Jugendorchester in Borken und Umgebung

Jugendorchester in Borken und Umgebung – Ein persönlicher Blick auf

Heiden/Raesfeld/Borken/Velen/Reken/Rhedebrügge/Südlohn/Weseke/Lembeck/Dorsten/ und andere  (csp).

Erst vor wenigen Jahren bin ich mit Blaskapellen, Spielmannszügen, Jugendorchestern erstmalig näher in Kontakt gekommen. Das eröffnete mir eine völlig neue Welt und ich kam anfangs aus dem Staunen nicht mehr heraus, was diese Jugendlichen und Erwachsenen leisten, welche hohe Musikalität sie haben und wie absolut toll diese Musik klingt.

Volkstümlich Musiksendung im Fernsehen veranlassten mich vor Jahrzehnten, schnell auf einen anderen Sender zu schalten. Jazz, Rock und Klassik waren ok, aber Blasmusik, da „kringelten sich bei mir die Fußnägel“. Geleitet von Unwissenheit, Dummheit und Vorurteil blendete ich diese Musiksparte aus. Im Nahhinein bedauere ich das. Heute weiß ich es besser.

Werfe ich einen Blick auf die Jugendorchester, sehe ich, dass hier Mädchen und Jungen Querflöte, Oboe, Klarinette, Saxophon,  Fagott, Trompete, Posaune, Horn, Tuba, Schlaginstrumente und Schlagzeug und viele mehr zu spielen lernen. Sie üben fleißig und bringen es in wenigen Jahren auf einer erstaunlich hohes Niveau. In Schulnoten ausgedrückt eins plus bis zwei minus, ein befriedigend ist schon fast ein Ausreißer nach unten.

Hier beschäftigen sich Kinder und Jugendlich damit ein Instrument zu erlernen und es im Ensemble zu spielen und nicht den Tag über abzuhängen oder zu „chillen“ oder ihre Zeit alleine am Computer mit Spielen zu verbringen. Sie lernen etwas, das ihre motorisch Fähigkeiten schult, ihre natürlich angelegte Musikalität voran bringt, ihren musikalischen Horizont erweitert. Im Ensemblespiel  machen sie etwas mit anderen, finden ihre Stelle in einer Gemeinschaft, erweitern ihre Hörfähigkeiten, lernen auf die anderen zu hören, beachten ihr eigenes Spiel, schulen ihre Konzentration.

Dass sie daraus musikalisch, gesellschaftlich und persönlich  gestärkt hervorgehen beweisen die hervorragenden Aufführungen und der Spaß an der Sache. Die meisten wechseln, wenn es der Einstieg in Berufsleben oder Studium zulässt in die Hauptorchester. Wollen aus dieser Gemeinschaft selten hinaus und spielen im besten Fall bis zum Rentenalter in Blaskapellen, Orchestern und Spielmannszügen mit. Gelegenheiten für sehr gut besuchte Konzerte gibt es reichlich im Jahreszyklus. Und jeder Auftritt ist für die Musiker und die Zuhörer ein musikalisch genussvolles Erlebnis.

Und dann kommt „die Presse“ zu den zahlreichen Konzerten. Was bleibt einem Journalisten, einer Journalistin anderes, als diese Konzerte zu loben?

In der Regel sind es Freie Mitarbeiter, die die Veranstaltungen besuchen und darüber berichten. Von der Redaktion wird vielfach eine bestimmte Zeilenzahl gefordert. Auf der anderen Seite kommt es vor, dass nach Jahren eine Aufforderung wie „Wir müssen Euphemismen etwas reduzieren“ eintrudelt. Mit anderen Worten „Loben sie nicht so überschwänglich!“.  Es soll also auch Kritik mit in die Artikel einfließen, natürlich keine ungerechtfertigte. Vor Redaktionsschluss müssen Text und Bilder vorliegen, wenn das Ganze am kommenden Tag im Blatt erscheinen soll. Bildbearbeitung und Text schreiben ist nicht in wenigen Minuten erledigt. Da bleibt den Freien Mitarbeitern nichts anderes übrig, als vor Konzertende zu gehen. Was danach passiert bekommen sie dann nicht mit. Welches Bild gedruckt wird, darauf haben die Freien keinen Einfluss und auch ihre Texte sind nicht in Stein gemeißelt. Je nachdem, wer das in der Redaktion bearbeitet, wird verändert und/oder gekürzt.

