Emotion Caching ein Thriller von Heike Vullriede

Buch-Emotion-CachingEmotion Caching ein Thriller von Heike Vullriede

Reken. Verzeihen Sie, wenn ich etwas aushole. Ich hatte gerade Stephen Kings Doctor Sleep aus der Hand gelegt, ein Buch, das mich von vorne bis hinten in seinen Bann gezogen hatte. Der große King-Fan bin ich nicht, es war erst meine zweite Begegnung mit dem Autor, aber Respekt, die Story lief beim Lesen genau so toll ab wie ein guter Hollywoodfilm. Von King muss ich bei Gelegenheit noch einmal etwas lesen, dachte ich für mich. Und nach solch einem tollen Buch stellt sich die schwierige Frage, an was ich mich als nächstes wage, denn in der Regel ist bei mir die Enttäuschung vorprogrammiert, nur eins von zehn Büchern gefällt mir so gut.

Sie werden sich fragen, was das mit einer Rezension von Heike Vullriedes „Emotion Caching“ zu tun hat. Nun, ganz einfach, Emotion Caching fiel mir als nächstes Buch in die Hand. Meine Vorbehalte waren entsprechend groß, Heike Vullriede nach dem weltberühmten King, das kann nicht gut gehen. Eine „Provinzautorin“ nach dem „Meister des Grauens“, damit kann ich Vullriede nur Unrecht tun. Ich sollte noch einige Bücher dazwischen schieben, Abstand zu King gewinnen. Vielleicht einfach nur etwas Kurzes, denn Emotion Caching ist über 300 Seiten stark. So machte ich mir meine Gedanken, um der ja immer noch recht „jungen“ Schriftstellerin gerecht zu werden. Emotion Caching ist erst ihr dritter Roman. Ich wagte einen kurzen Blick auf die ersten Seiten, wollte schauen, ob sich Vullriedes Erzähl- und Schreibstil weiter entwickelt hat. Doch dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Ich wurde von der ersten Seite an in eine Story hineingerissen, die mich nicht mehr los ließ. Jede Wendung der Geschichte entwickelt sich absolut logisch und leicht nachvollziehbar, die 500 Seiten scheinen an einem Abend dahin erzählt worden zu sein. Da war wieder dieses Gefühl in einem spannenden Film zu sitzen, diese Mal nicht Hollywood sondern ein hervorragender Krimi im deutschen Abendprogramm, allerdings gibt es hier keine Ermittler, keine Polizei, die etwas aufklärt, Auf einen Mord wartet man scheinbar vergeblich. Was da passiert ist ein Spiel, ein Kinderspiel und dann auch wieder perfide kriminell. Protagonistin ist Kim, irgendwo zwischen Pubertät und Erwachsen werden ist sie auf der Suche nach Gefühlen, die sie nicht mehr empfinden kann. Der Verlust der geliebten Vaters in ihrer Kindheit hat die junge Frau stark verstört, sie glaubt, selber nicht mehr zu normalen Gefühlen fähig zu sein, daher kommt sie auf eine absurde Idee. Kim will starke Gefühle anderer Menschen im Videofilm festhalten. Schnell findet sie Zustimmung in ihrer Clique, die aus ihr, Benny, Nico und Lena besteht. Sich auf die Lauer legen, um andere Menschen zu filmen, ist eine Sache, die Gefühle der Gefilmten jedoch ins extreme zu steigern eine andere. Dazu müssen die Kandidaten durch fiese Tricks gereizt werden. Die Sache verselbständigt sich irgendwie, ein Toter scheint ein Unfall zu sein, ein weiterer ein Mord. Wer ist der Mörder? Ein Mitglied der Clique, ein Außenstehender. Die Sache wird auch für die vier Gruppenmitglieder undurchsichtig.

Die zahlreichen Verwicklungen ergeben sich für den Leser absolut schlüssig, die Handelnden in der Story führen sie immer wieder in die Irre. Zwar ergibt sich zum Ende eine Lösung, die der aufmerksame Leser erahnen kann, jedoch beschreibt Vullriede dieses Ende sehr intensiv ohne allerdings in Sentimentalitäten oder Kitsch zu versinken. Ein packender und ungewöhnlicher Thriller, der absolut nicht mit dem Mainstream zu vergleichen ist. Heike Vullriede ist immer für eine Überraschung gut. Dieses Buch hat das Potential ganz oben in den Bestsellerlisten zu landen.

