich mit einer Platt Arbeitsgemeinschaft darum bemüht, dass diese Sprache nicht ganz ausstirbt. So kündigt er gleichzeitig den Auftritt des Frauenchores mit den Schulkindern an: „Jung un Old küürt Rekske Platt“.

Die ersten Lachtränen fließen beim Sketch der Maria Veener Heubachlerchen „Die Bowle“, bei dem sich die Frauen heimlich im Pfarrhaus an der Bowle gütlich tun und alle Zuschauer betrunkene Gäste erwarten. Die tatsächliche Bowle wird später aufgetischt und der Brüller ist, dass in dem anderen Bowle-Gefäß die Socken des Herrn Pfarrer eingeweicht wurden.

Cilli Terlau erzählt witzig über die Städterin „Se will dat Melken lärn“, damit erinnert sie daran, dass es vor MelkmaHeimatverein-Rekenforum91schinen und -Robotern den Beruf des Melkers gab. Begeistert bekommt die Aufführung der Stepptanzgruppe unter der Leitung von Gerlinde Klein Bong  viel Applaus. „Pröätken an´ne Waaterpumpe“ zeigt durch Britta Huvers und Mirija Hensel die „beiden Welten“ zwischen „vernünftig Bodenständig und total Abgehoben“.

Zwei weitere Bühnenauftritte müssen als absolut professionell unHeimatverein-Rekenforum123d fernsehreif bezeichnet werden: „Schreck in´t Bärre“, schauspielerisch perfekt dargestellt von Marita und Günter Thiehoff, und der plattdeutschen Vortrag von Helmut Elling „Bericht des Vatikanbeauftragten für das westfälische Schützenwesen“, spitzfindiger und witziger als viel Kabarettsendungen im Fernsehen.

„Das Rekske Kerkengeflüster“ mit Hermann Benning, Andreas Fraune, Leo Witt, Gerharde Korte und Bernd Hensel ist der letzte Sketchbeitrag vor dem Schlusslied „Die Rekener Schweiz“ von und mit Heinz Wüller. Daran schlossen sich die Verlosung der Tombolapreise an und zu den Klängen der Rekener Band „The Harlies“ durfte noch lange das Tanzbein geschwungen werden.

Weihnachtsmarkt in Groß-Reken

Weihnachtsmarkt – klein aber fein

Weihnm-Reken48Vorweihnachtliche Stimmung stellte sich bei den Besuchern des diesjährigen Weihnachtsmarktes in Groß Reken ein, der in dem kleinen Wäldchen hinter der Gaststätte Schneermann aufgebaut war.

Samstag und Sonntag fanden sich zahlreiche Besucher ein, um an den stimmungsvoll dekorierten Buden vorbei zu flanieren und das eine oder andere Geschenk einzukaufen. Die Organisatoren, die Bröker-Jungs und das Team Schneermann hatten sich viel Mühe gegeben, alles gemütlich herzurichten. „Im ganzen Wald haben wir Rindenmulch verteilt, damit es sich besser läuft und schön aussieht. Alle 25 Buden mussten wir mit Strom versorgen und eine Heizung haben die auch bekommen“, erzählt Hans-Jürgen Schlottbohm von den Bröker-Jungs. „Der Besucherstrom ist jetzt am späten Nachmittag schon beachtlich. Gegen Abend strömt wohl ganz Reken hier her.“

Neben privaten Ausstellern waren die katholischen und evangelischen Kindergärten, die St. Heinrich Messdiener, die Westfalia-Jugend und die Kolpingsfamilie vertreten. Bei letzteren drängten sich die Gäste an der Reibekuchen-Schmiede. 1000 Jahreskalender mit Motiven der fünf Rekener Stadtteilen zu verschiedenen Jahreszeiten hatte die Feuerwehr gestaltet und drucken lassen. Für drei Euro pro Exemplar war das ein kleiner Renner. Für den Stand der AWO hatten die Seniorinnen Mützen und Schals für den Verkauf selbst gehäkelt oder Plätzchen gebacken. Sehr viel Stände boten selbstgemachtes an, aber nicht alle. „Unsere Schweizer Pralinen sind gekaufte Ware, darüber lassen wir die Kunden auch nicht im Unklaren“, meinen Wilma Lueb und Heidrum Burkamp aus Marbeck. Anders beim Missionskreis St. Heinrich, der Erlös aus dem Verkauf der selbst hergestellten Liköre, Plätzchen und Marmeladen geht zu 100 % an Projekte von Pater Sojan in Indien.

