Grünflächenpaten gesucht – „Urban gardening“ in Heiden

 

Heiden. „Das ist nicht mit viel Arbeit verbunden“, meint Annegret Klümper über die beiden Beete vor ihrem Haus. Schon seit Jahren kümmert sich Ehepaar Klümper um diese Flächen obwohl sie nicht zu ihrem Grundstück gehören, 335601sie gehören der Gemeinde.

„Wir haben einen kleinen Vertrag bei der Gemeinde unterschrieben in dem wir uns verpflichten, für diese Flächen zu sorgen“, so Annegret Klümper. „Aber das haben wir auch schon jahrelang vorher gemacht“, ergänzt ihr Mann Helmut. „Vorher standen hier flachwurzelnde Bäume, die haben das Pflaster angehoben, da wurde es für Leute mit Rollator schon gefährlich. Nachdem die Bäume gefällt waren, hat die Gemeinde die Steine neu verlegt und in Absprache mit uns den Kirschlorbeer gepflanzt. Eigentlich müssen wir nur ein bisschen Unkraut zupfen, mal den Rindenmulch wegfegen, den die Vögel rauswerfen und im heißen Sommer auch mal den Gartenschlauch drauf halten.“

„Viel Arbeit ist damit nicht verbunden“, meint auch Bauamtsleiter Wilhelm Bösing. „Bisher haben wir 32 Heidener, die sich um Grünflächen kümmern, zwei Anträge sind in Bearbeitung. Wir hoffen, dass uns noch viel mehr Bürger durch eine Patenschaft unterstützen. Für die neun Bauhofmitarbeiten wird das allmählich zu viel Arbeit.“

Aus diesem Grund sucht die Gemeinde dringend weitere Paten für die Grünflächen an ihren Wohngebäuden. Obst und Gemüse können dort zwar nicht angebaut werden, wer wollte die auch essen, wenn sie eventuell vom Straßenverkehr belastet sind, aber ansonsten wird in Absprache mit der Gemeinde, das gepflanzt, was die Bürger möchten, beispielsweise Rosen, Sträucher, Büsche. „Hier haben die Leute volles Mitspracherecht. Ansonsten setzen wir nur möglichst pflegeleichte Bodendecker“, so Bösing.

„Im letzten Jahr ist uns ein Kirschlorbeer eingegangen. Da hat mein Mann einen neuen gekauft und eingepflanzt“, sagt Annegret Klümper. Das wäre aber gar nicht nötig gewesen. „Geht etwas ein, stellt die Gemeinde die Pflanzen. So etwas kann ja passieren“, meint der Bauamtsleiter. „Hintergrund der ganzen Aktion ist zum Einen, den Bauhof zu entlasten, zum Anderen wird das optische Bild der Gemeinde aufgewertet.“

Um wie viele Flächen es insgesamt geht, weiß die Gemeinde nicht genau, hier fehlt ein genaues Grünflächenkataster, das zur Zeit in Arbeit ist. Im politischen Rahmen muss eventuell darüber beraten werden, ob auf Dauer nicht sogar Fremdfirmen mit der Pflege dieser Flächen beauftragt werden müssen. Wer eine Grünflächenpatenschaft übernehmen möchte kann sich im Bauamt an Arnhold Koschinsky unter 02867/977-417 wenden.

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