13,95 €

LUZIFER VERLAG
PERFECT PAPERBACK
THRILLER
320 Seiten
ISBN: 978-3-95835-062-5
ERSTERSCHEINUNG: 30.07.2015
E-Book bereits lieferbar

 

Kruse & Blanke im Spargelhaus

Kruse&Blanke3„Friends“ und „Still Friends“ heißen ihre Alben mit Pop- und Rockmusik-Klassikern, die jeder kennt. Und das fabelhafte über dreistündige Konzert am Freitagabend zog eine große Schar Freunde, Arbeistskollegen und Nachbarn, aber in erster Linie Fans von „Kruse & Blanke“ in Adelheids Spargelhaus.

Seit 1980 machen wir gemeinsam Musik. Unsere erste CD haben wir „Friends“ genannt, bei der zweiten wussten wir keinen Titel bis jemand meinte, ihr seit doch immer noch zusammen, nennt sie doch `Still Friends´“, erzählt Detlef Blanke. Ja, die beiden sind fast wie ein altes Ehepaar. Vielleicht hat ihre Freundschaft so lange gehalten, weil sie sich nicht jeden Tag auf die Nerven gehen. Gitarrist und Sänger Michael Kruse wohnt mit seiner Familie in Raesfeld und arbeitet Hauptberuflich als Feuerwehrmann im Chemiepark Marl; Detlef Blanke, Bassist, Sänger – „ich singe die zweite Stimme“ – und Berufsmusiker wohnt in Delmenhorst und ist ständig auf Achse.

Für Gitarrist und Sänger Michael Kruse war das eine Heimspiel. Er ist nicht nur Raesfelder sondern auch hauptberuflich Feuerwehrmann, da kann man sich leicht ausrechnen, wen ein Großteil der Besucherschar bildete. Aber auch Berufsmusiker und Bassist Detlef Blanke ist hier kein Unbekannter. Seit 1980 treten die beiden zusammen auf und haben Erfolg mit ihrem riesigen Repertoire. „Wir haben 200 Songs aus denen wir auswählen können“, erklärt Detlef Blanke, „und festlegen wollen wir uns vorher nicht. Das ergibt sich während des Konzerts. Mit der Zeit haben wir ein Fingerspitzengefühl dafür entwickelt welches Publikum was hören möchte“, meint der Bassist. So präsentieren sie den Raesfeldern Titel von Chicago, Fleetwood Mac und Simon & Garfunkle, aber nicht einfach nur nahe am Original nachgesungen, die beiden Musiker interpretieren die Songs völlig neu, nie gehört und mitreißend.

Dabei bewundern sie die Macher dieser herrlichen Musik: „Was die früher weggezogen haben und trotzdem noch so tolle Musik komponiert … Wir raten ausdrücklich davon ab. Keine Drogen, außer Musik“, ist ihr Statement dazu. Zwischen ihren Songs erzählen sie ein wenig über die Titel, nutzen die Zeit, um die Gitarren zu stimmen und sich dabei gegenseitig ein wenig zu veräppeln. „Michael ist Weltmeister im Gitarre stimmen“, meint Blanke, „keiner braucht so lange wie er.“ „Aber keiner kann auch so lange wie ich“, kontert der Gitarrist und Vater von vier Kindern, der dem Publikum im zweiten Teil des Programms seinen Sohn Nils als Sänger präsentiert. Geneinsam mit den beiden alten Bühnenhasen singen sie Cat Stevens „Father and son“. Nils kleine Fangruppe will natürlich mehr von ihrem Idol hören, also gibt es Zugaben.

Kruse und Blanke haben aber nicht nur „Uralttitel“ im Programm, locker führen sie das Publikum durch die verschiedenen Dekaden der Rock-Pop-Musikklassiker, bringen den ganzen Saal zum Mitsingen, wollen einen schönen geklatschten Off-beat hören, bekommen aber leider doch wieder: „Ihr klatscht auf eins und drei, marschmäßig. Ist wohl typisch deutsch“, beschwert sich der Bassist liebevoll. So etwas nimmt ihm keiner übel, das finden alle einfach nur lustig.