Nach der Segnung durch Pater Mario gegen 20 Uhr wurde die erste Kerze des wandernden Rekener Adventskranzes entzündet. Anschließend präsentierten Annette Hessel und Verena Itze die schönsten Weihnachtslieder aus Musical, Rock und Pop. Am Sonntag 15 Uhr führte die Theatergruppe der OGS der Ellering-Schule das Weihnachtsstück „Joschi“ auf. Mit einem Nikolausumzug um 17 Uhr und dem Verteilen der Nikolaustüten, organisiert durch den Förderverein der Michaelschule, neigte sich der zweite Tag dem Ende zu. Dann musste die 30 Bröker Jungs wieder ran. Noch am Sonntag wurden die Buden wieder abgebaut und der Wald aufgeräumt.

„Notizen einer Verlorenen“ von Heike Vullriede

Warnhinweis:

„Das Lesen dieses Buches kann Sie auf dumme Gedanken bringen!“

Notizen einerEines vorweg, dieses Buch ist nichts für Menschen, die unter Depressionen leiden, nichts für Menschen, die suizidgefährdet sind, nichts für den üblichen Krimileser. Oder doch? Wenn auf dagegen „harmlosen“ Zigarettenpackungen Warnhinweise stehen wie “ … kann tödlich sein“ dann gehören die ähnlich auch auf das Cover dieses Buches.

In Krimis sterben immer nur die Anderen. Natürlich nie der Ich-Erzähler, wie sollte das auch gehen. Der Leser schaut bei Mord und Totschlag zu, gruselt sich vielleicht, schreckt ab und an auf. Dann legt er im besten Fall zufrieden mit einer Gänsehaut das gelesene Buch beiseite. Nach Tagen, Wochen, Monaten ist die Geschichte vergessen.

Ganz anders bei diesem Buch: Heike Vullriedes „Notizen einer Verlorenen“ geht unter die Haut, beschäftigt sich nicht mit den üblichen Mordgeschichten sondern mit dem Tabuthema Selbstmord oder eleganter „Freitot“. Dieser ungewöhnliche Krimi ist geeignet als Einstieg in Diskussionen um dieses Tabu. Darf ein Mensch sein Ende selbst bestimmen? Müssen alle, die davon erfahren alles Menschenmögliche tun, um ihn davon abzuhalten? Zwar gehört der Tot zum Leben, aber Leben ist doch eher eine heitere Sache. Und so sind ja auch Krimis im Fernsehen oder als Buch in denen viel Humor und Witz vorkommt besonders beliebt. Hier muss sich der Leser allerdings auf ein sehr, sehr düsteres Buch einlassen. Gut weg komm darin eigentlich niemand, nicht einmal die beiden Hunde, schon allein wegen ihrer Namen: Zeus und Odin.

Die Geschichte anzureißen bedeutet schon fast zu viel zu verraten. Zwei Sätze seinen hier zitiert, die die Tiefgründigkeit des Inhalts beispielhaft wiedergeben: “ Abend für Abend beschäftigte ich mich mit dem Tod“ und “ Musste man fürchten, dass derjenige, der nach seinem eigenen Leben trachtet, in einem Umschwung der Gefühle im nächsten Moment den Rest der Menschheit umbringen will?“

Heike Vullriede gelingt es, die Spannung gegen Ende ins unermessliche zu steigern. Wer sich auf eine übliche Auflösung auf den letzten Seiten des Krimis freut, erlebt hier ein langes und dramatisches Ende, das für viele Situationen entschädigt, in denen die Protagonistin so völlig unnormal handelt und reagiert. Immer wieder fragt frau sich allerdings während der Geschichte: „Wofür haben wir vor Jahrzehnten in lila Latzhosen für Emanzipation gekämpft, wenn eine Frau heute so mit sich umspringen lässt?“ Und immer wieder fragt man sich während des Lesens, wie man nur in so eine „Scheiße“ hineingeraten kann, warum die Protagonistin nicht die Notbremse zieht. Oder zieht sie sie am Ende?

Heike Vullriede „Notizen einer Verlorenen“

Roman, 264 Seiten

Genre: Thriller / Drama

Broschur, Softcover

€ 12,99, ISBN: 978-3-943408-22-5

Luzifer Verlag / Steffen Janssen , Bochum

 

Schüler machen großen Zirkus

Reken. Drei Tage von Dienstag bis Donnertag beschäftigten sich die Michaelschüler mit dem Thema Zirkus. Der Höhepunkt für alles war es selber im Zirkus Rasch aufzutreten.