Aber zurück zu den jungen Musikern. Sie lesen, was über sie geschrieben wurde, sind damit einverstanden, fühlen sich zu wenig gelobt oder freuen sich über den Artikel, wenn sie meinen, besonders gut weggekommen zu sein. Aber Kritik, damit ist schwer umzugehen. Vielleicht war die Kritik etwas ungerechtfertigt, vielleicht wurde auf etwas angespielt, was gar nicht so eine große Bedeutung hat. Dann regen sich alle auf, Mitmusiker, Eltern, die betroffenen Musiker, Orchesterleiter, der Verein und einige Zuhörer. Das gilt in besonderem Maße für Kinder und Jugendliche. Denn dann kommt an den Autor der Vorwurf: „Man darf doch Jugendlichen nicht so demotivieren.“

Die Motivation ist keine Pressearbeit, die muss aus den Musikern selber, aus dem Verein und dem Elternhaus kommen. Und im übrigen sollten sich alle überlegen, welchen Stellenwert sie einem Artikel in der Presse einräumen. Mit Kritik muss man leben, jeder Mensch in jedem Bereich, jung und alt. Man sollte neutral schauen, ob die Kritik gerechtfertigt war. Wenn nicht, Schwamm drüber und vergessen; wenn ja, suchen was und ob man etwas verbessern kann.

Gerade in unserer Zeit scheint es immer mehr zur Gewohnheit zu werden Kinder und Jugendliche nur noch zu loben, möglichst überschwänglich. Sicher ist das Lob eine ganz wichtige pädagogische Maßnahme. Wird es übertrieben, verliert es seine Wirkung. Das Leben zeigt, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Und auch das müssen Kinder und Jugendliche lernen.

Steht in einem Artikel also:

„Die Mädels …  hatten sich die schwere Aufgabe aufgebürdet, den Gesang bei …  zu übernehmen, eine gesangliche Herausforderung. Das gelang nicht immer zur vollen Zufriedenheit, es ist halt doch ein Unterschied ob man vor hunderten Menschen solistisch in ein Mikrofon singt oder sein vertrautes Instrument im Orchester spielt. Dennoch gelang die Aufführung so gut, dass das Publikum begeistert applaudierte.“

kann man das auf verschiedene Weise lesen, wie „die haben Mut bewiesen“, „die haben sich an eine echt schwere Sache getraut“, „das war mit kleinen Abstrichen gut“, „instrumental sind sie makellos“. Und wer war hier nicht voll zufrieden, die Sängerinnen selber? Das Publikum jedenfalls war begeistert!

Ja, die Passage hätte man auch weglassen können. Ja, man hätte auch ein anderes Stück, in dem sich jemand verspielt hat erwähnen können. Man hätte auch die Aufzählung des Programmablaufs streichen können. Eigentlich hätte doch gereicht:

Vier Jugendorchester haben hervorragend rund drei Stunden Musik gemacht. 300 Zuhörer spendeten begeistert Applaus. Bild dabei – mit der richtigen Unterzeile! – fertig.

Nein, das reicht nicht! Denn was die Musiker, egal ob Jugend- oder Hauptorchester hier immer wieder aufführen, ist fernsehreif. Absolut professionell und von der Musik in großen Hollywoodfilmen kaum zu unterscheiden. Klar kann da mal ein Kikser oder schiefer Ton dabei sein, aber das sind Hobbymusiker, die das Aufführen und das kann auch einem Profi passieren. Dazu kommt, dass es sich hier um Liveaufführungen handelt, da kann nichts wiederholt werden oder durch Tontechniker verbessert werden.

Von den Leistungen dieser Orchester hier kann man nur begeistert sein und den Hut ziehen. Jeder junge Musiker, der hier mitmacht, schlägt den richtigen Weg ein und sollte unbedingt dabei bleiben, doofe Kritik hin oder her. Die Chance ein Instrument zu erlernen und im Orchester zu spielen hat einen hohen Stellenwert und einen absolut positiven Einfluss auf jedes schulische Lernen, bringt einen beruflich weiter, schafft Freunde und Freude.

Also, macht weiter, spielt eure Lieblingsstücke, wagt euch an Neues heran, springt über euren Schatten, auch wenn mal ein Ton danebengeht.

Neues Grün für den Garten von der Pflanzenbörse

Pflanzenbörse02Heiden. Zum Frühjahr werden auf vielen kleinen, unscheinbaren Märkten wahre Schätze angeboten. Die Sprache ist von Pflanzen für den Garten. So fand im April hinter dem Pfarrheim St. Josef in Heiden die alljährliche Pflanzentauschböres statt. Hier kann man seine Ableger aus Garten und Gewächshaus mit anderen Gartenfreunden tauschen. Wer nicht vorher buddeln will, kann auch die Knollen, Zwiebeln, Stauden und was sonst noch angeboten wird gegen eine Spende käuflich erwerben. Das besondere dieser Pflanzenbörsen, Standort- und Pflegetipps gibt es gratis dazu. Gerne wird aus dem kleinen Verkaufsgespräch eine Fachsimpelei und außerdem lernt man noch nette Leute kennen.