Dank des milden Wetters steht die Eingangstür zu Adelheids Spargelhaus die ganze Zeit offen, das muss auch sein, denn das Publikum, das nicht mehr in den Saal passte, hat sich vor der Tür versammelt und hört von dort aus zu. Die Atmosphäre ist einfach großartig und familiär, jeder scheint jeden zu kennen und so werden Nachzügler auch persönlich mit Namen von der Bühne begrüßt.

In ihrer Spielfreude und Improvisation ziehen die beiden jeden in ihren Bann, das ganze Konzert überrascht immer wieder und wird zu einer einzigen Zugabe. Kruse & Blanke spielen dreimal rund eine Stunde ihre Songs und ernten riesen Beifall.

Hey, Claudia, habe mir die Fotos angesehen. Sind so gut, dass da eine Galerie sein musste. Kompliment! (Hubert)

La Signora kämpft mit der Beleuchtung

La Signora8

La Signora, das ist Carmela de Feo, Diseuse, Direkteuse und Dompteuse aus Oberhausen, die am Samstagabend das Publikum für zwei Stunden auf der Erler Kleinkunstbühne mit ihrem Programm „Träume nicht Dein Leben, sondern nimm Deine Tabletten!“ zum Lachen brachte und begeisterte.

„Man nennt mich La Signora und ich bin eine Frrrrauu.“ Mit diesem Satz hat sie sich selber eine Denkmal gesetzt, das viele ihrer „Stalker“ kennen. Und wer sie noch nicht live erlebt hat, ist begeistert von ihrer Bühnenpräsens und Power. Die „Ruhrgebieterin“ tanz ulkige Tänze, verhunzt aktuelle Popmusiktitel mit ihren spaßigen Texten und begleitet sich dabei selber perfekt auf dem Akkordeon aber in erster Linie quatscht sie ihr Publikum voll, dass vor Lachen die Tränen fließen, die üblichen Angriffe auf die Männerwelt inklusive

La Signora trägt Dutt und Denkerstirn, ihr schwarzes strenges Outfit mit flachen Schuhen, langem Rock und bis zum Kinn geschlossener Bluse passt auch zu einer italienischen Kellnerin eines Nobelrestaurants, so ist sie hübsch hässlich. „Andere lassen sich schön machen.“ Mit ihrem koddrigen Ruhrgebietsslang desillusioniert das Publikum durch absurde Wahrheiten, beispielsweise wenn sie sich über den menschlichen Körpergeruch den „Gusto penetranto“ auslässt, denn „wir Frauen riechen nicht von Natur aus nach frisch gemähtem Heuhaufen“. Und für „die untere Bastion“ hat sie ganz spezielle Tipps.

Sie macht sich über das englische Könighaus lustig und zeigt das Wichtigste, dass sie intensiv geübt hat, minimalistisches Winken wie die Queen.

Unnahbar scheinend stürmt die kleine resolute Frau hysterisch Lachend immer wieder zum Schrecken der Männer in das Publikum, doch darf der Kontakt nicht zu intensiv werden: Fass mich nicht an!“

„Die italienische Unke aus Oberhausen“ wie sie sich selbst bezeichnet, klärt das katholische Erle über die Schöpfungsgeschichte auf: „Nee, da fangen wir ganz vorne an.“ Ihr imaginärer Gesprächspartner – Gott – zu dem sie sich wieder und wieder bei der heißen Diskussion umdreht ist hinter ihr: „Die Kollegen machen sich schon lustig über mich, weil ich immer mit dem Vorhang rede.“ Dem Publikum erklärt sie, den Fehler in der Bibel, dass nämlich nur Frauen als erste im Paradies gelebt haben, aber dann „fehlte da etwas, jemand, den man rumkommandieren kann. Dein Fehler“, meint sie zu Gott, der ihrer Meinung an Burnout litt. Der erschuf darauf notdürftig den Mann auf den Resten, „nackt, deshalb müssen wir Frauen den Männern immer noch die Anziehsachen raus legen.“

La Signoras Debüt in Erle gefiel der Künstlerin wegen der mangelhaften Lichttechnik, weniger als dem begeisterten Publikum. So musste die Künstlerin ihren Schlussapplaus im Dunkeln stehend entgegennehmen. Da muss an der Technik noch einiges verbessert werden.