Kinderstimmen, Rufe der Begeisterung sind aus dem Zirkuszelt zu hören noch bevor ein Zuschauer das Rund betreten hat. Über 80 Kinder der von eins bis vier B sind heute mit ihrer Vorstellung dran.Zirkus-Michaelschule(8)

„Eine riesen Aufregung und Nervosität aber auch totale Begeisterung. Ich finde das faszinierend, wie die schon bei den Proben über sich hinauswachsen, wie schnell die gelernt haben“, freut sich die Grundschullehrerin Elena Nienhaus-Flecke, die sich ein Stück weit von der Nervosität hat anstecken lassen.

„Oma, Oma!“, ruft eine kleine Indianerin und winkt wie wild mit den Armen, denn inzwischen ist das Publikum hereingelassen worden und schnell sind alle Plätze besetzt. Ein Zauberer drängt die Zirkusleute: „Wann fängt das an?“ und die Antwort ganz knapp: „Wenn´s losgeht.“ Die Spannung ist für die  Grundschüler kaum noch auszuhalten. Am Morgen haben alle mit der Zirkusfamilie Rasch ihre Kunststücke, Clownerien, Akrobatik und anderes einstudiert, jetzt gegen Abend sollen sie es schon vor hunderten Zuschauern vorführen, positiver Stress und Aufregung pur. Nacheinander werden die kleinen Akrobaten hinter den Vorhang geführt bevor der mit großem Trara aufgeht und sie in die Manege treten. Voll konzentriert sind die Kleinen auf ihre einstudierte Nummer. Und wenn etwas mal nicht so ganz klappt, macht das nichts. Gekonnt werden Schwächen der Schüler von dem Zirkusdirektor überspielt. Er und seine Familie stehen den Kindern jederzeit zur Seite, so dass sich Eltern und Großeltern keine Sorgen um die Sicherheit machen müssen, selbst wenn die Kunststücke etwas gewagter sind.

Lisa tritt mit anderen im Indianerkostüm auf. Sie Voltigiert auf dem Zirkuspferd Hanni. „Das macht riesen Spaß“, sagt sie. „Ich reite auch privat, deshalb habe ich keine Angst vor Pferden.“ Aber kniend auf dem Pferderücken die Manege zu umrunden, macht sie zum ersten Mal, und sie macht es ganz toll.  Die Clowns haben es leichter. Oder doch nicht? Sie müssen doch nur etwas Spaß machen, das Zelt noch einmal durch putzen. Dabei gehen sie auf die ersten Reihen zu, spritzen das Publikum nass und wedeln mit dem Staublappen. Das scheint leicht, und doch müssen sich die bunten kleinen Clowns das trauen. Das ist der pädagogische Effekt: sich trauen, sich etwas zumuten, über sich hinauswachsen und andere Fähigkeiten entdecken.Zirkus-Michaelschule(68)

Auch Ilai hatte vor der Nummer als Fakir etwas Bammel. Nachher war er schlauer: „Das ist nicht gefährlich sich auf das Nagelbrett zu legen, sind keine echten Nägel, die Spitzen sind abgeschliffen“, verrät der kleine Fakir. Die Glasscherben, durch die er gehüpft ist, sind auch präpariert: „Das hat Spaß gemacht, besonders barfuß auf den kalten Glasscherben.“

Viel Applaus und Anerkennung erhalten alle Michaelschülerinnen und -schüler vom begeisterten Publikum für Seiltanz-, Trapez, Trampolin-, Voltigier-, Zauber-, Bodenakrobatik, Dressurnummer mit Ziegen oder die mehrfach auftretenden Clowns. Und noch eins haben die Kinder gelernt, bei so einer Vorstellung gibt es keine Kompromisse, da gehorcht man auf das Kommando des Direktors, ohne murren und gerne.

Pädagogischer Zirkus Rasch, der ausschließlich schulische Zirkusprojekte durchführt und Kindern Selbstbewusstsein gibt, zeigt, was in ihnen steckt und sie über ihre üblichen Grenzen heraus fördert. Förderung bedarf solch ein Projekt auch in finanzieller Hinsicht. Da bedankt sich die Schule bei ihrem Förderverein und dem Sponsor der VR-Bank und den zahlreichen Spendern.

Herbstzeit – Kürbiszeit

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Fährt man von Klein Reken in Richtung Haltern am See ist diese riesige Kürbispyramide am Straßenrand nicht zu übersehen. In Heinrich Punsmann´s Hofladen gibt es Obst, Gemüse, Konserven, Eier und vieles mehr. Und das zu vernünftigen Preisen, nicht mit Ruhrgebietsausflügleraufschlag wie einige Kilometer weiter in Lavesum. Im Herbst natürlich die wundervollen Kürbisse, viele Sorten, viele Farben, viele Geschmacksrichtungen.