Ramsdorf. Auch hier gab es Ende April eine Staudenbörse. Ramsdorfer, Velener und sogar eine Anbieterin aus Münster verkauften am Raiffeisenmarkt im Gewerbegebiet ihre teils sehr ausgefallenen Staudenpflanzen, Beratung inclusive. Die Staude des Jahres 2014 „Die Elfenblume“ war allerding so begehrt, dass die wenigen Pflänzchen schon sehr schnell nach der Eröffnung ihren neuen Besitzer gefunden hatte.

Wer im kommenden Jahr seinen Garten etwas mit neuen Pflanzen aufhübschen möchte und seinen Geldbeutel schonen möchte, braucht also nicht unbedingt in die Supermärkte zu fahren. Es reicht die lokale Presse aufmerksam zu verfolgen und die eine oder andere Pflanzenbörse zu besuchen. Die Qualität der Pflanzen und die niedrigen Preise sind einfach unschlagbar.

 

St. Walburgis-Turm erstrahlt in neuem Gewand – Pfarrer läßt sich beurlauben

Kirchturm-Ramsdorf37Ramsdorf. Die Überschrift ist missverständlich? Ja, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, außer dass  es um die selbe Kirche geht. Mehrfach versuchte ich in der letzten Woche Pfarrer Michael Eiden für ein Statement zur Restaurierung ans Telefon zu bekommen, leider vergeblich. Heute steht in der Borkener Zeitung, er habe sich von Bischof Dr. Felix Genn freistellen lassen.

Der Grund: Er habe eine Beziehung zu einer Frau gehabt, so Eiden. „Innerlich zerrissen“ habe ihn „einerseits das Schöne einer Beziehung, andererseits das Leben eines zölibatären Priesters. Und das in Heimlichkeit, was kein Dauerzustand hätte bleiben können.“ Er habe diese Beziehung beendet, um sich „frei von innerem und äußerem Druck“ der Frage stellen zu können, wie er als Mensch und Priester in Zukunft weiterleben wolle und könne. „Dazu brauche ich die Freiheit von dienstlichen Verpflichtungen, Zeit und eine geistliche Begleitung“, heißt es in der Ansprache weiter, die Eiden der BZ am Sonntag übermittelte. (Zitat: Borkener Zeitung)

Ich habe Michael Eiden als einen lebhaften, intelligenten und bodenständigen Menschen kennen gelernt, der meinen größten Respekt hat. Respekt auch für diesen Schritt, den er jetzt getan hat. Für mich ist es nicht nachzuvollziehen, warum die katholische Kirche von ihren Priestern immer noch den Zölibat fordert. Ich halte ihn für doktrinär, überholt und weltfremd. Nun scheint der Kirche wieder einmal ein ausgezeichneter Mitarbeiter aufgrund dessen abhanden gekommen zu sein. Pfarrer Eiden ist dieser Schritt wahrscheinlich sehr schwer gefallen. Egal wie er sich entscheidet, immer fehlt etwas. Ich wünsche ihm Kraft und Glück.

Seit geraumer Zeit erstrahlt der Kirchturm in Ramsdorf in seinem neuen Gewand. Die Restaurierungsmaßnahmen sind abgeschlossen, keine Plane verdeckt den Blick auf den Turm, Zeit Bilanz zu ziehen.

1200 Steine wurden erneuert und Tonnen von Mörtel verarbeitet. Die neuen Fugen sind breiter als die alten. „Der alte Mörtel musste in einer gewissen Tiefe heraus gemeißelt werden, da bleibt es nicht aus, dass die Steinkanten ein wenig in Mitleidenschaft gezogen werden“, erklärt Architekt Gereon Rasche. Er ist mit dem Ergebnis der Restaurierung sehr zufrieden: „Ich bin sehr begeistert, wie gut der leicht rosa Farbton der neuen Fugen zum Sandstein passt. Wir haben insgesamt unsere Ziele eingehalten sowohl von den Kosten her als auch vom Zeitplan sind wir ins Zielgebiet reingekommen.“

Besondere Vorkommnisse gab es keine. Das Wetter hat mitgespielt, der milde, frostfreie Winter war ein Glück für die Arbeiten. „Es ist alles relativ glatt und ohne Aufreger verlaufen“, so Rasche. Schnell war ein Ersatz für eine ausgefallene Fachfirma gefunden, so dass es auch dadurch zu keiner großen Verzögerung kam. Nach Wissen des Architekten sind die Restaurierungsmaßnahmen mit großem Interesse und Wohlwollen aufgenommen worden.