 

 

Tom Gaebel bringt Las Vegas Flair nach Borken

Tom-Gaebel50Gleich das erste Konzert der Musiklandschaft Westfalen war mit dem Sänger Tom Gaebel und seiner Big Band ein voller Erfolg.

In der gut gefüllten Stadthalle Vennehof gab es am Donnerstagabend mit „So Good to be me“ Songs aus Gäbels neuer CD sowie Lieder seines übrigen Repertoires. Angekündigt als der „deutsche Frank Sinatra“ steht er diesem in Auftreten, Bühnenpräsens und stimmlich in nichts nach. Vom ersten Ton an zaubert die Big Band und Tom Gaebel das Flair der großen Showbühnen Las Vegas auf die Borkener Bühne. Erinnerungen an das „American Songbook“ kommen auf, doch das liegt wohl an dem Ambiente, der farbigen Bühnenbeleuchtung und dem mitreißenden Sound der Big Band. Denn Gaebel präsentiert mit „So good to be me“, „Gentle on my mind“, „Papa loves Mambo“ oder das Lied über den eifersüchtigen Mann „Mad Man“ nicht die alten amerikanischen Klassiker. Vergleicht man die Songs, die er in Borken performt mit den selben Titeln auf seinen CD’s stellt man einen großen Unterschied fest. Die Stücke auf seinen Scheiben sind „Musik zum Träumen“, romantisch, ein wenig an „WDR4“ erinnernd, doch auf der Bühne ist Gaebel in seinem Element, da geht die Post ab, da reißt er das Publikum mit. Und so folgen alle brav seiner Aufforderung beim nächsten Titel mit zu schnipsen, denn das gehört eben zum Elvis-Titel „Fever“, dabei kommt Tom Gaebel nicht auf die Idee das Original in irgendeiner Weise zu kopieren. Der gebürtige Gelsenkirchener bleibt auch bei solchen Stücken sich selbst treu.

„Wie alt mag der sein?“, diese Frage diskutierten einiger Zuschauerinnen in der Pause trotz seiner Bemerkung: “ Ab 40 geht das ja los, dass es hier und da mal weh tut. Damit sie die Knochen etwas strecken können, machen wir jetzt eine Pause.“

Im zweiten Teil starten die Musiker gleicht mit „Wonderful World“ und „Don’t you worry baby“. Sehr schwungvoll dann „The Cat“ bei dem zwei Schlagzeuger benötigt werden. Begeisterung erzeugt der Sänger mit seinem herrlichen „Sinatra Medley“. Natürlich darf eine Vorstellung der Musiker in solch einer Show nicht fehlen: Denis Gäbel (Saxophon), Jan Schneider (Trompete), Richard Hellenthal (Posaune), Lars Duppler (Keyboard), Martin Feske (Gitarre), Nico Brandenburg (Bass), Florian Bungardt (Schlagzeug) und Chirs Fehre (Percussion). Diese Big Band bringt auch „El Cumbanchero“ auf den Punkt und der letzte Titel „No more goodbyes“ ist die Verabschiedung vom großartigen Publikum und mit seinem Refrain eine Verbeugung vor dem anderen Geschlecht „Can’t take my eyes off of you“.

Aber ein begeistertes und großartiges Publikum wäre nicht großartig, wenn es nicht Zugaben fordern würden. So gibt es als Belohnung den Ohrwurm „Happy“ und „What a wonderful world“.

 

Theatergruppe lässt kein Auge trocken

KFD-Reken88So steigt die Vorfreude auf Karneval, besonders wenn die KFD-Theaterfrauen die Bühne im Pfarrheim St. Elisabeth betreten. „Ihr wisst, wie es ist, wenn in Reken die Frauen feiern“, singt die Theatergruppe auf der Bühne und schafft damit bereits vor dem Kaffeetrinken eine lockere Stimmung im Publikum zu erzeugen.