 

3. 24-Stunden-Lauf Reken

Impressionen vom Start Freitag 15.30 Uhr Sportplatz Gevelsberg Reken:

Für jede Runde – über 2 km – zahlen die Sponsoren 1,20 Euro, dadurch kommen wie in den Jahren vorher tausende Euro in die Kasse für einen guten Zweck. Die Borkener Zeitung schreibt am 24.9.2013:

Beim dritten Rekener 24-Stunden-Lauf (die BZ berichtete) sind mehr als 1000 Teilnehmer auf der Strecke rund um den Gevelsberg gelaufen oder gegangen. Das Spendenergebnis wird in einigen Wochen feststehen; die Summe wird laut Rainer Kauczor mehr als 20.000 Euro betragen. Mit den Spenden dieses Laufs hat seine „Aktion Lebensfenster“ seit 2008 mehr als 100.000 Euro gespendet.

Bester Läufer war Dietmar Schumacher von den Sportfreunden Klein Reken mit 151 Kilometern. Er siegte knapp vor dem Düsseldorfer Thorsten Stelter (147 Kilometer). Dritter wurde Martin Ottersbach aus Kirberg mit 132 Kilometern vor Conny Escher (127 Kilometer) von den Coolrunners Germany.

40. Geburtstagsfeier des VFD dauert vier Tage

 „Satteltramps“ brauchten zwei Wochen bis Reken eine tschechische Delegation startete schon im Februar

VFD-Stafette(37)Erle/Reken. 40 Jahre VFD Geburtstagfeier in Reken, davon hatten die „Satteltramps“ gelesen und in Rheinlad-Pfalz beschlossen, daran teilzunehmen. Rund 450 Kilometer Strecke, 5500 Höhenmeter galt es zu bewältigen, quer durch die Eifel und Nordrhein-Westfalen mit zwei Reitern und fünf Kutschen, keine leichte Aufgabe.

Mit 8 km/h hatten die „Satteltramps“ Mittwoch die Rheinbrücke in Wesel überquert um abends auf dem Reiterhof in Erle zu übernachten, 402 Kilometer waren bis dahin geschafft. Am Donnerstagmittag setzen sie ihren Weg mit zwei Reitern und fünf Kutschen, 11 Personen und vier Hunden und zwei Begleitfahrzeugen fort. Ihr Ziel: Reken, vom 29. August bis 1. September dauert die Geburtstagsfeier der Pferdefreunde mit unzähligen Events.

Als die „Satteltramps“ vor knapp einem Jahr davon erfuhren beschlossen sie: „Da müssen wir einfach hin.“ Wolfgang Niesen, der Chef der „Satteltramps“ berichtet, was alles mit dieser Idee des kleinen Stammtischs zusammenhängt: “ Es gab viel zu organisieren, wir mussten mit den Kutschen und Pferden Übungsfahrten machen, um zu schauen, wie die sich verhalten und ob die sich vertragen.“ Kartenmaterial wurde bestellt und die bestmöglich Route festgelegt, T-Shirts wurden bedruckt auf denen man die „Tour-Daten“ der „Satteltramps“ ablesen kann. Schnell dreht sich Wolfgang um, damit man die vielen Städte ablesen kann, durch die sie gekommen sind. Alle mussten gleichzeitig ihren Urlaub nehmen, denn die Kutschfahrt dauerte immerhin 14 Tage. Nicht alles verlief nach Plan, einmal haben sich die Pferde eines Gespanns so über das herab prasselnde Wasser einer Beregnungsanlage erschrocken, dass sie mit Kutsche und Fahrern im Spargelfeld landeten. „Die meisten Erlebnisse waren jedoch positiv“ meint Wolfgang Niesen und Ehefrau Anja ergänzt: „Wir haben viele schöne Sachen erlebt und die Gruppe ist toll zusammengewachsen.“ Zu der Gruppe hatten sich auf dem Weg noch andere gesellt und dadurch sind im Laufe der 14 Tage Freundschaften geworden. Das tollste für alle war es mit Kutsche oder hoch zu Ross die Landschaft zu genießen und diese vielen kleinen Erlebnisse. „`Halt, halt, stopp´ rief eine ältere Frau in einem Dorf, hielt uns an und hat uns einen Schnaps serviert. Oder die vielen Menschen am Wegrand, die uns zugewinkt haben“, begeistert erzählen die „Satteltramps“ diese kleinen Begebenheiten und sie sind gespannt, was sie ab Donnerstag in Reken erwartet.