Auf eine Besonderheit weist Gereon Rasche noch hin: „Die Ziffernblätter der Kirchturm-Ramsdorf01Kirchturmuhr sind nicht wie häufig üblich aufgemalt. Sie sind aus emailliertem Blech und wurden in einem Duisburger Fachbetrieb restauriert.“ Vier Turmseiten, vier Ziffernblätter von etwa 1,2 Meter Durchmesser, jedes zweigeteilt mussten ausgebessert werden. Besonders die Öffnung in der Mitte und die Löcher der Verschraubungen hatten gelitten. Emaille war abgeplatzt und das darunterliegende Blech gerostet. Jetzt ist wieder alles mit einer Glasschicht versehen und strahlt in neuem Glanz.

Was noch fehlt ist die Endabrechnung, die liegt noch nicht vor, die Schlussbegehung und die Abnahme durch das Denkmalamt. „Es ist aber nicht zu befürchten, dass die sagen: Macht das nochmal neu“, scherzt Rasche. „Für die ist das genauso spannend wie für mich. Es ist ja etwas völlig anderes sich eine kleine Musterfläche anzuschauen oder sich den ganzen Turm damit gemacht vorzustellen.

Die Pfarrnachrichten weisen darauf hin, dass am Namenstag der Pfarrpatronin, der heiligen Walburga, am Dienstag  25. Februar die heilige Messe abends 19.30 Uhr und nicht um 08.30 Uhr gefeiert wird. Anschließend lädt der Pfarreirat St. Walburga herzlich zu einem kleinen Fest zur „Wiedereröffnung des Turmes“ auf den Kirchplatz ein. Dort soll am Feuer und bei warmen Getränken Zeit für ein Gespräch und einen besonderen Blick auf den restaurierten Turm sein. Der Turm wird dazu besonders angestrahlt werden.

 

 

 

 

Ein Gespenst zum Anfassen -Kindertheater in der Alten Molkerei

Gespenstl(5)Ramsdorf. „Aufstehen, aufstehen“, rufen die Kinder voller Begeisterung in der Alten Molkerei als der Wecker klingelte. Aber alles Rufen hilf gar nichts. Das „Kleine Gespenst“ in seiner Truhe wird trotz Weckerklingeln und Kinderrufen nicht wach. Wieder hatte es den Tag verschlafen.

Das Wittener Kinder- und Jugendtheater führt das Stück „Das kleine Gespenst“ von Otfried Preußler zwar rund 50 mal im Jahr auf, von dem großen Publikum in der alten Molkerei zeigten sich die drei Akteure sehr begeistert. „Ich fand das toll, wie die auf ihren Kissen direkt vor uns hockten. Die waren so nah ohne uns zu bedrängen“, meint Dominique Christine Fürst nach der Vorstellung.

Gekonnt schlüpfen sie, Andreas Richter und Lena Kupke als Gespenst in verschiedene Rollen und Kostüme. Geht Andreas Richter als Bürgermeister durch die Mitteltür raus, kommt er kurze Zeit später als Uhrmacher an einer anderen Stelle hervor. Dieser Uhrmacher verstellt bei seiner Kontrolle die Rathausuhr um harmlose 12 Stunden. Nun schlägt es nicht mehr um Mitternacht zwölfmal und weckt dadurch das „Kleine Gespenst“ auf sondern um zwölf Uhr mittags.

Zum ersten Mal sieht das „Kleine Gespenst“ die Sonne, aber zu seinem Unglück hat es durch den Zeitwechsel auch seine Farbe verändert von Weiß nach Schwarz . So stört es jetzt die Vorbereitungen der Eulenberger Stadtbewohner zur 325 Jahresfeier. Besonders den Bürgermeister hat das Gespenst im Visier. Weil das Gespenst den Bürgermeister mit dem schwedischen General Thorsten Torstenson verwechselt, jagt es dem Bürgermeister großen Schrecken ein und hetzt ihn durch die Reihen der begeisterten Kinder und durch den ganzen Saal der Alten Molkerei. Leider kann das Gespenst nicht mehr seinen Freund Herrn Schuhu, den Uhu um Rat fragen, wie es aus der misslichen Lage herauskommt. Die neue Freundin, Tochter des Uhrmachers hilft dem „Kleinen Gespenst“ indem sie den Vater bittet, die Rathausuhr noch einmal zu überprüfen. Und „Ticki-Tacki“ ist alles wieder in Ordnung, nachdem die Zeiger um zwölf Stunden weiter gerückt werden und das Glockengeläut wieder um Mitternacht erklingt.

Langen Applaus von großen und kleinen Zuschauern gibt es zum Schluss und etwas ganz Besonderes, eine persönliche Verabschiedung von den drei Akteuren mit Handschlag. Ein Gespenst zum Anfassen, für die die sich trauen und mit dem man sich sogar unterhalten kann.