Glänzende vier Vorstellungen am Mittwoch und Donnerstag absolvieren Bernadette Ebbing, Detti Homfedt Renate Jensfeld, Inge Löchtermann, Adelheit Schemmer, Petra Schumacher, Birgit Wenning und Astrid Wicking, dabei bestritten sie mit ihren Sketchen, Gesangsdarbietungen und Tanzvorführungen jeweils ein mehrstündiges Programm, in dem sie auch noch den Kostüm- und Maskenwechsel sowie das Umräumen der Requisiten selbst übernehmen müssen. Die Moderation der Vorstellungen wurde erstmalig auf die Frauen verteilt.

Ob Männer oder Frauen, ob Kinder, Erwachsene oder Fußballfans, alles können die acht Theaterfrauen hervorragend umsetzten. Da schlummert in mancher ein echtes schauspielerisches Talent. Und großen Spaß bei der Sache haben sie alle, genauso wie das Publikum, das begeistert im Saal mitgeht und sich bei einigen Sketchen vor Lachen ausschüttet.

KFD-Reken29Da wollen drei Männer in den überfüllten Himmel und erzählen Petrus ihre jammervolle Geschichte. Auch wenn der Witz bereits bekannt ist, so schön wie er gespielt wird, bringt er doch alles zum Lachen. Herrlich auch der Besuch der beiden älteren Damen bei „Mack Donalts“, bei der die eine auf keinen Fall „Hähnchenplätzchen“ essen möchte und „schicken“ schon gar nicht, sondern sofort essen will.

In diesem Jahr traut sich auch der Vorstand der KFD auf die Bretter, die die Welt bedeuten, verschiedenen Schlager haben sie umgetextet und kommen zu dem Fazit: „Was könn‘ wir Frauen denn dafür, dass wir so rund sind?“, damit sprechen sie ein allgemeines Problem aller im Saal an.

Es muss nicht immer Text sein, der das Publikum belustigt. Ganz hervorragend und fernsehreif gemacht ist die „Tanznummer der Kleinwüchsigen“. Vor dem schwarzen Vorhang „tanzen“ drei Mädels den Ententanz, Kasatschok, Ballett, Can-Can, einen erotischen Stangentanz oder Sirtaki, wobei die Arme die Beine der Kleinwüchsigen sind und die Hände von drei Frauen hinter dem Vorhang stammen. Da bleibt vor Lachen kein Auge trocken.

Sehr gut kommt auch der gespielte Witz über BVB- und Schalkefans an. Oder der kleine Sketch zur Entwicklungshilfe auf der „Reh Bär Bahn“ in Hamburg, bei der zur Überraschung der Damen im Saal die „Entwicklungshelferin“ für die armen Frauen in Hamburg, die nichts richtiges anzuziehen haben „Liebestöter“ aus dem Koffer holt. Vier gelungene Vorstellungen mit großem Spaß für das Publikum und viel Applaus für KFD-Vorstand und besonders die Theaterfrauen.

KFD-Reken172 KFD-Reken153 KFD-Reken102 KFD-Reken88 KFD-Reken59 KFD-Reken46 KFD-Reken29 KFD-Reken9 KFD-Reken2

Adventliches Konzert der Chöre Raesfeld und Erle

Konzert-StMartin82Bis auf den letzen Platz war die St. Martinkirche am Sonntagnachmittag mit Besuchern gefüllt und darüber hinaus fanden viele noch einen Stehplatz um dem großartigen Konzert der Chöre aus Raesfeld und Erle zu lauschen.

Unter dem Titel „Lichter der Hoffnung“ führten der Kirchenchor St. Martin unter Leitung von Ute Roß und der Kirchenchor St. Silvester unter Michael Borgmann gemeinsam mit Instrumentalisten der Musikhochschule Münster die festliche Kantate auf. In seiner Begrüßung knüpfte Pfarrer Michael Kenkel an die Worte des morgendlichen Gottesdienstes an: „`Bahnt dem Herrn einen Weg durch die Wüste´. So hieß es heute Morgen. Und so haben wir die Kommunionkinder und alle auf das Kommen des Herrn vorbereitet. Das sind auch die Worte, die sie im Finale der Kantate wiederfinden. Bitte betrachten sie das Konzert als eine Andacht und warten sie mit ihrem Applaus bis zum Schluss, der dann gerne etwas kräftiger ausfallen darf.“

Dazu hätte Michael Kenkel jedoch gar nicht auffordern brauchen, denn die Begeisterung brach sich am Ende des Konzertes mit stehenden Ovationen, Bravorufen und Pfiffen der Begeisterung Bahn.

Die von rund 100 Sängerinnen und Sängern, Solisten und knapp 20 Musikern präsentierte Kantate von Klaus Heizmann (Texte von J. Jourdan) beinhaltet Teile der Weihnachtsevangelien. „Das verheißungsvolle Warten“ und „Die Freude ist nah“ waren in 20 Stücke unterteilt, die nicht nur instrumental und gesanglich dargeboten wurden sondern auch von mehreren Sprechern inszeniert wurden. Dabei griff alles in hervorragenden Weise zusammen, ohne Brüche und sehr gut einstudiert von den beiden Chorleitern. Michael Borgmann und Ute Roß wechselten sich mit dem Dirigieren und der Begleitung am Flügel ab. Besonderes Lob verdienen neben den Solisten Andrea Wobbe-Krawczyk (Sopran), Barbara Picklum (Alt) und Hans Roß (Bariton) die Sängerinnen und Sänger beider Chöre für ihre hervorragende Leistung. Solistisch traten auch J.Roß (Horn), H. Niehaves, B. Brinker und M. Benkfort (Trompete) neben den Instrumentalisten der Musikhochschule Münster gekonnt hervor.

Auch wenn die Mehrzahl der Gesangsdarbietungen nicht so bekannt war, als „Tochter Zion“ gegen Schluss erklang, summten oder sangen einige Besuche leise mit, vielleicht um den wohligen Schauer, der einem über den Rücken lief etwas zu mildern. Tosender Beifall belohne alle Interpreten am Ende bis Kenkels Stimme aus den Lautsprechern bat: „Nehmen sie ruhig noch einmal Platz, es gibt ’ne kleine Zugabe.“ Aber auch danach wollten die rund 500 noch nicht so recht nach Hause und durften „Tochter Zion“ ein weiteres Mal genießen.

 

 

Reparatur Personenwaage

Personenwaage15Heute mal was anderes….

Wer kennt das nicht, Geräte im Haushalt, die nach einer gewissen Zeit „ihren Geist aufgeben“? Je länger sich diese Gegenstände schon in unserem Besitz befinden, desto mehr häufen sich die Ausfälle. Das ist der „normale“ Verschleiß. Wenn eine Waschmaschine ihre 20 Jahre auf dem Buckel hat, ist verständlich, dass irgend etwas kaputt geht.

Reparaturen lohen sich kaum. Zum einen bekommt man ein neues Gerät heute eventuell günstiger als man damals dafür bezahlt hat, zum anderen macht es ja auch Spaß, mit dem neuen Teil zu arbeiten, weil es neu ist, weil sich das Design oder die Funktionen verbessert haben. Bei anderen Teilen ist man schon etwas trauriger, haben sie all die Jahre gute Dienste verrichtet, man hatte sich an sie gewöhnt und kannte die Macken und vielfach waren sie einfach solider gebaut.

So,langer Rede kurzer Sinn: Bei mir geht in den letzten Jahren ständig irgendetwas kaputt. Diesmal war es meine Personenwaage, irgendwann in den 90ern gekauft für damals „viel Geld“ in DM-Zeiten. Kürzlich wollte sie mein stets zu hohes Gewicht nicht mehr anzeigen, obwohl ich zwei Wochen vorher eine neue Batterie gekauft und eingelegt hatte. Sie ging nicht an. Was tun? Als Bastelkönigin gebe ich nicht so schnell auf.

Hier mein Reparaturplan – Reparatur Personenwaage – zum Nachmachen:

1. Batterie getestet, war ok. (9,35 Volt)

2. Vorsichtshalber mit einer zweiten neuen Batterie getestet. Keine Anzeige.

3. Ärgern und im Internet nach neuen Personenwaagen ausschau gehalten. Gewundert, wie günstig die zu haben sind. Erschreckende Test- und Erfahrungsberichtet gelesen. Daraufhin neuen Mut geschöpft, mich selber an die Reparatur zu machen.