 

Adventssingen auf dem Burgplatz Ramsdorf

Adventssingen01Ramsdorf. Zum Adventssingen hatte der Heimatverein am 22. Dezember auf dem Burghof eingeladen. Leider hatte sich ein so heftiger Regen eingestellt, dass die „Party“ kurzerhand in den Burgsaal verlegt wurde.

Wie in den letzten 13 Jahren hatte es der Heimatverein den Besuchern schön gemütlich gemacht, zwei Holzhütten standen vor der Burg. Dort konnte man sich mit frischen Waffeln, Würstchen und auf der anderen Seite mit heißen oder kalten Getränken versorgen. Feuerkörbe sorgten für heimeliges Licht, hatten bloß bei dem Sturm den Nachteil, dass glühende Funken immer wieder über den Platz wehten.

Einige Besucher waren so pfiffig und stellten die Stehtische unter dem Vordach der Sparkasse unter. Adventssingen03Im Vorraum der Sparkasse saßen fünf Gitarristinnen der eigentlich achtköpfigen Gruppe G-Ac(h)t: Marion Wissing, Edith Höbing, Heidrun Terfloth, Mechthild Frerick und Maria Schlüter. Sie präsentierten den Besuchern über Lautsprecheranlage auf den Burghof deutsche und ausländische Weihnachtslieder zum Mitsingen.

Trotz des schlechten Wetters waren etliche Gäste gekommen, um frische Luft zu schnappen, mit den Nachbarn zu klönen und natürlich zum Liedersingen.

„Frizzles“ in der Alten Molkerei Ramsdorf

Improvisationstheater mit feinsinnigem Humor

Fizzles-Galerie(49)Das Chamäleon ist das „Wappentier der drei Komiker von „Frizzles“. Freitagabend begeisterten sie die Besucher in der Alten Molkerei in Ramsdorf. Spontan wechseln sie auf Zuruf des Publikums ihre Rollen, das Genre, die Sprache oder die Szenen und lassen die Besucher mitspielen, sogar auf der Bühne.

Betty und Katrin gehen durch den Saal und begrüßen das Publikum mit Handschlag. Auf der Bühne geht das Kennenlernen weiter: „Jetzt wollen wir euch näher kennenlernen. Ihr ruft euren Namen rauf, wir rufen unseren runter, alle gleichzeitig.“

Improvisationstheater kennt man von „Springmaus“ oder bekannten Komikern wie Ralf Schmitz oder Bernhard Hoecker aus dem Fernsehen. Zum Team der Frizzles aus Köln gehören zwei Frauen und zwei Männer. Freitagabend standen drei davon auf der Bühne: Betty LaMinga, Katrin Piplies und Bernd Budden (Musik) und auch mitspielende Zuschauer und Zuschauerinnen in der alten Molkerei. Improvisationstheater steht und fällt mit der Mitarbeit des Publikums. Die Gäste des Abends reagieren perfekt. Spontan und mit viel Freude „arbeiten“ sie mit.

Durch das Spiel mit dem Publikum ergeben sich Situationen bei denen Lachtränen fließen. „Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Ramsdorf?“ – „Das Gerüst um den Kirchturm, der ist grün verhüllt.“ – „Oh, war Christo hier?“ – „Und das Hühnengrab.“ – „Wer liegt da wohl? Man weiß es nicht!“ -„Welche Geschäfte würdet ihr euch in Ramsfeld wünschen?“ – Na, ja, manchmal weiß man als Künstler nicht so genau, wo man sich gerade in der Republik befindet, das kann passieren, Ramsdorf, Ramsfeld oder Ramsburg werden da schon mal im Eifer verwechselt.

Fizzles-Galerie(30)Auch die Gesangsdarbietungen kommen beim Publikum gut an. Gemeinsam einigt man sich auf „Wenn die bunten Fahnen wehen“, dann darf das Publikum die Stilrichtung wählen. So haben sie das Lied der Mundorgel wohl noch nie gehört, im Technostil „Fahnen, Fahnen, wehn, wehn, dzzt, dzzt – drei Stunden später – Fahnen, Fahnen“ oder als Irish Folk mit Tanzeinlage und schließlich ein Jazz-Reggae Gemisch.Fizzles-Galerie(27)

Ein imaginärer Kicker steht auf der Bühne, das Publikum darf bestimmen in welchem Filmgenre die beiden Komikerinnen die Szenen spielen. Im Sience-Fiction erklärt Data: „Männer an Stangen, ähnliches habe ich auf der Erde gesehen, da waren es Frauen an Stangen.“ Im Horrorfilmstil erfährt das Publikum, dass „Er“ alle Männer auf Stangen aufgespießt hat. „Sie“ entsetzt: „Die leben ja noch. Und da, das ist doch der Bürgermeister.“ Die Ramsdorfer trommeln vor Lachen.