4. Waage umdrehen und mit 17er Nuss die Schraube auf der Unterseite lösen. Selbst mit der Knarre braucht man hier ein paar beherzte Schläge gegen den Griff. Wir haben die Glasplatte vom Gehäuse mit den Füßen getrennt.Personenwaage14

 

 

 

 

5. Der Batteriekasten muss ab, wenn man an die Platine muss. Das hätte ich mir schenken können, obwohl der nur geklippst ist und leicht und schnell eingesetzt oder herausgeholt werden kann.Personenwaage10

 

 

 

 

6. Die vier Blechnasen an der Unterseite mit einem Schraubendreher aufbiegen. Jetzt kann der obere Teil des Gehäuses abgenommen werden.Personenwaage7

 

 

 

 

6. Bei mir war die Fehlerquelle sofort offensichtlich. Vom elektronischen Einschalter – der, der auf Erschütterung reagiert, wenn man die Waage antippt – war ein Kabel ab.Personenwaage5

 

 

 

 

7. Kabelende 3 Millimeter abisoliert und neu angelötet. Getestet und geht wieder.

8. In umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen. Achtung, die Blechnasen können vorsichtig mit einer Zange zurückgebogen werden, dazu zur Oberseite des Gehäuses etwas Pappe zwischen Zange und Gehäuse legen um das Gehäuse nicht zu verschrammen.Personenwaage8

 

 

 

 

9. Als letztes habe ich auf das Metallteil, das an der Scheibe klebt und in das die Mutter geschraubt wird etwas Sekundenkleber gegeben. Ich meine ich hätte spuren von Kleber beim Auseinanderschrauben gesehen.

10. Fertig. Personenwaage1Und nicht vergessen, die „gemerkten“ Waagen wieder vom „Wunschzettel“ zu löschen, sonst habt ihr demnächst zwei im Bad stehen. Ja, ja, ich weiß, ist doch praktisch: Eine für den rechten Fuß und eine für den linken. Und dann? Dann muss man wieder addieren, verrechnet sich, ärgert sich ….

 

 

 

Stegerhoffs-Bauernmarkt ein Publikumsmagnet

Stegerhoff23Erle. So wünscht sich das jeder Wochenmarkt: Tausende Besucher. Sie alle strömten am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr nach Erle zum Bauernmarkt.

Was die Wochenmärkte nicht schaffen, das schafft Johannes Stegerhoff. Er zieht wie ein Magnet die Standbetreiber und Besucher an. Bei herrlichem sommerlichem Wetter war der zum Parkplatz umgewidmete Acker bereits morgens mit Fahrzeugen brechend voll. Autokennzeichen aus dem Ruhrgebiet entdeckte man, aus Düsseldorf, Köln, dem Sauerland und der näheren Umgebung. Raesfelder und Erler waren schlauerweise mit dem Fahrrad oder zu Fuß gekommen.

„Ich habe mich gerade mit einer Dame unterhalten, die regelmäßig seit 23 Jahren hier herkommt“, meint Johannes Stegerhoff Senior stolz. So ist es, egal wen man anspricht, es scheinen alles Stammkunden zu sein.

Den Besuchern wird viel geboten. Dass das Stegerhoff-Gelände so riesig ist, fällt beim Besuch des kleinen Bauernladen unter der Woche nicht auf. Am Sonntag haben 120 Standbetreiber ihre Waren aufgebaut.

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Kulinarisch kommt auf diesem Bauernmarkt jeder auf seine Kosten, Vegetarier genauso wie Fleischliebhaber. In der Cafeteria gehen den Süßmäulern die Augen am reichhaltigen Küchenbuffet über.

Mal eben irgendetwas kaufen, ist das einzige was nicht funktioniert, denn man braucht schon Geduld, bis man nach einem mindestens einstündigen Rundgang noch einmal den Stand seiner Wahl erreicht hat, dafür ist der Andrang einfach zu gewaltig. Nicht vergessen sollte man den „hauseigenen“ Stegerhoff-Stand mit seinen ausgezeichneten Likören und Marmeladen.

Rüdiger Hoffmann schweinesensibel

Rüdiger Hoffmann7Borken. Empfindlich sein durften die Besucher am Donnerstagabend in der Stadthalle nicht. Hier gastierte Komiker und Musiker Rüdiger Hoffmann mit seinem Programm „Aprikosenmarmelade“.