Der Humor der „Frizzles“ kann nur als feinsinnig bezeichnet werden. Manchmal vielleicht etwas albern ging das Programm nicht unter die Gürtellinie oder artete in Klamauk aus. Ohne Zugaben kamen die Künstler selbstverständlich nicht von der Bühne. Das Publikum hat sich den Namen Fizzles gut gemerkt und wird nach weiteren Auftritten Ausschau halten.

Kunst, Handwerk und Stimmung „Zur Hirschbrunft“

Ramsdorf. Es ist Herbst, was gibt es da schöneres, als drei Tage in „Gräftenstimmung“ zu schwelgen. Von Freitag bis Sonntag strömten viele Besucher auf den Hof Hillejan-Revert. Hirschbrunft(3)Auf dem weitläufigen Gelände und in den zahlreichen Gebäuden schauten sich die vielen Gäste alle Attraktionen an. Zwölf Stationen konnten sie anlaufen, überall wurde Schmackhaftes für alle Sinne geboten: Buchpräsentationen, Messerschmiede, Holzobjekte, Leckereien aus der Wildküche, Arbeiten aus Metall, Holz, Speckstein oder Gemälde und vieles mehr.

Trotz des regnerischen Wetters am Freitag waren sogar Besucher auf dem Fahrrad gekommen. Veranstalter Georg Hillejan zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf und über die Rückmeldungen der Gäste: „Trotz des verregneten Freitags sind viele Besucher erschienen. Wir führen diese Veranstaltung nur alle zwei Jahre durch, obwohl sich viele wünschen, dass das jährlich stattfindet. Das hier ist unser drittes Event. Ich glaube, eine kleine aber feine Sache.“ Einen Grund, warum diese tolle Veranstaltung nur im Zweijahres-Rhythmus aufgezogen wird verrät der Hausherr: „Das wird alles im Familienkreis organisiert und ist viel Arbeit. Da braucht die Familie schon einmal über ein Jahr, um das wieder zu vergessen.“

Während sich die Einen in der Wildscheune leckere Buchweizenpfannkuchen und Wildgerichte schmecken lassen, bevorzugen die anderen Besucher im Tennestübchen selbstgebackenen Apfel- oder Pflaumenkuchen zum Kaffee oder Kakao. Wieder andere decken sich in der Weinlaube mit Wein, Wildschweinschinken oder Wildfleisch ein.

Hirschbrunft(45)In der Kunstscheune kann man Gemälde von Daniela Luers bestaunen, der Hirsch als Ikone aber nicht im Stil „Gelsenkirchener Barocks“ über dem Sofa. Am späten Nachmittag füllt sich die Scheune zur „Alpaka-Modenschau“. Gabi Rasim führt ihre herrliche Kollektion vor. Ihr Mann verkündet über Lautsprecher: „Die erste Modenschau seit 500 Jahren in dieser Scheune.“ Ein paar Scheinwerfer mehr hätten die Models auf dem Laufsteg besser  ins rechte Licht gerückt. Das tat aber der Begeisterung des Publikums keinen Abbruch.

„Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler haben wir im Laufe der Zeit gefunden. Und wir müssen ja auch schauen, was zu unserem Konzept passt. Die Hirschbrunft ist schon seit über einer Woche dran. Unsere Veranstaltung fällt in diese Zeit, deshalb haben wir die „Gräftenstimmung 2013“ „Zur Hirschbrunft“ getauft und uns mit den Dekorationen und allem darauf eingestellt.

Und zur romantischen Abenddämmerung hört man über dem Gelände den Hirschrufer Christian und die Parforcehornbläser.

 

Ramsdorf von oben

Impressionen von Ramsdorf

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Weit reicht der Blick, wenn man ganz oben auf dem Gerüst des St. Walburga Kirchturms steht.

Mit dem Bauausschuss, den Denkmalpflegern, den Denkmaltechnikern, Vertretern der Fachfirmen, dem Architekten Gerion Rasche, Pfarrer Michael Eiden, Karl-Heinz Maus und anderen rauf auf das Gerüst und dem Kirchturm „auf´s Dach“ gestiegen. Das ist schon eine etwas wackelige Angelegenheit…

Kirchturm in Ramsdorf feiert 500. Geburtstag

Ramsdorf (csp). Sie kennen Ramsdorf nicht? Ramsdorf mit 5600 Einwohnern liegt etwa 6 Kilometer nordöstlich von Borken entfernt und gehört zur Stadt Velen.  Im Zentrum befindet sich die Burg, eine niedliche Innenstadt und die Kirche St. Walburga.

Kirchturm-Ramsdorf3Der Turm dieser Kirche feiert 2013 sein 500. Geburtstag. Er ist nicht nur Kirchturm sondern hatte in seiner Geschichte auch andere Funktionen. Beispielsweise war er im Dreißigjährigen Krieg Wachturm oder diente auch als Wach- und Fererturm für die Stadt. Viele Aktionen finden im Jubiläumsjahr statt, ein Grund mit ist, dass Gelder in die Kasse der Pfarrgemeinte fließen, denn der Turm muss dringend saniert werden.

Die Borkener Zeitung berichtete bereits in vielen Artikeln über Aktionen im Zusammenhang mit dem Turm:

„Fest im Blick“: 500 Jahre Kirchturm

„Fest im Blick – 500 Jahre Kirchturm“ lautet das Motto der Pfarrgemeinde St. Walburga. Viele Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr sind geplant, im Juni gibt es eine Festwoche, Start der Feierlichkeiten ist der 25. Februar.

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Ramsdorf. (csp) Der Kirchturm der St. Walburga Kirche steht seit 500 Jahren, das will die Gemeinde mit vielen Veranstaltungen feiern. Der gotische Glockenturm mit seinen 42 Metern Höhe dient heute als Abholort für Brautpaare und beherbergt die Marien- und Kreuzkapelle. Seinen 500. Geburtstag will die Gemeinde unter dem Motto „Fest im Blick – 500 Jahre Kirchturm“ feiern.

Am 25.2.2013 findet um 19:30 Uhr ein Festgottesdienst statt, der Beginn des Pfarrpastronatsfestes St. Walburga und die Eröffnung des Jubiläumsjahres. Nach der Messe soll der Turm in besonderem Licht erstrahlen, dort gibt es neben Glühwein mehrere Attraktionen zu denen alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind.

Das Orga-Team hat trotz der guten Vorarbeit immer noch vieles zu regeln, dennoch stehen die weiteren Termine fest: am 9. März von 9-11:30 Uhr organisiert das Pumuckl-Team einen Kleider- und Spielzeugmarkt. Der Chor „Nice 2 Hear“ tritt am 21.4. um 17 Uhr in der Kirche auf.

Den Höhepunkt des Jubiläumsjahrs bildet die Festwoche vom 9.6. bis 16.6. Dann wird es am Pfarrheim ein großes Festzelt geben, in dem für die verschiedenen Altersgruppen Veranstaltungen geplant sind, Gruppen und Vereine gestalten jeden Tag unterschiedliche Programmpunkte. Ein Highlight wird der Auftritt eines Projektchors mit Orchester in der Kirche.

„Wir haben alle Gruppen und Vereine angeschrieben teilzunehmen“, so Pastor Michael Eiden „ und hoffen, dass auch ganz viele zu unserem großen Fest am 15.6. ins Zelt kommen.“ Ein großes Fest nicht nur für die Gemeinde, sondern für ganz Ramsdorf. Das Jubiläumsjahr endet am 1.11. mit einer Messe in der Kirche.

Turmbilder werden versteigert

Ramsdorf (csp). „Ich lasse jedem seinen Malstil, jeder soll sich ausleben können, aber das Thema gebe ich vor“, sagt die Leiterin der Kunstgruppe Paletti Christa Schalk. Neun Damen und ein Herr zwischen 48 Jahren und 80 gehören der Gruppe an, die sich seit 15 Jahren einmal wöchentlich für zwei Stunden trifft, um realistische Bilder in Aquarell, Öl oder mit Kohle, Tusche und Pastellkreiden auf die Leinwand zu bannen.

In wochenlanger Arbeit sind die Bilder vom Turm der St. Walburga-Kirche endlich fertig, und das Ergebnis ist beachtlich. Grundlage der Bilder waren Fotos, die zum Teil von Pastoralreferent Werner Menke zur Verfügung gestellt wurden oder die die Teilnehmer selber mitgebracht hatten.

Donnerstagnachmittag wurde erst einmal nicht gemalt, sondern gefeiert, auch das gehört zu einer stimmigen Gruppe. Man wollte bei Kaffee und Kuchen besprechen, welchen Startpreis man für die Bilder nehmen will, denn sie sollen für einen guten Zweck versteigert werden.