Harmlos und langsam geht es los: „Tjaaa, hallo erst mal. Toll mal wieder hier zu sein, in Borken“, begrüßt Hoffmann sein Publikum. Den Wunsch einmal in der Stadthalle aufzutreten teilt er mit seinem fiktiven Freund Gisbert. „Nee echt. Bekannte aus Australien haben auch gesagt, wenn sie mal nach Europa kommen sollten: Paris, London, Borken!“ Damit hat er die ersten Lacher seines Publikums auf seiner Seite. „So, genug eingeschleimt.“

Aber so harmlos verlaufen seine Geschichten nicht durchgehend. Gerne stellt er in seiner künstlichen Langsamkeit die Unterschiede zwischen Männern und Frauen und ihrem Verhalten heraus. Dabei kommen die Frauen in seiner Sicht schlecht weg, weil er sich selber gern machohaft verhält. „Ich bin wieder schweine-sensibel.“

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„Die Susanne war sprachlos vor Glück beim Besuch des Panzermuseums und der Paintball-Halle“, berichtet Rüdiger Hoffmann. „Sie hat ständig auf meine Weichteile gezielt und getroffen. Die war richtig in Rage“, vermittelt er seinen Zuhörern. „So bin ich halt“, meint er und singt seinen Testosteron-Song.

Die Geschichten von Olaf und Birte dürfen natürlich nicht fehlen. Ordinäres überlässt er lieber anderen Kollegen, dafür äußert er sich gerne reichlich vulgär, und das Publikum hat Spaß. Er redet langsam aber der Abend mit seinem knapp zweistündigen Programm ist schnell zu Ende. Das Schlusslied am Klavier ist dann „Aprikosenmarmelade“. Hier lässt er Männer gegen Frauen singen: “ Laut wissenschaftlicher Studie kann man an der Lautstärke des Gesangs erkennen, wer zu Hause die Hosen anhat.“ Die Frauen gewinnen. Und er hat trotz seiner Sprüche, die Herzen der Frauen und der meisten Männer für sich

Radarfallen für Pferd und Reiter

Distanzreiter-5747Raesfeld. „Es gibt keine Pferdesportart, in der die Tiere mehr kontrolliert werden als beim Distanzreiten“, weiß Mark Katemann aus Raesfeld.

Zusammen mit seiner Frau Nicole Katemann, Stefan Böing, Anne und Carina Wagner, Cilly Knipping und Vera Engemann hat er sich vorgenommen, dieses Event am Samstag, 23. August zu stemmen. Und es ist dem Team gelungen bis zum Meldeschluss Pferde und Reiter aus ganz Deutschland ins Münsterland zu locken und die Mindestteilnehmerzahl von 40 weit zu überschreiten. Höchstens 90 Reiter werden teilnehmen. „Sonst reicht unser Platz hier am Hof von der Linde, Schoomäkersweg 6 in Rhede nicht aus. Wir müssen Fahrzeuge, Hänger, Pferde und Reiter unterbringen, Für Heu und Stroh sorgen“, so Katemann.

Distanzreiten ist eine Sportart, die sich aus der Post- und Meldereiterei entwickelt hat. Früher stand das Wohl der Tier nicht gerade im Vordergrund. Die Pferde wurden teilweise geritten, bis sie zusammenbrachen. Heute ist das völlig anders.

„Wir haben drei Strecken 36, 52 und 72 Kilometer. Auf jeder Strecke gibt es mehrere Trosspunkte, an denen der Puls der Pferde gemessen wird. Innerhalb von 20 Minuten muss der auf 64 Schläge runter sein, sonst wird Pferd und Reiter disqualifiziert“, erklärt der Hobbyreiter. Und rasen dürfen die Reiter auch nicht, irgendwo auf den Strecken werden Radarmessungen vorgenommen, damit niemand sein Tier überlastet. Trödeln ist auch nicht drin, ein Mindesttempo muss schon eingehalten werden.

Die Pulsmessungen nehmen Veterinärmediziner und Helfer an den Trosspunkten vor. Drei Tierärzte sind vor Ort, das bedeutet für die Organisatoren einen erheblichen finanziellen Aufwand. „Nur“ ein logistische Problem bilden die vielen ehrenamtlichen Helfer. Immerhin ist auch für reichlich Wasser für die Tiere auf den langen Strecken zu sorgen.

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