Die Kunstwerke können in den nächsten Wochen in der Volksbank und der Sparkasse bewundert werden. Zwischen dem 9. und 16. Juni steht an der Kirche das große Jubiläums-Festzelt, in das die Bilder dann umziehen. Schließlich sollen sie in der Festwoche offiziell versteigert werden. Den Erlös will die Kunstgruppe für die Sanierung des Kirchenturms zur Verfügung stellen. Das ist nicht nur eine großzügige Geste, es ist auch mit Emotionen behaftet, denn die Bilder sind den Schaffenden wie Kinder ans Herz gewachsen. Zur Künstlergruppe gehören: Leiterin Christa Schalk, Karl Haug, Marion Oenning, Marianne Oenning,  Bärbel Reiland, Luzie Rudde,  Gisela Schaefer, Inge Schemmer,  Rita Wehling und Paula Wissing. Sie hoffen darauf, dass ihre Bilder gefallen und möglichst viel Geld in die Kasse bringen. Werner Menke sucht für diese Auktion noch einen fähigen Hobbyauktionator. Wer sich dazu in der Lage sieht, den „Job“ zu übernehmen, möge sich im Pfarrbüro melden.

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Übergaben ihre Bilder an Pastoralreferent Werner Menke (v.l.) Paula Wissing, Bärbel Reiland, Rita Wehling, Inge Schemmer, Gisela Schaefer, Christa Schalk.

Diese Bilder werden versteigert:

Geschichten aus dem Turm

Ramsdorf (csp). „Geschichten vom Kirchturm St. Walburga aus dem Kirchturm heraus Modell-Turm-Ramsdorf-6zu erzählen, diese Idee war durch den Neujahrsgang des Ehe- und Familienausschuss durch die `Altstadt´ von Ramsdorf entstanden. Die hatten sich kostümiert und es gab einen Papphut in Form des Kirchturms. Wer den aufhatte erzählte an verschiedenen Stationen Geschichten zu Bauwerken und Begebenheiten“, erklären Christian und Yvonne Schüring. „Dann bin ich vom Küster Robert Ebbing gefragt worden, ob ich nicht einen Kirchturm als Modell bauen könne, in den eine Person treten kann, um aus einem Fenster heraus Geschichten zu erzählen“, ergänzt der gelernte Tischler.

Gesagt, getan. Nach acht Stunden Arbeitszeit steht nun in der Garage der Schürings das fertige Modell, zwei Meter 40 hoch, an drei Seiten geschlossen und mit abnehmbarem Dach, damit sich der Turm leichter transportieren lässt.

Die Bemalung hat die 20-jährige Kunststudentin Vicky Roters übernommen. Sie ist mit ihrer Arbeit noch nicht ganz fertig, es fehlen noch der Sockel des Turms und die Ausgestaltung der Fenster. „Irgendwie müssen wir auch noch eine Leuchte im Turm anbringen, damit die Erzähler, die da drin stehen, etwas ablesen können. Und irgendjemand hatte auch die Idee, eine Glocke hinein zu hängen“, meint Christian Schüring. Über sein Modell berichtet er, dass die Seitenplatten nicht auf dem Rahmen verschraubt sind, „die werden heute mit Nägeln geschossen.“ Das Dach des Turms war etwas komplizierter, die richtigen Winkel hinzubekommen nicht so leicht: „Wir sind mehrfach zur Kirche hingefahren, um uns den Turm genau anzusehen. Witzig war besonders, dass die Leute, die wir gefragt hatten gar nicht genau wussten, wie das Dach aussieht. Einige meinten sogar es sei ein Zwiebeldach, so ist das mit unserer Wahrnehmung.“

Aufgestellt wird der Modellturm für verschiedene Veranstaltungen im Festzelt in der Jubiläumswoche. Dann werden Erzähler über ein  Mikrofon aus dem Turm heraus ihre Geschichten zum Besten geben. Auch die Firmlinge der Pfarrgemeinde haben sich bereits angemeldet, um den Turm nutzen zu können. Sicher wird es noch viele weitere Gelegenheiten geben, das Modell einzusetzen.

 

Schützenfest in Holthausen-Bleking

IMG_6633Ramsdorf (csp). Ramsdorf hat drei Schützenvereine, die St. Walburgis Schützen hatten ihr diesjähriges Fest vom 8. bis 10. Mai 2013. Der Königsschuss fiel bereits nach einer guten Stunde um 13.06 Uhr.

Neuer König des St. Walburgis-Schützenverein Holthausen-Bleking ist  Frank Sühling (38). Er machte kurzen Prozess und holte mit dem 268. Schuss den Vogel von der Stange. Zur Mitregentin wählte er Anne Stenert (34).

Zum Throngefolge gehören:IMG_6620 Melanie Sühling und Matthias Stenert, Sandra und André Stenert, Sandra und Georg Steverding, Martina und Antonius Trepmann, Sandra und Markus Böing, Rita und Günter Grave, Nicole und Markus Eichhorn, Anna Wilger und Stefan Hüging, Diana und Michael Raida sowie Carsten Deppe und Nicole Rabenseifner.